Gladbecker Ratsmitglieder Opfer von Internet-Betrügern

Internet-Betrügereien werden immer öfter bekannt, haben nun auch Gladbecker Lokalpolitiker verschiedener Parteien. Da wäre es sicherlich angenehm, wenn man einfach zu einem Schlüssel und dem ganzen Spuk ein Ende bereiten könnte. | Foto: Lokalkompass Dinslaken
  • Internet-Betrügereien werden immer öfter bekannt, haben nun auch Gladbecker Lokalpolitiker verschiedener Parteien. Da wäre es sicherlich angenehm, wenn man einfach zu einem Schlüssel und dem ganzen Spuk ein Ende bereiten könnte.
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Der CDU-Landtagsabgeordnete Josef Hovenjürgen brachte die ganze Angelegenheit im Herbst 2015 ins Rollen: Eine unbekannte Person hatte Hovenjürgens Homepage genau studiert, persönliche Daten „abgegriffen“ und mit den so besorgten Informationen im Internet Bestellungen getätigt. Ohne am Ende die Rechnungen zu bezahlen.

Zeitgleich damit begannen für den Politiker die Probleme, denn die Lieferanten wollten ja ihr Geld. Und so warnte Hovenjürgen - zunächst auf Parteiebene - vor dem Missbrauch seiner persönlichen Daten.

Persönliche Daten von Unbekannten missbraucht

Für einige Mitglieder des Rates der Stadt Gladbeck kam die Warnung allerdings zu spät. Im Herbst häuften sich die Berichte von Ratsmitgliedern über den Missbrauch ihrer auf der Homepage der Stadt Gladbeck veröffentlichten persönlichen Daten. Auch hier wurden im Namen der Betroffenen im Internet Bestellungen getätigt und Handyverträge abgeschlossen. Und die anschließenden Zahlungsrückstände sorgten dafür, dass sich bei den Ratsmitgliedern Inkassounternehmen meldeten. In der Sitzung des Ältestenrates am 10. November 2015 wurde über die Geschehnisse berichtet. Die Stadtverwaltung reagierte prompt, löschte auf der städtische Homepage und im Ratsinfo die E-Mail-Adressen aller Ratsmitglieder.

Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, denn die Internet-Betrüger hatten bereits Beute gemacht. Zu den Betrufsopfern zählen aus der CDU-Faktion Barbara Ringkowski, Dr. Martin Lange, Ulrich Namyslo und Michael Dahmen. Mit Olaf Jung, Franz Kruse und Herbert Böhler sind seitens der LINKEN sogar alle Fraktionsmitglieder betroffen. Auch aus den Reihen der SPD sind auch Fälle bekannt. So zum Beispiel Christa Bauer, Claudia Ortner sowie Klaus Ortner.

Auswirkungen auf SCHUFA-Auskünfte

Die ganzen Vorkommnisse haben Olaf Jung dazu bewogen, bei der „SCHUFA“ (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ eine so genannte „Selbstauskunft“ durchgeführt. Mit einem erschreckenden Ergebnis. „Meine Kreditwürdigkeit ist innerhalb weniger Monate um mehrere Prozentpunkte abgesenkt worden,“ zeigt sich Olaf Jung entsetzt. „Ich bin davon überzeugt, dass dies die Folge des Internet-Betruges ist.“ Denn die offenstehenden Beträge, die Jung als vermeintlicher Kunde zahlen sollte, hat der Butendorfer natürlich nicht beglichen. Erst vor wenigen Tagen hat er ein weiteres Mahnschreiben eines Inkassobüros erhalten. „Mit einer unglaublichen Wortwahl,“ schimpft Jung.

Für den LINKE-Fraktionschef ist aber auch das Auskunftsverhalten der „SCHUFA“ mehr als bedenklich: „Man erhält nur einen Bonität-Zahlenwert, aber keine Auskünfte darüber, wer für die Negativ-Eintragungen bei der SCHUFA verantwortlich ist. Das ist schon sehr geheimnisvoll und natürlich absolut nicht transparent.“

Die Gladbecker LINKE-Politiker haben inzwischen allesamt bei der Polizei Anzeigen gegen Unbekannt erstattet. Gleiches gilt natürlich auch für die CDU- und SPD-Politiker.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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