Pro und Contra
Neubau oder Sanierung der Grundschule in Hamminkeln

In Hamminkeln brodelt es. Grund ist der geplante Neubau der Grundschule. Während sich Grüne, FDP. USD und SPD für einen Neubau an der Diersfordter Straße aussprechen, ist die FWI für eine Sanierung bzw. teilweisen Neubau am vorhandenen Standort mit Grundstückszukäufen. Die CDU positioniert sich bislang nicht eindeutig.

Die Argumente im Einzelnen:

Pro Sanierung: Ein Neubau wäre zu teuer, eine Sanierung deutlich preiswerter.
Pro Neubau: Das von der Stadt beauftragte Architekturbüro kommt zu dem Schluss, dass ein Neubau nur unwesentlich teurer wäre. Und das bei allen Unwägbarkeiten, die eine Sanierung mit sich brächte. Das Beispiel der Ringenberger Schule hat gerade gezeigt, dass Sanierungskosten sich extrem entwickeln können. Die tatsächlichen Sanierungskosten liegen dort letztendlich über 50 Prozent über den ersten Schätzungen.

Pro Sanierung: Die vorhandene Bausubstanz ist ausreichend solide, um sie durch An- und Umbauten auf einen modernen Standard zu bringen.
Pro Neubau: Das älteste Gebäude datiert aus dem Jahr 1910 und ist trotz einer kürzlich erfolgten Sanierung aufgrund von Brandschutzvorschriften nur im Erdgeschoss nutzbar. Die Turnhalle ist in einem desolaten Zustand und entspricht nicht aktuellen Erfordernissen. Laut Architekten-Gutachten lässt sich ein Niedrigenergie-Gebäude nur bei einem Neubau umsetzen. Raumlufttechnische Anlagen, die auf der Höhe der Zeit sind, lassen sich im Bestand nur sehr schwierig bis gar nicht umsetzen. Das Gleiche gilt für das Herstellen von Barrierefreiheit im Hinblick auf Inklusion.

Pro Sanierung: Durch Grundstückszukäufe lässt sich genug Platz für Erweiterungen am jetzigen Standort schaffen.
Pro Neubau: Die Eigentümer infrage kommender Grundstücke sind teilweise nicht zum Verkauf bereit. Für den ins Gespräch gebrachten Spielplatz und den davorliegenden Parkplatz müsste ortsnah Ersatz geschaffen werden. Das Gleiche gilt für den Neubau des Kita-Gebäudes, für das in der Nachbarschaft kein Grundstück zur Verfügung steht.
Die Höhe möglicher Kaufpreise kann kaum beziffert werden. Dagegen ist das Grundstück an der Diersfordter Straße bereits im Besitz der Stadt. Zudem lässt sich die Fläche an der Bislicher/Mehrhooger Straße nach einem Neubau anderweitig vermarkten.

Pro Sanierung: Eine Sanierung/Erweiterung ist im laufenden Schulbetrieb möglich.
Pro Neubau: Für eine Erweiterung/Sanierung am bestehenden Standort müssten für mehrere Jahre Ersatz-Räumlichkeiten in Form von Containern geschaffen werden. Neubaumaßnahmen auf angrenzenden Grundstücken wären im laufenden Schulbetrieb aufgrund der Lärmbelästigung nicht verantwortbar. Bei Einbeziehung der Kita müsste diese zunächst an anderer Stelle neu gebaut werden, was eine zeitliche Verzögerung des Projektes mit sich brächte.

Pro Sanierung: Gute pädagogische Raumkonzepte lassen sich auch am vorhandenen Standort umsetzen.
Pro Neubau: Laut Ratsbeschluss sollen die pädagogischen Konzepte der Montag-Stiftung umgesetzt werden. Entsprechend dem Architekten-Gutachten ist dies nur bei einem Neubau möglich.

Pro Sanierung: Wenn für die Grundschule Hamminkeln so viel Geld ausgegeben wird, ist für Brünen und Dingden nichts mehr übrig.
Pro Neubau: Es geht nicht darum, die Ortsteile gegeneinander auszuspielen. Entscheidend sind Notwendigkeit und Dringlichkeit. Deswegen wurde auch der Neubau in Mehrhoog zuerst angefasst.

Autor:

Thomas Becker aus Hamminkeln

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