Freibaddiskussion: Saisonkarten und kein Ende...

Ein beliebter Treffpunkt ist das Freibad in Sprockhövel. Foto: STADTSPIEGEl-Archiv
  • Ein beliebter Treffpunkt ist das Freibad in Sprockhövel. Foto: STADTSPIEGEl-Archiv
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Nein, das Thema Saisonkarten im Freibad Sprockhövel hat sich noch nicht erledigt. Vielleicht aber am morgigen Donnerstag, wenn der Rat tagt und sich des Themas abschließend annehmen muss. Nachdem der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit für die Abstimmung der Saisonkarte stimmte, kippte der Betriebsausschuss das Votum, stimmte aber einer spürbaren finanziellen Erhöhung der Karte von 120 auf 170 Euro zu.

Von den 26.000 Einwohnern in Sprockhövel haben 180 Menschen eine Saisonkarte im letzten Jahr gekauft. Pünktlich zur Ratssitzung am Donnerstag um 17.30 Uhr in der Sporthalle Haßlinghausen flattern offene Briefe durch die Frühlingsluft. Der Förderverein Freibad will die Erhöhung der Saisonkarte nicht hinnehmen und fordert die sofortige Rücknahme der erhöhten Preise. Außerdem werden scharfe Angriffe auf Ralph Holtze, Leiter der ZGS, formuliert. Man beklagt die mangelnde vertrauensvolle Zusammenarbeit und fordert vom ZGS-Chef „andere Kommunikationsformen, getragen von einer Kultur der Achtung und Wertschätzung.“
Stattdessen werden Vorschläge unterbreitet, um das Bad auf andere Art und Weise attraktiver zu machen: längere Öffnungszeiten, Kostenbeteiligung der Vereine am Freibad, regelmäßige Überprüfung der Energielieferverträge mit der AVU durch die Stadt als Anteilseigner. Dazu äußert sich ZGS-Chef Ralph Holtze: „Wenn das Bad länger geöffnet haben soll, brauchen wir einen dritten Schwimmmeister. Dann müssten wir 400 zusätzliche Saisonkarten verkaufen, um die Personalkosten dieser Stelle abzudecken. Außerdem ist die Stadt kein Anteilseigner bei der AVU. Bevor die ZGS das Freibad übernommen hat, betrug das Minus des Bades etwa 400.000 Euro pro Jahr. Jetzt liegt es zwischen 300.000 und 250.000 Euro. Wenn die ZGS nicht permanent versuchen würde, die Kosten zu senken und die Einnahmen zu erhöhen, wäre das Bad längst geschlossen worden. Jedes Jahr schreibe ich Bettelbriefe an die Aufsichtsbehörde und versuche eine Einigung hinzubekommen, um das Bad öffnen zu können. Die Aufsichtsbehörde hat in Zeiten leerer Kassen sehr klare Vorstellungen“.
Im übrigen weist Ralph Holtze daraufhin, dass die Beschlüsse nicht von ihm, sondern der Politik zu verantworten sind. Während der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit seinem Vorschlag zur Abschaffung der Saisonkarten folgte, wollte der Betriebsausschuss diese Kartenform in diesem Jahr noch nicht kippen, votierte aber für eine deutliche Preissteigerung.
Mehr Kreativität in der Preisgestaltung, Alternativveranstaltungen im Freibad, flexible Öffnungszeiten fordern in einem weiteren offenen Brief auch die Physiotherapeuten und Krankengymnasten Christina Schwoerer-Böhning, Rudy Meeus und Katrin Schubert.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.