Ein knallgelber Strand-Buggy mitten in Gelsenkirchen-Buer

Der stolze Bueraner Frank Pohlenz und seine neueste Errungenschaft. | Foto: Raphael Wiesweg
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„Zwei wie Pech und Schwefel“ - einer der vielen Klassiker, die Bud Spencer und Terence Hill gemeinsam vor der Kamera drehten. Die Erstaufführung erschien 1974 und mit ihr wurde der rote Strand-Buggy mit gelbem Dach weltberühmt. Einen solchen Orginal-Strand-Buggy aus dem Jahre 1973 besitzt seit dem 24. Juli der Bueraner Frank Pohlenz.

Zugegeben: Der Strand-Buggy von Frank Pohlenz ist knallgelb. „Das ist die Original-Lackierung“, sagt Pohlenz schon fast entschuldigend. Schließlich ist diese Farbe im Schalke-Land nicht gerade beliebt. Dass der 51-Jährige sich dessen bewusst ist, zeigte er vor 30 Jahren. „Damals hatte ich für zwei Jahre lang meinen ersten Strand-Buggy - und der war Schalke-blau.“

Unterbau, Motor und Antriebstechnik alles von VW

Von den zwei Jahren „habe ich ein Jahr lang an dem Auto geschraubt“, erinnert sich der Bueraner. Warum 30 Jahre später also wieder ein solcher Buggy? „Warum nicht?“, antwortet Pohlenz rhetorisch und völlig selbstverständlich. „Ich habe ihn schon ein bisschen vermisst und interessiere mich einfach für dieses Modell.“ Ein halbes Jahr lang suchte der Kraftwerksmeister nach dem passenden Modell. Voller Zuversicht fuhr er einmal nach München, samt Anhänger, um den Buggy direkt mitnehmen zu können. „Der war allerdings überhaupt nicht in dem Zustand, wie er mir beschrieben wurde“, zeigt sich Pohlenz auch noch jetzt über die damalige Kaffeefahrt verärgert. In Heinsberg bei Mönchengladbach wurde Pohlenz dann in diesem Jahr noch fündig. Ein gelber Strand-Buggy mit 50 PS - die ein 1600 ccm großer, luftgekühlter Boxer-Motor liefert - vier Gängen und der Orginal-Lackierung - wenngleich diese zwischenzeitlich neu aufgesetzt werden musste. „Komplett offene Fahrzeuge haben mich schon immer fasziniert“, ruft Pohlenz sehr laut. Denn: Während einer Probefahrt ist an eine normale Unterhaltung kaum zu denken, so laut ist der (offene) Motor, der wie beim Käfer natürlich im Heck eingebaut ist. „Wenn, dann fährt man den Buggy auch ohne Dach“, sagt der 51-Jährige schmunzelnd. Im Notfall könne er das Dach aber auch schließen. Das dauert aber auch fünf Minuten! Eine Heizung gibt es nicht.

Der Unterbau ist ein VW-Käfer-Chassis. Auch der Motor, ja selbst das Lenkrad sowie das Fahrwerk und die Antriebstechnik sind von VW. Einzig und allein der GFK (Glasfaserkunststoff)-Aufbau ist von „Apal“, einer belgischen Firma. Eine deutliche Änderung am Aussehen hat Pohlenz nur vorne vorgenommen. Zwischen den vier Frontscheinwerfern klebt ein handgroßer Aufkleber. Der von Buer in Westfalen. „Schließlich gibt es noch ein zweites Buer in Deutschland“, sagt Pohlenz stolz, der danach kurz zeigt, wie gut man mit den typischen Ballon-Reifen in Kurven driften kann.

„Bei 120 Km/h darf ich keinen Gegenwind haben“

Ansonsten lässt der seit 27 Jahren gelernte Betriebsschlosser es ruhiger angehen. Eine Rundreise durch Kettwig und den Essener Süden zählt bislang zu der weitesten Fahrt, die Pohlenz mit seinem gelben Schatz zurückgelegt hat. „Auf der Autobahn habe ich 120 Stundenkilometer schon einmal ausprobiert“, sagt Pohlenz, der dann lachend hinzufügt: „Dann darf man aber keinen Gegenwind haben.“

Der wird in den nächsten Monaten immer heftiger und kühler. Wenn Herbst und Winter vor der Tür stehen, beginnt wieder die „Schrauber-Zeit“. Dann will Pohlenz vor allem an „Kleinigkeiten wie der Benzin-Pumpe, dem Standgas und den Musikboxen arbeiten“. Aber nicht wieder ein komplettes Jahr lang. Dafür wird der gelbe Strand-Buggy auch länger als zwei Jahre lang gehalten. Zeit genug, um „Zwei wie Pech und Schwefel“ noch einmal anzuschauen. „Der Kauf des Buggys ist wirklich ein sehr guter Grund, sich diesen Klassiker noch einmal anzuschauen“, sagt Pohlenz abschließend und guckt danach verträumt auf sein neuestes Gefährt.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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