Herbstausstellung "Jenseits der Erwartung" in der "Alten Spedition" Gladbeck-Butendorf
Kunstwerke spielen mit den Erwartungen der Betrachter

Mit farbenfrohen Werke ist Helmtrud Kraienhorst bei der Herbstausstellung "Jensweits der Erwartung" in der "Alten Spedition" in Butendorf vertreten. | Foto: Dumpe
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  • Mit farbenfrohen Werke ist Helmtrud Kraienhorst bei der Herbstausstellung "Jensweits der Erwartung" in der "Alten Spedition" in Butendorf vertreten.
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„Jenseits der Erwartung“ lautet der Titel der Herbstausstellung, in deren Rahmen ab Freitag, 15.November, fünf Künstler aus der Region sowie aus dem Hamburger Raum und den Niederlanden eine Auswahl ihrer Arbeiten in den Räumen der "Alten Spedition" in Butendorf, Ringeldorfer Straße 6, präsentieren.

Martin Langer bringt Hüller, Hohler und xylische Artefakte mit. Seine Holzskulpturen erinnern an Artefakte aus Museen, sind aber eigenständige Arbeiten, die mit den menschlichen Sehgewohnheiten spielen. So scheinen Schilde an der Wand zu hängen, aber ihre Löcher strafen ihren angeblichen Gebrauchswert Lügen. Ebenso seine „Hüller“ die etwas verbergen, verstecken oder einhüllen – aber was könnte das sein?

Martin Langer spielt mit Sehgewohnheiten, wobei seine Skulpturen mit den Werken Karoline Dumpes korrespondieren , die in einer neuen Werkgruppe traditionelle afrikanische Muster mit aktuellen Zeitungsausschnitten zu neuen Kontexten verbindet. Sie weist damit auf ein Afrika hin, welches die Chance hat, sich neu zu erfinden.

Auch die Bilder von Henny Latul interagieren mit Langers Skulpturen. Die Künstlerin kommt aus Utrecht und malt menschenleere Landschaften, deren Örtlichkeiten nicht wirklich existieren. Ihre Bilder fangen Stimmungen aus Licht und Luft ein und sind stets eine neue Reise zu einem unbekannten Ziel, auf der Suche nach Stille und Frieden.

Helmtrud Kraienhorst setzt den Kontrapunkt dazu. Ihre Werke sind bevölkert von farbenfrohen Menschen, Königen und häufig auch Tieren. Ihre Thematik ist die soziale Interaktion, gearbeitet in Mischtechnik mit zeichnerischen Elementen, auf unbestimmten Hintergründen.

Die unbestimmten Hintergründe sind wiederum die Verbindung zu den Bildern von Tobias Hartmann. Die Werke des Hamburgers bewegen sich zwischen Realität, Abstraktion und Surrealismus. Er interpretiert bei seinen Bildsequenzen Wasser und Wind. Für diese Ausstellung, im technikorientierten Ruhrgebiet sind Hafenkräne zu sehen, die fast schwerelos im Nirgendwo ihre Lasten haben.

Die Ausstellung ist also eine eher überraschende Zusammenstellung an Kunstwerken. So unterschiedlich die Arbeiten sind, haben sie doch eines gemeinsam. Sie spielen mit den Erwartungen der Besucher. Die Landschaften wecken Sehnsüchte, können jedoch nicht real bereist werden. Bei den Szenarien von Helmtrud Kraienhorst erwartet man nicht wirklich, dass Großstadt aktuell so liebevoll interpretiert werden kann, währenddessen bei Tobias Hartmanns Inhalten hintergründiger Spielraum für den Betrachter entsteht. Bei den Skulpturen von Martin Langer wird der Ausstellungstitel am deutlichsten, denn virtuos spielt er mit unseren Erwartungen von vermeintlich Bekanntem, die letztlich nicht erfüllt werden, so dass der Betrachter auf geistreiche Weise irritiert wird.

Die Eröffnung der Ausstellung "Jenseits der Erwartung" erfolgt am Freitag, 15. November, um 19.30 Uhr. Anschließend ist die Ausstellung am 16. und 17. sowie am 23. und 24. November bei kostenlosem Eintritt jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Bis zum 8. Dezember können aber auch individuelle Besichtigungstermine vereinbart werden. Ansprechpartnerin ist Karoline Dumpe, Tel. 02043-704347.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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