Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

In Gladbeck hat die Arbeitslosigkeit im Februar deutlich zugenommen. Zum Monatsende waren 4.926 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 398 mehr als im Januar (+8,8%). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent.

In der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) war die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat mit 912 Personen praktisch unverändert (+5/+0,6). Das Jobcenter Vestische Arbeit zählte in der Grundsicherung aktuell 4.014 Arbeitslose, 393 mehr als im Vormonat Januar (+10,9%). Danach erhalten aktuell 81,5 Prozent aller Arbeitslosen in Gladbeck Arbeitslosengeld II (Hartz IV).
„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Monat Februar entspricht durchaus der üblichen saisonalen Entwicklung“, so Luidger Wolterhoff, Leiter der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. „Der kräftige Anstieg im Bereich der Grundsicherung steht aber eher in Zusammenhang mit der Umstellung des Jobcenters Vestische Arbeit als zugelassener kommunaler Träger. Plausibilitätsprüfungen der Statistik haben Doppelzählungen ergeben, so dass die Arbeitslosigkeit im Februar überzeichnet ist. Es handelt sich um Unplausibilitäten, die in der Übergangs-phase durch die parallele Nutzung verschiedener Systeme auftreten können“.
Das Jobcenter Vestische Arbeit hatte zu Jahresbeginn die alleinige Verantwortung für die Umsetzung der Grundsicherung für Arbeitsuchende übernommen und liefert seit Januar ihre Daten zur Arbeitslosigkeit an die BA-Statistik.
Auch gegenüber Februar 2011 hat die Arbeitslosigkeit insgesamt um 156 Personen zugenommen. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) ist die Zahl der Arbeitslosen weiter niedriger als im Vorjahresmonat (-46/-4,8%). Die Zahl der Hartz IV-Arbeitslosen liegt dagegen um 202 Personen über dem Wert vor Jahresfrist (+5,3%). Unter Berücksichtigung der Doppelzählungen relativiert sich allerdings auch diese Zahl.
Angesichts des hohen Anteils an Arbeitslosen in der Grundsicherung sieht der Chef der Gelsenkirchener Arbeitsagentur zwei Ansätze: „Wichtig ist, den Schwerpunkt der Förderung im Bereich der Qualifizierung zu setzen. Andererseits brauchen wir eine politische Diskussion um einen öffentlich geförderten sozialen Arbeitsmarkt“, so Wolterhoff. „Bei einer Arbeitslosenquote im Stadtgebiet von ca. 13 Prozent werden ansonsten ganze Gruppen von Arbeitslosen mittelfristig kaum eine Chance auf sinnstiftende Arbeit haben“.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften entsprach praktisch dem Vormonat Januar und dem Wert vor Jahresfrist. Gladbecker Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service im Berichtsmonat 58 neue freie Arbeitsstellen.
Durch die Förderung der beruflichen Weiterbildung von Arbeitslosen und durch die aktuell arbeitsuchend gemeldeten Fachkräfte, die gerade die Ausbildung beendet haben, stehen dem Markt zahlreiche qualifizierte Arbeitnehmer zur Verfügung.

Interessierte Arbeitgeber können sich auch direkt an den Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur wenden, entweder telefonisch unter 018 01 66 44 66 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min) oder per eMail unter gladbeck.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de (Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 18 Uhr).

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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