Seuchengefahr
Blauzungenkrankheit +++ Veterinäramt rät zur Impfung +++ Gesundheitsgefahr für den Menschen?

Foto: Hannes Kirchner / LK Archiv

Bereits seit Monaten grassiert die Blauzungenkrankheit unter anderem in Frankreich, Italien und Österreich. Jetzt hat diese Virusinfektion, von der Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen betroffen sind, auch Deutschland erreicht. Ausbrüche wurden in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bestätigt.

"Da um die betroffenen Betriebe eine so genannte Restriktionszone von 150 Kilometern eingerichtet wird, wirkt sich die Krankheit auch auf erste Kreise in Nordrhein-Westfalen aus", berichtet Dr. Peter Richter, Amtstierarzt im Schwelmer Kreishaus. Noch gebe es im Ennepe-Ruhr-Kreis keine Verdachtsfälle.

Spätestens mit Beginn des Frühjahres rechnet Richter allerdings mit einer weiteren Verbreitung der Tierseuche. Denn: Die Blauzungenkrankheit wird nicht von Wiederkäuer zu Wiederkäuer sondern über stechende und blutsaugende Insekten übertragen. Ihre Zahl steigt mit steigenden Temperaturen.

Der Ratschlag des Veterinäramtes ist daher eindeutig: Wer seine Tiere schützen möchte, sollte sich sehr zeitnah an seinen Tierarzt wenden und eine vorbeugende Impfung gegen Serotyp 8 der Blauzungenkrankheit anmelden. Die Impfung verhindert eine Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit. Allerdings ist der Impfstoff nur eingeschränkt verfügbar.
"Unser Hinweis richtet sich an rund 250 Landwirte mit insgesamt 12.000 Rindern sowie an rund 600 Betriebe, in denen gut 4.200 Schafe und Ziegen gehalten werden", nennt Dr. Richter Zahlen.

Krankheitsverlauf

Die Blauzungenkrankheit gefährdet in erster Linie Schafe, aber auch Ziegen und Rinder sind für das Virus empfänglich. Während die Krankheit bei Schafen tödlich verlaufen kann, stellt sich bei Rindern in der Regel nach einiger Zeit Linderung ein. Klinische Symptome sind Teilnahmslosigkeit, hohes Fieber, vermehrtes Speicheln, Rötung und Schwellung der Kopfschleimhäute sowie die Schwellung und Blaufärbung der Zunge.

Keine Gefährung für Mensch und Nahrungsmittel

Für den Menschen ist der Erreger ungefährlich. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.

Verdachtsfälle melden

Verdachtsmomente, die auf die Blauzungenkrankheit hinweisen, sind dem Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises unverzüglich unter den Telefonnummern 02336/93 2402 und 2419 anzuzeigen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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