Pokal-Duell so unwichtig wie nie

Heute Abend (18 Uhr) empfängt der SC Hassel im Kreispokal-Halbfinale den Ligakonkurrenten SV Zweckel. Beiden Westfalenligisten fehlt nur noch ein Sieg, um sich für den DFB-Pokal auf Verbandsebene, besser bekannt als Krombacher-Pokal, zu qualifizieren. Dem SV Zweckel ist dies zuletzt zweimal hintereinander gelungen und durfte damals in der zweiten beziehungsweise dritten Runde gegen Regionalligisten spielen. Eigentlich ist ein heutiger Pokaltriumph sehr attraktiv. Doch das sehen die heutigen Teams entschieden anders, was einen plausiblen Grund hat.

Beide Teams werden wahrscheinlich und leider zum Leid der Zuschauer nicht die stärkste Elf aufbieten, was einen ganz einfachen Grund hat. Denn sowohl die Gastgeber um Trainer Michael Schrank als auch die Gäste um Trainer Günter Appelt haben in der Liga zwei Spieltage vor Saisonende noch die Chance, den direkten Durchmarsch als Aufsteiger zu packen und ab Sommer in der Oberliga zu spielen.

Die Aussagen der Trainer lassen da auch keinen falschen Interpretations-Raum zu. "Wir werden in Hassel eine Mannschaft sehen, die so keiner kennt", gab Appelt beispielsweise schon im Vorfeld zu, dass er anscheinend definitiv nur die zweite Garnitur spielen lassen wird. Wobei er das so natürlich nie sagen würde. Auch nicht sein Gegenüber, Michael Schrank, der aber auch aus seiner Zeit als Scout für den Bundesligisten FSV Mainz 05 eine Menge Erfahrung und Cleverness mitbringt. "Wir werden definitiv auch nicht die spielen lassen, die sonst in der Startelf stehen. Wobei wir auch schauen müssen, wer spielen kann und wer nicht. Denn es gibt einige, die nach den vielen englischen Wochen dringend eine Pause benötigen, aber wir haben ja auch noch ein paar angeschlagene Spieler." Beide Teams wollen damit aber auch keinesfalls für eine eventuelle Niederlage schon vorbauen, geschweige denn schon im Vorfeld nach Ausreden suchen. Sie legen schlichtweg den Fokus auf die Meisterschaft. Denn als Aufsteiger, die nun mal beide Klubs in dieser Spielzeit sind, sorgen sie für mächtig viel Furore.

Beide Aufsteiger wollen in der Meisterschaft die Sensation schaffen

Der SC Hassel ist das stärkste Rückrunden-Team der Westfalenliga Staffel 2, und liegt als Tabellenvierter zwei Spieltage vor Saisonende nur drei Punkte hinter Platz eins. Auf eben diesem steht als zweistärkstes Rückrunden-Team der Liga der SV Zweckel. Die Gladbecker übernahmen den Platz an der Sonne erstmals am vergangenen Sonntag, als man Mitaufsteiger Wattenscheid, immerhin als Tabellenfünfter auch keine Laufkundschaft, überzeugend mit 3:0 schlagen konnte. Selbst Wattenscheids Trainer Bayram Kollu sagte im Anschluss der Partie voller Respekt: "Wir haben gegen die beste Mannschaft der Liga verloren!" Der SC Hassel gewann seine Partie ebenfalls und profitierte wie auch der SVZ von den Patzern der bisher Führenden Wickede und Brünninghausen. Pikant: Es ist gerade einmal zehn Tage her, dass der SC Hassel und der SV Zweckel in der Meisterschaft aufeinandertrafen. Da konnten sich die Gelsenkirchener knapp mit 1:0 durchsetzen.

Der Pokal rückt also ganz klar am heutigen Abend in den Hintergrund, denn beide Cheftrainer wollen das schier Unmögliche in den nächsten eineinhalb Wochen in der Meisterschaft packen. In der letzten Pokalrunde setzten sich beide Westfalenligisten locker durch. Der SV Zweckel beim B-Ligisten aus Gelsenkirchen, Grün-Weiß Heßler (5:1), und der SC Hassel beim Gelsenkirchener A-Ligisten Westf. Gelsenkirchen mit 4:1. Der Sieger der heutigen Partie zieht dann ins Finale ein, das aber nicht ausgespielt wird. Stattdessen qualifizieren sich beide Finalisten direkt für die erste Runde des Krombacher-Pokals. Im anderen Halbfinale treffen der A-Ligist Spfr. Gelsenkirchen und der kommende Landesligist YEG Hassel aufeinander.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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