Die große Welt im Kleinen: Die Palazzo Galerie in Goch

Wie eine "richtige" Galerie
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Moderne Kunst - nichts für mich...

denken viele und wagen erst gar nicht den Schritt ins Museum oder in eine dieser Galerien mit dem Anschein des Elitären.

Galerie ohne Schwellenangst
Bei der Palazzo Galerie im Fünf-Ringe-Haus in Goch ist alles wie in einer "richtigen" Galerie: Vor dem Eingangsportal ein roter Teppich, an den Wänden Fotos und Objekte, Skulpturen auf Sockeln. Hier muss aber niemand Schwellenangst haben, denn es handelt sich um eine Galerie im Puppenstuben-Format, in der die Besucher der Kunst im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe begegnen. Die Kunstwerke dominieren nicht den Betrachter, sondern man kann sich ihnen ganz unbefangen nähern, erlebt die große Welt im Kleinen. Mehr als 20 Werke von neun Künstern sind zu sehen. Das Objekt irritiert durch ungewohnte Dimensionen, zeugt aber auch von der kindlichen Freude des Homo Ludens am Spiel. Und mancher Besucher vergisst vielleicht, dass es sich hier um Kunst handelt und möchte gerne mitspielen. 

Palazzo oder Puppenhaus?
Es ist nicht ohne Ironie, dass dieser Mini-Raum als "Palazzo" bezeichnet wird. Die fein komponierte Ausstellung präsentiert unterschiedlichste Arbeiten. Udo Sanders glänzendes Objekt kontrastiert mit Michael Kortländers Kartonarbeit. Mac Lambert schuf speziell für das Projekt die umweltkritische Installation "Meeresfrüchte". Seine Wolkenmontagen über dem Eingang verdeutlichen das Zitat Mies van der Rohes auf dem roten "Eingangsteppich".   

Die von Kurator Hermann van der Wouw konzipierte Ausstellung greift auf ein Projekt der Kölner Produzentengemeinschaft "Ars" Mitte der 1970er Jahre zurück. Mit ihrem kleinen mobilen Kunst-Raum wollten sich Künstler unabhängig vom Kunstmarkt präsentieren und auch einen Kontrapunkt zu den immer stärker aufkommenden Großformaten in der Kunst setzen. 

Die neue mobile Galerie wurde bereits in in den Flottmann-Hallen in Herne (mehr dazu hier) gezeigt und ist jetzt im historischen Fünf-Ringe-Haus in Goch zu sehen. Weitere Stationen werden folgen. Das Mottto der Palazzo Galerie "Kunst bewegt - Kunst bewegen" scheint also aufzugehen. Kunst kommt zu den Menschen und in ungewohnte Räume.

Beteiligt sind die Künstler Riccardo Brugnone, Brigitte Burgmer, Robert Förch, Frank Herzog, Michael Kortländer, Gottfried Lambert, Theo Lambertin, Udo Sander, Heinz Zolper.

Ich wünsche viel Freude beim Streifzug durch die Palazzo Galerie.

palazzo/galerie
Haus zu den fünf Ringen
Steinstraße 1
47574 Goch

Dauer der Ausstellung: 20.10. bis 3.11. 2017
Öffnungszeiten: samstags und sonntags 10 bis 17 Uhr


Quelle
palazzo/galerie, Broschüre zur Eröffnung der kleinsten Palazzo Galerie der Welt, mit einem Text von Stephan Mann, Goch 2017.    

 

       

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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