Impfchaos
Ohnmächtig im Impf – Irrgarten

Montage aus Bildern wikipedia gemeinfrei
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Bis vor kurzem

habe ich noch versucht, den Erhalt eines Impftermins für eine chronisch kranke Person nach der „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (Coronavirus-Impfverordnung – CoronaImpfV)“ sportlich zu nehmen.
Allmählich vergeht mir nicht nur die Lust, mir schwillt der buchstäbliche niederrheinische Hals bis fast zum Platzen.

Nach unzähligen Versuchen

sowohl über Landes- als auch kommunale Institutionen und Impfzentren, einen Termin – wenn möglich aus gesundheitlichen Gründen für eine Biontech–Impfung – zu bekommen, bin ich wie auf einer Kreisbahn immer wieder bei der Aussage „der Hausarzt ist zuständig“ gelandet.
Die Kreisbehörde hatte mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, ich solle von weiteren Anfragen absehen, toll.

Ich bedanke mich

für die Hilfe. Vielen Dank für das Abschieben von Verantwortung in Richtung andere Schreibtische.

Begleitet wurde diese Odyssee von vergeblichen Versuchen, über das Internet an einen Termin zu kommen. Im Vergleich ist diese Art der Unmöglichkeit, telefonisch ein Erfolgserlebnisses bei z.B. der KVNO zu erreichen, Äonen entfernt von Telefonaten mit wohl bekannten Hotlines. Diese erzeugen vergleichsweise eher ein fettes Wohlgefühl.
Sollte man irgendwann einmal entweder eine website zu Gesicht bekommen und zufällig auf eine Buchungsmöglichkeit stoßen, dann bricht diese Seite entweder zusammen oder – falls man einige Schritte erfolgreich absolvieren konnte – offene Termine sind bis zum St. Nimmerleinstag nicht buchbar.
Hat man doch einmal das Glück, einen Gesprächspartner an die Strippe zu bekommen, ist das zwar telefontechnisch erfolgreich, zielführend aber nur in Richtung Sinnlosigkeit. Denn entweder ist die Altersgruppe noch nicht an der Reihe oder einen möglichen Termin für die betreffende Gruppe genannt zu bekommen nur vage oder gar nicht möglich. Oder die Impfpriorität zielt gerade auf eine andere Gruppe.

Unisono als Lösungsvorschlag wird immer wieder in beste Watte gewickelte Impfterminmöglichkeit beim Hausarzt genannt.

Und dort – ich kann es mir augenscheinlich vorstellen – ist das Kopfschütteln immer größer.

Nachdem die Kritik in Medien und Bevölkerung immer stärker wurde, haben Politik und Verwaltung sich wohl eher genötigt gesehen – auch unter der Kenntnisnahme der Erfolge in anderen Staaten – den dafür eigentlich prädestinierten und wohl auch erfolgversprechenderen Weg über die Spezialisten vor Ort zu gehen.
Als Sofortmaßnahme wurden daraufhin diesen Spezialisten ca. 20 Impfdosen pro Woche zugeteilt. Ein Tropfen auf einen heißen Stein hätte nicht nur physikalisch betrachtet mehr Erfolg gehabt.
Dass die Spezialisten nur schwerlich in der Lage sind, konkrete Termine zu vergeben, ist allein aufgrund dieser Tatsache schon nachvollziehbar.
Eine fast im Stundentakt veröffentlichte Verschlimmbesserung der Situation zeigt klar Inkompetenzen bei der Organisation auf. Nicht die bei der Impstoff - Produktion auftretenden Problematiken allein sind Schuld an der Misere, m.E. eher sowohl organisatorische als auch pseudowirtschaftlich in die Waagschale geworfene Argumentationen : eine bessere Auslastung der unter enormen Kosten aus dem Boden gestampften, aber aufgrund der vorhandenen Vakzinmengen „überdosierten“ Impfzentren, mangels Verimpfung über andere sehr effiziente Stellen auf Kosten der Impfeffizienz.

Welch ein Imageproblem !

Und zu allem Überfluss werden in Kürze – wie passend – auch die zugesagten Impfdosen für die Praxen massiv gekürzt, so dass die Situation vor Ort noch einmal verschärft werden wird.

Impfmengen zu spät und zu zaghaft geordert.
Impforganisation bis auf den heutigen Tag immer wieder chaotisch.
Entscheidungen auf Sicht, viel zu spät, politisch orientiert und nicht mehr nachvollziehbar an der Wissenschaft vorbei in die offensichtlich falsche Richtung seit Beginn der Pandemie – nichts dazu gelernt!

Augenscheinlich scheitert in unserem überregulierten und von Bürokratie überforderten und überbordenden Staatswesen nicht nur die sinnvolle Pflege und der Ausbau der Infrastrukturen und Planung und Durchführung von Großprojekte. Trotz immenser Kapazitäten und Budgetgrößen im Rettungs- und Katastrophenwesen ist Bürokratie, Politik und Verwaltung nicht in der Lage, eine Pandemie rechtzeitig und intensiv genug einzudämmen.
Sei es wegen unserer föderalistischen (Bremser-) Struktur, sei es wegen überflüssiger Regulierungs- und Dokumentierungswut mit Bergen von eigentlich unnötig beschrifteten und mit Mehrfachunterschriften versehenen Papierbergen, sei es wegen unserer seit Jahrhunderten überfrachteten und nicht mehr zügelbaren Verwaltungs – und Bürokratisierungswut. die sich mittlerweile zum Selbstzweck und ihrer eigenen Existenzwahrung in sich selbst zu überholen scheint.

Ich werde mein Augenmerk bei der anstehenden Bundestagswahl

darauf ausrichten,
welche Partei/welcher Politiker sich endlich an die schon so oft versprochene Endbürokratisierung und Eindämmung der „Verwaltungswut“ in der BRD (und im Nachgang der EU) stark machen und ihr/sein Versprechen einhalten werden/wird.
Natürlich immer unter Beachtung all der vielen weiteren anstehenden Probleme wie Klimaschutz, Beseitigung der sozialen Ungleichheiten u.v.m.

Völlig sinnlos erschiene mir aber bei aller Kritik an Bestehendem, mit populistischen Parolen und schwammigen „Normal -“ Postulierungen den Bürgern via Mundschutzbeseitigung, Pandemieverleugnung, Befreiung von „EU .- Fesseln“ und anderen haarsträubenden Theorien und Verschwörungsfäkalitäten ein von Pandemie befreites Wolkenkuckucksheim vorzuhöckeln,
Dabei könnte man leicht über den Rand der Erdscheibe in den Nazisumpf hineinbjörnen und An Furchtbaren Dingen einen Erstickungstod erleiden.

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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