Logistiker Fiege plant Mega Center
Keine schönen Aussichten für Hamminkeln

Nach der Schaffung eines sogenannten Kooperationsstandortes durch den Regionalverband Ruhr, in Hamminkeln jenseits der Autobahn, möchte sich dort nun der Logistiker Fiege ansiedeln.
Auf über 110000 qm ( ca. 16 Fußballfelder) bestem Ackerland sollen hier bis zu 30 Meter hohe Hallen entstehen. Auf ca. 51.000 qm sollen Logistikhallen gebaut werden und weitere ca. 33.000 qm sollen betoniert, asphaltiert und gepflastert werden.

Eine unvorstellbare Dimension. Diese Größe hat es in Hamminkeln so noch nicht gegeben.
Bisher haben sich alleine die GRÜNEN klar gegen dieses Projekt ausgesprochen. Die Befürworter aller übrigen Parteien des „ Fiege Mega Centers“ ( Zitat Fiege) hoffen auf gute Arbeitsplätze und Gewebesteuereinnahmen.

Hoffnung erscheint als dürftige Basis für eine Entscheidung dieser Tragweite. Da es in Hamminkeln im Prinzip keine Arbeitslosigkeit gibt, müssten die knapp 200 Beschäftigten „importiert“ bzw. von ansässigen Firmen abgeworben werden. Bei 40 bis 50 zusätzlichen saisonalen Leiharbeitern von „guten“ Arbeitsplätzen zu sprechen, erscheint fragwürdig.
Die zu erwartenden Gewerbesteuer-Einnahmen dürften im unteren fünfstelligen Bereich liegen und damit nur im Promille-Maßstab zum gesamten Gewerbesteueraufkommen beitragen. Dafür ist die Mehrheit der im Rat vertretenen Parteien bereit, ein derart gigantisches Projekt im Außenbereich der Stadt zu platzieren.

Ein Logistik-Unternehmen lebt von Verkehr. Trotzdem gab es vor dem Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans keine Untersuchung der verkehrlichen Situation. Fiege selbst spricht von ca. 250 Lkw pro Tag und einer gleichen Zahl von Pkw, die hin- und auch wieder wegfahren.
Kann dieser Verkehr vor Ort überhaupt aufgenommen werden?
Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass auch bei unmittelbarer Autobahnnähe alle Straßen im Einzugsbereich eines Logistikers deutlich stärker belastet werden. Es ist illusorisch zu glauben, dass der komplette Verkehr über die Autobahn abgewickelt wird. Konkret bedeutet dies zusätzlichen Verkehr für die B473 und Ausweichverkehr durch Ringenberg und über Beerenhuk.
Vergessen darf man auch nicht, dass der erhöhte Autobahnverkehr auch durch Ringenberg über die A3 führt, mit entsprechender Lärm,- Abgas- und Feinstaubbelastung.

Soll hier das neue Wahrzeichen Hamminkelns entstehen? Diese riesigen Gebäude wären schließlich das Erste, das man aus Bocholt kommend von Hamminkeln sieht.

Wo bleibt der Aufschrei der Landwirtschaft, dass hier kostbarer Ackerboden verloren geht?  Bei diesem Projekt hält man sich völlig bedeckt.

Bei den von Fiege angebotenen Blumen- und Streuobstwiesen handelt es sich um erforderliche Ausgleichsmaßnahmen. Das sind keine freiwilligen Leistungen.

Das Foto zeigt das Fiege Logistikcenter in Emmerich

Autor:

Thomas Becker aus Hamminkeln

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