Erste Nennung der Rentforter Pfadfinder im Jahr 1931

Rund 160 Mitglieder stark ist der Pfadfinderstamm aus Rentfort. Und zudem viel älter, als bislang angenommen. Genannt wird der Stamm namentlich das erste Mal im Jahr 1931.
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  • Rund 160 Mitglieder stark ist der Pfadfinderstamm aus Rentfort. Und zudem viel älter, als bislang angenommen. Genannt wird der Stamm namentlich das erste Mal im Jahr 1931.
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Im September 2007 feierten die Pfadfinder in Rentfort - zu dem Stamm gehören rund 160 Mitglieder - das 20-jährige Stammesjubiläum. Trotzdem kam immer wieder das Thema zur Sprache, dass die Rentforter Pfadfinderschaft eigentlich zu den ältesten Stämme der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) gehöre.

Leiterin Lena Feldhaus wollte herausfinden. ob dieses Gerücht der Wahrheit entspräche und begann mit einer umfangreichen Recherche. „Die Arbeit erwies sich als wirklich schwierig“, erinnert sie sich.

„Unser Gemeindeamt verfügt diesbezüglich über keinerlei Information, da in der Zeit des Zweiten Weltkriegs sämtliche Unterlagen entweder ausgelagert oder vernichtet wurden. Trotzdem erinnerte sich meine Oma daran, dass es in Rentfort Pfadfinder gegeben hatte – und das direkt nach dem Zweiten Weltkrieg.“

Beim DPSG Diözesanarchiv Essen wurde sie schließlich fündig. In der Ausgabe „St. Georgspfadfinder“ von Februar 1932 stand eine Auflistung „Wer gehört zu uns?“ - zugehörige und registrierte Stämme und Diözesen der DPSG. Noch keiner Diözese zugehörig: Stamm Gladbeck Rentfort. „Das bedeutete für uns, dass unser Stamm mindestens seit Februar 1932 existiert haben musste, “,so Lena Feldhaus.

Über die Zeit der Stammesneugründung am 23. April 1946, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, befragte Lena Feldhaus dann Zeitzeugen. Bei einem Ehemaligentreffen im Jahr 2009 traf sie damalige Mitglieder und Stammesführer, die sogar Andenken mitgebracht hatten.

„Unser Stamm ist Besitzer einer goldenen Hutnadel mit der alten Lilie. Diese gab es für die bestandene Prüfung zum Georgsritter (heute Rover). Außerdem haben wir über viele Wege das alte Stammesbanner wieder erhalten, welches die Jungmädchenschar damals genäht hatte. Bis auf den Verschleiß des nun mehr als 80 Jahre alten Leinenstoffes ist das Banner noch intakt und leistet uns gute Dienste“, freut sich Lena Feldhaus über den Erfolg.

Auch das Stadtarchiv der Stadt Gladbeck suchte die Leiterin auf und forschte dort nach Zeitungsausgaben der Jahre 1930-1932. Die damalige „Gladbecker Zeitung“ veröffentlichte ab Sonntag, 15. August 1931 in regelmäßigen Abständen einen Artikel mit der Überschrift „Heimatschau – aus dem kath. Jugendreich der Stadt Gladbeck“.

Hier fanden sich, nach Gemeinden sortiert, Termine und Veranstaltungen oder kurze Texte über die katholische Jugendarbeit. Genau in dieser ersten Ausgabe der Veranstaltungen der katholischen Jugend in Gladbeck fand sich die erste (bislang entdeckte) schriftliche Nennung des Pfadfinderstammes“Pfadfinderschaft St. Georg“:

"Wir hatten gehofft, heute vor allen Eltern und Freunden unser Versprechen auf das Pfadfindergesetz abgeben zu können. Doch unsere Freunde aus Essen können am Sonntag nicht kommen und der Reichsfeldmeister ist verhindert. So müssen wir uns noch ein bisschen gedulden.
Unsere Pfadfinder werden die Zeit ausnutzen und fleißig lernen, damit sie die vorgeschriebenen Prüfungen in der Religion und den anderen geforderten Dingen gut ablegen können. Fleißig haben sie gespart, um ihre Kluft sich vollständig anzuschaffen.“

Genau eine Woche später findet sich der Artikel über das Versprechen der Rentforter Pfadfinder und von da an wird jede Woche über die Jugendarbeit der kommenden Woche berichtet. Die Erfolge haben Lena Feldhaus und ihren Mitstreitern Mut gemacht. „Jetzt werden wir narürlichweiter forschen, um unserer Stammesgeschichte noch näher zu kommen.“

Rund 160 Mitglieder stark ist der Pfadfinderstamm aus Rentfort. Und zudem viel älter, als bislang angenommen. Genannt wird der Stamm namentlich das erste Mal im Jahr 1931.
Die erste bekannte Nennung der Rentforter Pfadfinder aus der Gladbecker Zeitung aus dem Jahr 1931.
Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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