„Benny ist ein besserer Innenverteidiger als Hummels"

Wieder ist Benedikt Höwedes, hier noch mit Schutzmaske, einen Schritt schneller und eher am Ball als sein Gegenspieler.Archiv-Foto: Gerd Kaemper
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Sein Sohn Benedikt ist mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft momentan in Frankreich unterwegs. Der Stadtspiegel traf sich mit Wilfried Höwedes in Haltern, seinem aktuellen Verein, in dem auch Benny Höwedes das Fußballspielen gelernt hat.

VON RAPHAEL WIESWEG

GE. Wilfried Höwedes hatte zusammen mit Sven Hozjak die Verantwortung für die erste Mannschaft des TuS Haltern im Oktober 2011 übernommen. Beide glauben, dass die Entwicklung der jungen Mannschaft noch lange nicht am Ende ist.

Stadtspiegel: Herr Höwedes, Sie spielen mit ihrer Mannschaft TuS Haltern in der Landesliga um den Aufstieg mit. Ist die Saison schon jetzt ein Erfolg?
Höwedes: Noch ist gar nichts entschieden. Wir haben noch vier Spiele und ich denke, dass es am letzten Spieltag ein echtes Endspiel um den Aufstieg geben wird. Wenn es klappt, dann freuen wir uns sehr, denn damit haben wir vor der Spielzeit eigentlich nicht gerechnet.

Sie sind selbst sehr sportlich: Sie haben Faustball gespielt, waren in der Leichtathletik unterwegs, sie haben natürlich Fußball gespielt - hilft das alles im Trainingsbetrieb?
Ja, da bin ich ein großer Fan von. Gerade was die Ausdauer angeht, habe ich viel aus der Leichtathletik mitgenommen. Und das ganze wurde dann über die Jahre sehr schön variiert. Ich denke, dass diese Abwechslung auch den Jungs viel Spaß macht.
Joachim Löw lässt ja auch sehr gerne andere Arten im Training mit einfließen, beispielsweise mit Tennisbällen oder auch mal einem Ruderwettbewerb.
Damit ist er aber drei Jahre zu spät dran (lacht). Nein, Scherz beiseite. Das macht einfach Spaß, die Jungs können sich das auch mal selbst einteilen und sind immer mit Herzblut dabei, wenn man andere Sportarten integriert.

Ist ihr breites Repertoire auch ein großes Plus als Trainer?
Ich denke für einen Amateurverein unserer Größenordnung bieten wir schon eine Menge an. Insbesondere in den letzten Jahren haben uns meine Söhne Christoph und Benny logistisch unterstützt. Viele denken immer, dass hier viel Geld reingepumpt wird. Wir haben aber viel mehr durch ihre Kontakte die Möglichkeiten, tolle Marketingaktionen zu fahren und Kooperationen zu schließen, um die Marke zu stärken.

Der ältere Sohn Christoph spielt im Raum Aachen auch in der Landesliga Fußball. Ihr zweitältestes Kind, Benedikt, ist Kapitän vom S04 und deutscher Nationalspieler. Ist man da als Vater stolz?
Wir haben ja auch noch eine 18-jährige Tochter und man kann nicht sagen, dass man auf ein Kind stolzer ist, als auf ein anderes. Jeder von den Dreien zieht sein eigenes Ding durch, und das ist prima. Sicherlich freue ich mich für Benny, weil ich ihn im Prinzip seit der E-Jugend begleite.

Haben Sie denn viel Kontakt zu Benedikt oder lässt der Fußball das nicht zu?
Doch, doch. Wir telefonieren regelmäßig und tauschen uns aus und hinterfragen uns gegenseitig. Das hilft uns beiden.

Sprechen Sie mit ihm auch mal über andere Dinge, als nur über Fußball?
Selten. Das liegt aber auch daran, dass ich sehr fußballinteressiert bin. Aber mit seinen Geschwistern spricht Benny eigentlich sehr oft dann nur über andere Dinge, als über den Fußball.
Sprechen sie beide dann immer über das letzte Spiel?
Nicht nur. Ich gehe ja auch oft sehr viel früher zum Spiel, beobachte das Aufwärmprogramm oder frage meinen Sohn dann nach dem Spiel schon mal, warum sie das jetzt taktisch so oder so gemacht haben.

Hat Ihr Sohn mit der Nominierung von Joachim Löw gerechnet?
Eigentlich schon. Ich mein, man hat jetzt immer noch ein paar Restzweifel, weil Benny ja in dieser Saison viel Verletzungspech hatte und ihm das jetzt auch noch die endgültige Nominierung kosten könnte…

… oder auch der Konkurrenzkampf?
Oder auch der. Denn seine beste Position ist die des Innenverteidigers. Dann hat er zu beiden Seiten das Spielfeld vor sich. Benny ist ein Spieler, der viel antizipiert und Raum dafür braucht.

Aber in der Innenverteidigung spielen auch ein paar gute Kicker unter Löw.
Ja, aber ein Per Mertesacker war ja auch lange verletzt und ein Mats Hummels ist ein sehr ähnlicher Spielertyp. Ich sehe es da natürlich schon subjektiv, aber im Vergleich mit Hummels halte ich Benny für den besseren Innenverteidiger.

Wann haben Sie denn das sicherlich seltene Glück, alle Kinder mal gleichzeitig bei sich zu haben?
Sehr selten. Urlaube klappen eigentlich schon fast gar nicht mehr, gerade, weil Benny sehr viel unterwegs ist. Weihnachten steht ganz im Zeichen der Familie. Aber selbst da ist Benny oft spätestens am 2. Weihnachtstag wieder unterwegs.

Wieder ist Benedikt Höwedes, hier noch mit Schutzmaske, einen Schritt schneller und eher am Ball als sein Gegenspieler.Archiv-Foto: Gerd Kaemper
Wilfried Höwedes trainiert derzeit die erste Mannschaft des TuS Haltern und drückt seinem Sohn Benedikt die Daumen für die Europameisterschaft.Foto: Wiesweg
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Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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