Das "Labormobil" untersucht Brunnenwasser auf Belastungen

Eigene Proben mitbringen und auswerten lassen: Dipl.-Physiker Harald Gülzow bei der Arbeit im mobilen Labor. | Foto: Privat
  • Eigene Proben mitbringen und auswerten lassen: Dipl.-Physiker Harald Gülzow bei der Arbeit im mobilen Labor.
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Wasser des eigenen Brunnens ist oft geeignet das Planschbecken zu füllen und das Gemüse im Garten zu gießen. Dadurch kann kostbares Leitungswasser im Sommer erheblich eingespart werden. Jede Verringerung führt zu einem nachhaltigen Umgang mit den in den tieferen Grundwasserleitern liegenden geschützten Trinkwasserressourcen.

Doch leider verschmutzen Nitrate und Pestizide das Grundwasser unserer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser gelangen. Gerade bei Kindern sollte man jede Gesundheitsgefahr ausschließen, da sie das Wasser beim Spielen auch mal unwissentlich trinken. Ob das selbst geförderte Wasser unbelastet ist, kann man am Labormobil der Gewässerschutzorganisation erfahren.

Es hält am Mittwoch, 16. Mai, auf der Hochstraße Ecke Horster Straße in Gladbeck. Wasserproben nehmen die Umweltschützer von 9 bis 11 Uhr am Fahrzeug entgegen. Die Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird dann vor Ort durchgeführt, so dass der Bürger schon gegen Ende der Aktion sein Ergebnis wieder abholen kann. Die Kostenbeteiligung der Brunnennutzer für diese Untersuchung beträgt 12 Euro.
Außerdem zeigen Studien über Belastungsschwerpunkte, dass auch die Kontrolle auf Bakterien wie e.Coli sowie dem Eisengehalt, AOX und Chromate je nach Nutzung wichtig ist. Diese weiteren Parameter können gegen Übernahme der Kosten ebenfalls untersucht werden. Das Ergebnis dieser weiteren Untersuchungen mit einer Bewertung seines Wassers erhält der Brunnenbesitzer dann nach etwas zwei bis drei Wochen per Post zugesandt.
Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollten für die Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen, die zuvor mehrmals mit dem jeweiligen Brunnenwasser gespült wurden, benutzt werden. Am besten werden diese Flaschen erst kurz vor der Abgabe am Labormobil befüllt.
Das Team vom VSR-Gewässerschutz bietet am Labormobil neben der allgemeinen Informationen zu Belastungen und deren Ursachen auch eine individuelle Beratung für den jeweiligen Brunnenbesitzer, um eine Belastung und deren Ursache zu besprechen. Außerdem beantwortet Dipl.-Phys. Harald Gülzow, Experte zum Thema Brunnenwasserqualität, immer freitags zwischen 9 und 12 Uhr Fragen unter Tel. 02831 976523.
Bei flächendeckenden Belastungen erhält der VSR-Gewässerschutz durch die Analyse vieler einzelner Brunnenwässer Informationen über den Zustand des oberflächennahen Grundwassers einer Region.
Da das belastete Grundwasser den Bächen, Flüssen und Seen zusickert stellt es dort eine diffuse Belastung unserer Oberflächengewässer dar – die Wasserqualität verschlechtert sich erheblich. Einen Überblick über die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung werden von dem Verein auf die Region bezogen zusammengestellt und dann an die Öffentlichkeitsarbeit weitergegeben. Aber auch in überregionalen Darstellungen fließen die Ergebnisse der einzelnen Aktionen ein.

Die vom VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2006 - 2010 gemessenen Nitratgehalte in den privat genutzten Brunnen im deutschen Einzugsgebiet von Nord- und Ostsee wurden in einer Karte zusammengefasst. Diese zeigt deutlich die Belastungsschwerpunkte und kann im Internet unter http://www.vsr-gewaesserschutz.de/15.html eingesehen werden.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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