Die Hacher sind unter Uns
36 alte Bäume sollen sterben

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Meine Freunde die Bäume,
haben mich, mein Leben lang begleitet.

Wenn andere auf Schalke gingen, fuhr ich mit meinem Freund, sonntags in den Botanischen Garten, den Rombergpark, in Dortmund um zu botanisieren. Der Leiter war damals Gerd Krüssmann, ein weltführender Dendrologe, der Standartwerke über Laub.- und Nadelgehölze herausbrachte. Den lernte ich auch, dort beim Treffen der "Dendrologischen Gesellschaft", kennen.
Ich kaufte mir als Stift, bei 40DM, im Monat, die 2Bände, "Die Laubgehölze", für damals 300 DM. Später auch die Nadelgehölze.
Danach erweiterte ich meine Reisen auf Bot. Gärten in Deutschland, Südengland mit Kew Gardens, Whisley Gardens, der Royal Garden Society, Edinbourg, später Europa und danach viele, der berühmten in der ganzen Welt. Wie Paradenia in Sri Lanka oder Kirstenbosch in Kapstadt.
So waren auch auf meinen Reisen in die weite Welt, auch besondere Bäume wichtige Ziele, und beeindruckende Lebewesen.
Herausragend die Mammutbäume und die Grannenkiefern (Pinus longaeva, 5068Jahre) in den USA, Die dicksten, höchsten und ältesten Bäume der Welt.
Genauso wie die Eukalyptus und Kauri (Agathis australis) in Australien oder die Gingo in China. Zuletzt, die Welwitchia in Namibia. Hat nur 2 Blätter und wird über 1000Jahre alt.
Darum pflanzte ich auch eine Himalayaceder, Cedrus deodara, als Erinnerung an meine vielen Treckingtouren, durch den Himalaya in Nepal, in den Jovypark, die mittlerweile, der schönste Baum des Parks geworden ist.

Deshalb habe ich auch in meiner Amtszeit einige interessante Bäume in Gladbeck gepflanzt und die Besonderheiten auf meinen botanischen Führungen, erläutert.
Bei Bäumen ist es wichtig, sie zu verstehen, die Bedingungen und Zusammenhänge zu kennen und in anderen Lebens-Zeiträumen zu denken.
Das scheint in Gladbeck nicht mehr vorhanden zu sein. Hier werden fast 100jährige Eiben abgehackt um einen Park zu gestalten. Die stehen auch hier unter strengem Naturschutz!
Da werden 30 jährige, aufwändige Baumpflanzungen ruiniert um die Hochstraße attraktiv zu gestalten. Als Nach-pflanzungen einige dünne Pisspinne, ohne Wurzel.- oder Stammschutz gesetzt. (Radständer oder Hundeklo?)
Vor der Lambertikirche, eine Betonwüste geschaffen und dann den Klimanotstand ausgerufen. Bäume sind die beste Klimaanlage für das Stadtklima.
Es scheint dort keinen Menschen mehr zu geben, der etwas von Bäumen versteht, oder darf.
Jetzt sollen wieder 36 alte Bäume, an der Wiesmannstraße, für ein paar Parkplätze gefällt werden, für die kein Bedarf ist. Dort fällt ein ganzer Fahrstreifen weg, der für Rad.-und Fussweg und Parken, ausreicht.
Da bin ich ratlos, was da im Rat sitzt und beratschlagt. Und nur vor Bürgerbeteiligung haben die Angst, weil dann Ihre Unkenntnis auffällt. Die sollten als Mandartsträger Ihrer Wähler auch mal erreichbar sein und die Bürger nicht zu Bittstellern degradieren.
Hier muß sich in Gladbeck noch mächtig was ändern, was hoffentlich auch mit der nächsten Wahl, geschieht.

Das Problem sind nicht die Bäume, aber die sogenannte Verwaltungsspitze, die keine Spitze ist.

Dipl.Ing. Manfred Schlüter, Künstler, Freiraumplaner, Bürger der Innenstadt

Autor:

Manfred Schlüter aus Gladbeck

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