Die Droge, der Allerbeste zu sein.

Über die neuesten Enthüllungen im Doping-Skandal.

Eigentlich grenzte es schon vorher an unglaubliche Naivität, wenn es noch jemanden gab, der im Sport noch an saubere Athleten, saubere Veranstaltungen und ehrliche Abläufe bei der Vergabe von Sportveranstaltungen irgendwelcher Art, glaubte. Schmiergelder, Manipulationen, Betrug…, alles das und noch vieles mehr sind heutzutage das Fundament der Unterhaltung, wobei das Ziel einzig darin beruht, den Leuten auf irgendeiner Art, sei es auf ehrlicher oder unehrlicher Weise, das Geld aus den Taschen zu ziehen.

Für die „ausführenden Organe“, also die Athleten, wird zu diesem Zweck eine Maschinerie kanalisiert, die sie - sofern sie sich für das richtige Ressort entschieden haben - zu einem Bekanntheitsgrad aufblühen lassen, der ihnen oftmals den Ruf des göttlichen verleiht, der von allen Seiten verehrt und hofiert wird, wie ein Kaiser oder König. Zu alledem kommt dann noch unendlicher Reichtum, der ihnen dann ein weiteres Leben in Saus und Braus in Aussicht stellt.

Natürlich gibt dann unter ihnen auch einige, die mit derartigen Reizangeboten nicht umgehen können und den Boden unter den Füßen verlieren. Entweder heben sie dann derart ab, dass sie später, wenn sie wieder runterkommen, beim Aufprall in Lethargie und Depressionen verfallen, oder der Suchtteufel holt sie ein. Entsprechend der intellektuellen Fähigkeiten und dem Umfeld der Berater entwickeln sich dann individuelle Schicksale, von denen wir dann in der Boulevard-Presse dann lesen.

Doch die Verlockung ist groß für die jungen Menschen, an einem Leben mit derartigem Bekanntheitsgrad und Wohlstand teilzunehmen. Und da man einen jungen, gesunden Körper sehr viel antun kann, bevor er sich wehrt, ist mittlerweile im gesamten Leistungssport ein Sumpf gewachsen, wo man beinahe sicher sein kann, dass es kaum noch einen Sportler gibt, der nicht irgendwie nachhilft, seine Leistung zu fördern.

Gesponsert von Konzernen, die diese Naiven und ihre Gesundheit aufs Spiel setzenden „Allesschlucker und Spritzer“ einzig für sich zur Umsatzsteigerung nutzen, sind sie zu allem Bereit, was ihnen die High-Tech-Medizin bereitstellt. Sei im in kriminellen Bereichen oder staatlich geförderten Programmen, wie damals (damals oder seinerzeit?) im Ostblock gang und gebe war.

Da sich die Frage stellt, ob es für einen ehrlichen Athleten überhaupt noch Sinn macht, sich auf rechtschaffenem Wege auf Wettkämpfe vorzubereiten, stünde mein folgender Vorschlag im Raum:
Die olympischen Spiele sollten zur Apotheken-Weltmeisterschaft umdeklariert und die fünf Ringe das Symbol für die fünf größten Pharma-Konzerne darstellen. Athleten wären dann eher Piloten der Konzerne, wie Formel-1-Fahrer für ihren Rennstall.

Zumindest wüsste der Zuschauer dann, woran er ist. Dieses dumme Gefühl, dass man ohnehin schon während der Wettkämpfe weiß, dass man betrogen wird oder ob durch Absprache der Sieger nicht längst schon vor dem Wettkampf feststand, käme dann erst gar nicht auf.

Zum allerersten Mal in der Geschichte des Sports gäbe es dann ehrliche Spiele!!

Okay, okay, man müsste sich erst daran gewöhnen, wenn die Goldmedaille an Bayer Leverkusen, Silber an Ratiopharm und Bronze an Pfizer ginge.

Doch irgendwas ist ja immer…

Foto: Stefanie Hofschläger, Pixelio

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

4 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.