Fußball am Wochenende: die Vorschau

Lothar Huber, TSG Sprockhövel
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(von Toni Bertrams)

Die aktuellen Tabellen gefallen den beiden heimischen Fußball-Topteams nicht. Während Westfalenligist TSG Sprockhövel zwei Punkte hinter einem Oberliga-Platz liegt, trennt Landesligist Sportfreunde Niederwenigern ein Zähler vom Klassenerhalt.

Westfalenliga, Gr. 2
Dieses 0:2, das sich die Westfalenliga-Fußballer der TSG Sprockhövel am Ostermontag gegen die SpVgg. Erkenschwick eingefangen haben, wurmt Lothar Huber immer noch.
Und das Aufbereiten dieser Pleite beschäftigt den Trainer des Tabellenachten (37 Punkte, 38:35 Tore) bald mehr als die Vorbereitung auf die Partie am Sonntag (15 Uhr, Hordeler Heide 189) beim Bochumer Tabellenvierten DJK TuS Hordel (39 Punkte, 47:43 Tore).
„Ich hoffe, dass sich die Spieler mal ein paar Gedanken gemacht haben“, sagt er. Als Empfehlung nennt er den Bundesliga-Knaller zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (1:0). „Da hat man gesehen, was man mit Emotion, Leidenschaft und Moral erreichen kann, wie schön Fußball sein kann – und nicht so leblos wie wir.“
Es ärgert den 59-Jährigen, dass es seine Mannschaft nicht schafft, ihre Qualität auch in jedem Spiel zu zeigen. „Das muss man sich doch auch einmal überlegen: Mit einem Sieg wären wir auf Platz vier gewesen“, sagt er. Auf einem sicheren Oberliga-Aufstiegsplatz.
Zwar haben die Hordeler, die das Hinspiel mit 0:2 verloren, Personalprobleme und zuletzt auch sehr schwankende Leistungen gezeigt. „Aber zu Hause sind sie gefährlich und enorm stark, sie leben von ihrem Teamgeist“, sagt Lothar Huber. „Wir müssen uns steigern.“ Zumal eine Woche später Spitzenreiter SG Wattenscheid 09 zum Baumhof kommen wird.
„Aber mit der Einstellung von Ostermontag wird das nichts“, mahnt der TSG-Coach. „Das wäre grob fahrlässig, denn ich weiß ja, was meine Mannschaft kann. Unter den ersten Drei können wir locker spielen.“ Einen ersten nachhaltigen Beweis dafür könnten die Sprockhöveler am Sonntag bringen.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Es ist kein Spiel wie jedes andere, es ist das Dorf-Derby, wenn die Sportfreunde Niederwenigern am Sonntag (15 Uhr, An der Windmühle 24) beim SV Burgaltendorf gastieren. Und es ist wohl auszuschließen, dass der Tabellenneunte aus Essen (30 Punkte, 32:33 Tore) dem Tabellen-14. aus Hattingen (19, 41:40) so etwas wie freundliche Nachbarschaftshilfe leisten wird.
„Die Burgaltendorfer werden sicherlich motivierter sein als zuletzt“, sagt SFN-Trainer Jürgen Margref und erinnert daran, dass der SVB gegen zwei Abstiegskonkurrenten Niederwenigerns gepatzt hat (0:2 gegen die SSVg 09/12 Heiligenhaus und 0:1 beim FSV Vohwinkel). „Das war nicht gut für uns“, sagt er.
Wie schon im Hinspiel, das die Essener mit 2:1 gewannen, erwartet Jürgen Margref sehr viel Brisanz und viele Zuschauer. Gut getan hat seinem Team auch die Oster-Pause. „Wir haben die Akkus aufgeladen. Die Jungs sind motiviert und heiß“, berichtet der 43-Jährige, der auf Thorsten Mand nach dessen Rücken-Operation verzichten und um Marcel Kraushaar (Virus) bangen muss. Ob Henrik Hildebrand dabei sein kann, über den die Verbandsspruchkammer wegen eines angeblichen Anrempeln des Schiedsrichter in der Partie gegen Rot-Weiß Essen II entscheiden wird, klärt sich erst am Samstag.
Gespielt wird am Sonntag auf Asche. Ein Problem für die Sportfreunde? „Nöö“, sagt Jürgen Margref. „Da kommen wir ja alle her. So lange haben wir unser Ding auch noch nicht.“

