Vorentscheidungen: Bleiben Hedef und der TuS drin? Steigt der SCO auf?

(von Toni Bertrams)

Die Stichpunkte des heimischen Fußballs: Die TSG Sprockhövel holt den Kreispokal, die Sportfreunde Niederwenigern patzen im Finale, Hedefspor Hattingen will den Klassenerhalt in der und der SC Obersprockhövel den Aufstieg in die Landesliga perfekt machen, der TuS Hattingen zittert.

Oberliga Westfalen

DSC Arminia Bielefeld II – SV Rödinghausen 2:3, Hammer SpVg – TuS Dornberg nR.

Wie schon 2013 hat die TSG Sprockhövel den Pokal des Kreises Hagen gewonnen. Im Finale setzte sich der Oberliga-Elfte (41 Punkte, 44:50 Tore) am Donnerstag nach Elfmeterschießen mit 4:2 beim Landesligisten Hasper SV durch. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. „Uns ist nur wenig eingefallen“, bilanzierte Trainer Lothar Huber, dessen Team dann aber fehlerlos blieb. Die Hasper verschossen zweimal (Dennis Zaworski parierte einmal), während Christian Kalina, Tim Dudda, Xhino Kadiu und Stephen Lorenzen in den Eins-gegen-eins-Duellen keine Nerven zeigten.
Ein Kompliment sprach Lothar Huber den Haspern aus, die ebenfalls für den Westfalenpokal 2014/15 qualifiziert sind. „Die haben das gut gemacht“, sagte der 62-Jährige. „Sie haben tief und kompakt gestanden.“
Und weil den Sprock­höve­lern gegen diese Defensiv-Taktik zündende Ideen fehlten, wurde es für HSV-Keeper Shefki Ajvazi auch nur selten brenzlig. „Wir hatten die eine oder andere Chance. Aber wir waren viel zu unsicher und haben uns viel zu selten in Szene gesetzt“, meinte Lothar Huber. „Wir sollten das Spiel jetzt schnellstens vergessen. Wir haben den Pokal geholt, das ist das Wichtigste.“
Zu ihrer vorletzten Oberliga-Saisonpartie reisen die Sprockhöveler am Sonntag zum Tabellenfünften SC Roland Beckum (52 Punkte, 47:48 Tore), den sie in der Hinrunde mit 1:0 geschlagen haben. Anstoß auf dem Kunstrasen Roland an der Vorhelmer Straße 441 wird um 15 Uhr sein.
„Das wird ein ganz anderes Spiel“, betont Lothar Huber. „Die Beckumer haben nichts zu verlieren und wollen sich vernünftig von ihren Zuschauern verabschieden.“
Fraglich ist, ob TSG-Kapitän Raoul Meister (dicker Knöchel) zurückkehren wird. In Haspe ging dies noch nicht. „Aber Anjo Wilmanns macht seine Sache gut“, besteht für den Sprockhöveler Trainer momentan überhaupt kein Grund, sich wegen der Besetzung des Innenverteidiger-Posten Sorgen zu machen.

Kreispokal Essen Süd-Ost

ESC Rellinghausen – Sportfreunde Niederwenigern 9:8 (n. E.).

Es hätte die Krönung einer herausragenden Saison werden können. Im Pokal-Finale des Kreises Essen Süd-Ost zeigten die Sportfreunde Niederwenigern auch eine ganz starke Leistung gegen ihren Landesliga-Rivalen ESC Rellinghausen. Am Ende standen sie aber mit leeren Händen da, nachdem sie im Elfmeterschießen zweimal und die Essener nur einmal gepatzt hatten – 8:9 (3:3, 1:2). Lauritz Angerstein war der arme Kerl, der in der Verlängerung des Elfmeterschießens nicht traf.
„Leider ist es im Fußball so, dass nicht immer die bessere Mannschaft als Sieger den Platz verlässt“, sagte SFN-Trainer Jürgen Margref. „Von den 120 Minuten waren wir 90 klar besser.“ Und sie hatten Chancen, die Sportfreunde, eine nach der anderen. „Es war auch zu sehen, warum wir elf Punkte Vorsprung auf Rellinghausen haben“, erklärte der 45-Jährige, dem allerdings auch zwei Defizite nicht entgangen waren: Cleverness im Abschluss und vor allem Zweikampfhärte im Defensiv-Verhalten. „Das waren drei Gegentore“, meinte er, „die man alle hätte vermeiden können.“
Nachdem Florian Mach­temes die Sportfreunde mit 1:0 in Führung gebracht hatte (27.), traf Rellinghausen dreimal in Serie. Sven Wienecke glich aus (39.), Emrah Cinar erhöhte auf 2:1 (40.) und 3:1 (53.). Anschließend erlebte Jürgen Margref zehn Minuten, „in denen wir sieben klare Chancen hatten, drei bis vier 100-prozentige“.
Im Netz landete aber nur ein Ball, es war ein Eigentor von Ali Agca (56.). Zumindest schaffte es Marius Müller in der 80. Minute, das 3:3 zu erzielen, so dass es in die Verlängerung und nach deren torlosen 30 Minuten ins Elfmeterschießen ging. Dort scheiterte zunächst David Moreno, was ohne Folgen blieb, und dann Lauritz Angerstein – siehe oben.
„Was wir an Chancen vergeben haben, war schon heftig. Rellinghausen war klinisch tot“, sagte Jürgen Margref, der seine Spieler am 12. Juli (Samstag) zum Start der Vorbereitung auf die Saison 2014/15 bitten wird.

