VHS-Dozent triumphiert bei "German Blues Challenge" und qualifiziert sich für US-Festival

Gemeinsam mit Kevin O Neal und Sean Athens trat Chris Kramer (Mitte) in Eutin als "Chris Krames & Beatbox ´n´ Blues" auf und begeisterte die Fans sowie die Wettbewerbs-Jury. Als Festival-Sieger wird das Trio nun in 2017 gegen die europäische Konkurrenz und in den USA im Kampf um die Blueskrone sogar gegen Vertreter aus aller Welt antreten. | Foto: Privat
  • Gemeinsam mit Kevin O Neal und Sean Athens trat Chris Kramer (Mitte) in Eutin als "Chris Krames & Beatbox ´n´ Blues" auf und begeisterte die Fans sowie die Wettbewerbs-Jury. Als Festival-Sieger wird das Trio nun in 2017 gegen die europäische Konkurrenz und in den USA im Kampf um die Blueskrone sogar gegen Vertreter aus aller Welt antreten.
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Gladbeck/Eutin. Vielen Gladbeckern ist Chris Kramer als Dozent der Volkshochschule bekannt. Doch nun sorgte der Blues-Harp-Musiker mit Dortmunder Wurzeln im hohen Norden Deutschlands für Furore: Auf dem Marktplatz in Eutin (Schleswig-Holstein) kein Halten mehr: nach dem furiosen Wettbewerbsauftritt von „Chris Krames & Beatbox ’n’ Blues“ kochte die Stimmung über. Sowohl das Publikum wie auch die Jury waren sich einig: das Trio aus Dortmund und Iserlohn gewann die „German Blues Challenge“ im Sturm und wird nun für Deutschland bei dem europäischen Pendant in Horsens (Dänemark) sowie der „International Blues Challenge“ in Memphis (USA), direkt im Mutterland des Blues, antreten.

Mit der Auszeichnung würdigte die Fachjury nicht nur die Art der Präsentation, sondern auch die Innovation, mit der die Band frischen Wind in den altehrwürdigen Blues blies. Bandleader und Genre-Urgestein Chris Kramer hatte die Idee, frische Gene in Form des deutschen Beatbox-Meister Kevin O Neal einzukreuzen. Ergänzt durch den Gitarrenvirtuosen Sean Athens konnte sich das ungewöhnliche neue Konzept in der deutschen Endausscheidung durchsetzen.

"Beatboxing" entstammt ursprünglich der Hip Hop Szene und bezeichnet die Imitation eines kompletten Schlagzeugs allein mit dem Mund und einem Mikrophon. O Neal als deutscher Meister dieser Disziplin hatte keinerlei Berührungsängste mit dem Blues und ließ in Eutin gemeinsam mit Kramer und Athens etwas Neues und Aussergewöhnliches entstehen, das die Open-Air-Bühne sozusagen in einen Kreißsaal für Niegehörtes verwandelte und auf diese Weise eine neue Kunstform entwickelte.

Dass aber auch eingefleischte Bluesfans und Crossover-Skeptiker mitgerissen wurden, stellte die routinierte Sstimme von Chris Kramer und sein Mundharmonikaspiel sowie die Saitenarbeit von Gitarrist Sean Athens sicher. Das Trio groovte, gab sich der Spielfreude sichtbar hin und trieb sich im Zusammenspiel gegenseitig an, was schließlich zum umjubelten Gewinn der Ausscheidung führte.

Dabei stand die Unternehmung zunächst für die drei Westfalen unter keinem guten Stern: Sean Athens verschlief fast die Anreise und bemerkte erst am Treffpunkt, dass er schlaftrunken seine Gitarren im heimatlichen Iserlohn vergessen hatte. Als der Auftritt zu scheitern drohte, erwies sich sein Onkel als Retter in Not, der sich ins Auto setzte und die Instrumente kurzerhand im Eiltempo die 470 Kilometer nach Ostholstein fuhr. Rechtzeitig zum Auftritt erreichte das nötige Handwerkszeug den verzweifelten Athens und sicherte so das Happy-End.

Mit dem Sieg errangen „Chris Kramer & Beatbox ’n’ Blues“ nun das Privileg, für Deutschland im nächsten Jahr gegen die europäische Konkurrenz anzutreten sowie schließlich in den USA im Kampf um die Blueskrone gegen Vertreter aus aller Welt in den Ring zu steigen. Dass diese Aussicht die drei Musiker nicht verschüchtert, sondern eher anspornt, liegt auch im Vertrauen der drei auf ihr innovatives Konzept, welches nun die internationalen Wettbewerbe auf den Kopf stellen soll. Es bleibt also spannend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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