Bezirksliga Westfalen, Gr. 14
Zu motivieren braucht Uli Sieweke, Trainer des Tabellendritten SC Obersprockhövel (34 Punkte, 38:21 Tore), seine Bezirksliga-Fußballer vor dem Heimspiel gegen den Tabellenfünften Geisecker SV (30 Zähler, 34:28 Tore) überhaupt nicht.
Den SCO-Kickern reicht völlig, dass sie lesen durften, die Schwerter wollten sich nach ihrem 1:1 gegen den TuS Esborn die drei Punkte am Schlagbaum (Sonntag, 15 Uhr) wiederholen. „Das werden wir mal sehen“, sagt der 43-Jährige.
Jedenfalls haben die Obersprockhöveler, nachdem sie am Ostermontag spielfrei hatten, das Training etwas angezogen. Gerade vor heimischer Kulisse fordert Uli Sieweke einen Sieg, nachdem das Hinspiel 0:0 ausgegangen ist. „Wir wollen so lange wie möglich versuchen, Linden unter Druck zu setzen“, sagt er. Der Rückstand beträgt sechs Punkte.
Zwar ist André Kopittke nach seinem Bänderriss wieder einsatzfähig, aber gleich drei SCO-Spieler fallen für Sonntag aus. Andreas Klatt hat sich in der Partie vor zwei Wochen beim VfB Westhofen einen Innenbandriss im Knie zugezogen und wird vermutlich bis zum Saisonende fehlen, während Polizist Dominik Degel Dienst hat und Kevin Busch noch gesperrt ist.

Acht Spiele sind zwar noch zu absolvieren. „Aber für uns geht es ja um nichts mehr“, sagt Peter Kursinski, der Trainer des Tabellenvierten Hedefspor Hattingen (30 Punkte, 35:24 Tore).
Das bedeutet jedoch nicht, dass nun ein gemütlicher Saisonausklang folgen wird. Nach dem 1:1 bei Spitzenreiter CSV SF Linden kommt am Sonntag (15 Uhr) der Tabellenzwölfte TSG Herdecke (14 Zähler, 26:38 Tore) zur Munscheidstraße. „Die brauchen jeden Punkt für den Klassenerhalt“, betont Peter Kursinski.
Dabei kann der 55-Jährige auf einen ungewöhnlich großen Kader bauen, obwohl längst noch nicht wieder alle fit sind. „Aber besser als am Montag kann Çetin gar nicht spielen“, sagt er. Neben Çetin Aydin und Nils Güntner, die schon in Linden wieder am Ball waren, werden auch Kai Kwiatkowski nach seiner dreiwöchigen Verletzungspause und der in Linden aus disziplinarischen Gründen intern gesperrte Sinan Akdogan wieder dabei sein und könnten helfen, den 4:1-Hinspielsieg zu bestätigen.
Möglich ist sogar, dass auch Abwehr-Chef Afeez Yaya Ola spielen kann, über dessen genaue Knie-Verletzung erst eine Kernspintomografie Aufschluss geben wird. „Vielleicht hat er etwas am Innenmeniskus, vielleicht ist es aber auch nur eine Quetschung“, sagt Peter Kursinski.
Fehlen wird indes Faruk Inci (Zerrung).

„Drei Tore geschossen, sechs reingekriegt. Die Rechnung geht nicht auf“, erinnert Marius Kundrotas an die 3:6-Niederlage bei der TSG Herdecke. Der Spielertrainer des Tabellenzehnten TuS Hattingen (16 Punkte, 30:43 Tore) erwartet am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellen-14. SC Berchum/Garenfeld (zwölf Punkte, 20:38 Tore) eine Leistungssteigerung. Klar: Er zollt dem Aufsteiger, bei dem es in der Hinserie einen 3:2-Sieg gegeben hat, Respekt. „Aber es liegt ausschließlich an uns und nicht am Gegner“, betont der 33-Jährige.
Zwar müssen die Rot-Weißen weiterhin auf Kevin Kessner (Fersenverletzung) und bis zum Saisonende auch auf Marius Ecker (berufliche Gründe) verzichten, aber vom Personal will Marius Kundrotas den Spielausgang am Sonntag sowieso nicht abhängig machen. „Wir sollten definitiv nicht verlieren“, sagt er, erwartet aber ganz klar einen Heimsieg und drei Punkte für den Klassenerhalt. Voraussetzung: „Wir müssen unsere Leistung 90 Minuten abrufen und konzentriert zur Sache gehen.“

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Es treffen die beiden schlechtesten Defensiv-Reihen aufeinander, Tore sind also garantiert. „Ich hoffe aber nur auf einer Seite“, sagt Mirko Kursinski, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern II (18 Punkte, 38:67 Tore). Der Tabellen-14. trifft am Sonntag (15 Uhr, Glückauf-Sportplatz) auf den Tabellen-15. Trabzon SKV W.-Heiligenhaus (zwölf Punkte, 20:68 Tore).
„Wir brauchen definitiv drei Punkte, da brauche ich gar nicht um den heißen Brei herumzureden“, sagt Mirko Kursinski, der mit einem guten Gefühl in diese Partie geht – allein schon wegen der inzwischen doch stabileren Viererkette und der größeren Torgefahr, die seine Mannschaft ausstrahlt. „Aber wir müssen höchst konzentriert spielen“, weiß der 33-Jährige auch. Das Ergebnis eines zu lockeren Auftritts sei schließlich gegen Tabellenschlusslicht SV Kray 04 zu sehen gewesen, „als nur ein 3:3 herausgesprungen ist“.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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