"Gladbecker Tafel": Krisen-Versammlung kurzfristig abgesagt

Bei der krisengeschüttelten "Gladbecker Tafel" will einfach keine Ruhe einkehren: Die für den 14. Juni anberaumte "Mitgliederversammlung" wurde vom amtierenden Vorsitzenden kurzfristig abgesagt und für den 19. Juli neu terminiert. Das sorgt bei einer Reihe von Vereinsmitglieder erneut für heftige Kritik. | Foto: Wolfgang Borrs/Bundesverband Deutscher Tafeln
  • Bei der krisengeschüttelten "Gladbecker Tafel" will einfach keine Ruhe einkehren: Die für den 14. Juni anberaumte "Mitgliederversammlung" wurde vom amtierenden Vorsitzenden kurzfristig abgesagt und für den 19. Juli neu terminiert. Das sorgt bei einer Reihe von Vereinsmitglieder erneut für heftige Kritik.
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Alles schien wieder irgendwie in geregelte Bahnen gelangt zu sein, doch die - vorübergehende - Ruhe war wohl ein Trugbild: Die Streitigkeiten um die Vorstandsarbeit des Vereins „Gladbecker Tafel“ gehen nun in ihre nächste Runde.

Für Samstag, 14. Juni, hatte der amtierende Vereinsvorsitzende nämlich zu einer Mitgliederversammlung eingeladen. Allerdings nur auf Druck mehrerer Vereinsmitglieder, die auf Satzungsverstöße durch den Vereinsvorstand hingewiesen und laut Zweifel an der Geschäftsführung durch den Vereinsvorstand geäußert hatten. Die angekündigte Mitgliederversammlung wurde nun aber schriftlich vom Vereinsvorsitzenden kurzfristig abgesagt und für Samstag, 19. Juli, erneut anberaumt.

Massive Satzungsverstöße

Begründet wird dies damit, dass man für die Körperschaftssteuererklärung für den Zeitraum von 2010 bis 2012 noch zusätzliche Erläuterungen zur zeitnahen Mittelverwendung erbringen müsse. Hierdurch komme es zu Verzögerungen bei den laufenden Arbeiten am Jahresabschluss 2013 sowie des Zwischenberichtes 2014. Außerdem, so der Vereinsvorsitzende in seinem Brief an die Mitglieder, sei er persönlich derzeit „beruflich stark eingebunden“, weshalb man auch noch keinen Termin für die Kassenprüfung habe finden können.

Alfred Müller, bis 2009 selbst Vorsitzender des Vereins „Gladbecker Tafel“, und Georg Schyma-Vogt (Mitbegründer sowie Ehrenvorsitzender) gehören zu den Kritikern der aktuellen Vereinsspitze. Und für die beiden Herren kommt die Absage der Versammlung nicht nur viel zu kurzfristig, sondern vielmehr können sie die für die Verschiebung genannten Gründe nicht so richtig nachvollziehen.

„Ich finde, es reicht jetzt,“ schreiben Müller und Schyma-Vogt in einer ersten Stellungnahme. „So kann und darf kein Vorstand mit seinen Mitgliedern umgehen. Vor allen Dingen nicht nach vier Jahren der Nichtinformation.“

Die Terminvorgabe habe der derzeitige Vereinsvorsitzende damals selber gewählt und nun habe er scheinbar nicht alle Unterlagen zusammen, führen Müller und Schyma-Vogt weiter aus. „Das kann doch wohl nicht wahr sein, wer soll das denn jetzt noch glauben? Für wie dumm hält dieser Vorstand seine Mitglieder überhaupt? Das wirft ein mal mehr berechtigte Zweifel an der Geschäftsführung dieses Vorstandes auf.“

Spielt der Vorsitzende auf Zeit?

Alfred Müller und Georg Schyma-Vogt sehen sogar eine gewaltige Portion Absicht in der Zeitschinderei des „Tafel“-Vorstandes. Damit spielen sie auf die Verschiebung der Versammlung auf einen Termin inmitten der Sommerferien an. „Vielleicht mit der Hoffnung, dass viele Mitglieder absagen, da sie dann im Urlaub sind?“ orakeln Müller und Schyma-Vogt.

Ultimativ fordern Alfred Müller und Georg Schyma-Vogt den Vorsitzenden der „Gladbecker Tafel“ zu einem schnellen Handeln auf. „Mit allem Respekt fordere ich den Vorsitzenden auf, noch in diesem Monat, also im Juni 2014, für einen Ersatztermin zu sorgen. Auch um weiteren Schaden betreffs des Ansehens des Vereins Gladbecker Tafel in der Öffentlichkeit abzuwenden.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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