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Das Spiel der Saison hatte der Hasper SV bereits am Donnerstag, nämlich das Pokal-Finale des Kreises Hagen gegen den Oberligisten TSG Sprockhövel (2:4). „Da haben die noch einmal Vollgas gegeben“, sagt Seung-Man Hong, der sich aber nicht darauf verlassen will, dass der Tabellensiebte (38 Punkte, 37:34 Tore) nun zu einer Kaffeefahrt am Sonntag (15 Uhr) zur Munscheidstraße kommen wird. „Bei dem Glück, das wir momentan haben, werden wir noch einmal alles geben müssen“, kann sich der Trainer von Hedefspor Hattingen die Ironie nicht verkneifen.
Doch trotz des zuletzt fehlenden Glücks hat der Tabellen-13. (30 Zähler, 34:35 Treffer) nach wie vor eine sehr gute Ausgangsposition, nämlich zwei Spieltage vor dem Saisonende ein Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegszone. Und deshalb gilt als Marschroute für den Aufsteiger und die drittschlechteste Rückrunden-Mannschaft, am Sonntag einen Strich unter die Saison zu machen.
„Aber wir wollen“, sagt Trainer Seung-Man Hong, „auch unseren Zuschauern und Fans im letzten Heimspiel der Saison einen Sieg bieten.“ Noch einmal berauschenden Fußball – wie so oft vor allem in der Hinrunde, in der das Hong-Team sechs seiner acht Siege geholt hat.
Um keine böse Überraschung zu erleben, hat Seung-Man Hong noch einmal deutlich auf seine Mannschaft eingeredet. „Ich habe den Jungs gesagt“, erzählt der Hedef-Coach, „dass wir die Konzentration und die Spannung noch einmal hochhalten müssen. Es wird kein Selbstläufer. Gerade Gegner, die man unterschätzt oder tot sieht, wachsen über sich hinaus. Aber wir wollen es jetzt aus eigener Kraft schaffen, damit wir gemütlich zum letzten Spiel nach Hennen fahren können.“
Seung-Man Hong hat insofern Planungssicherheit, als er bis auf die Langzeit-Verletzten am Sonntag alle Spieler an Bord haben wird.
Und die haben gegen den Hasper SV zwei Ziele: Sie wollen sich für die 0:1-Hinspielniederlage revanchieren und ihre nun schon acht Spiele anhaltende Serie ohne Sieg endlich beenden. Der letzte Hedefspor-Erfolg datiert vom 23. März, ein 1:0 gegen den SV Wanne 11.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

ETuS/DJK Schwerte – TuS Enneptal II 1:3, TuS Ennepetal II – SV Bommern nR.

Rund um den Schlagbaum an der Kleinbeckstraße herrscht Aufbruchstimmung. Der fast komplette Stadtteil hat am Sonntag zwei Ziele: einen Sieg im Stadion Schützenhof an der Schützenhofstraße 30 beim Tabellenvierten VfL Schwerte (58 Punkte, 69:40 Tore) sowie eine Landesliga-Aufstiegsparty, die erste der Vereinsgeschichte.
„Wir müssen ­unser Ding machen, ohne Wenn und Aber“, sagt Jörg Niedergethmann, der mit Sascha Höhle das Trainer-Duo des Spitzenreiters bildet (71 Zähler, 95:35 Treffer).
Vier Punkte liegt der SC Obersprockhövel zwei Spieltage vor dem Saisonende vor dem FC Wetter 10/30, von dem nicht mehr klar zu sein scheint, ob er aufsteigen will. „Man munkelt“, erzählt Jörg Niedergethmann, dass die Mannschaft auseinanderfällt.“
Das ist jedoch nur eine Randnotiz. Der Blick der Obersprockhöveler richtet sich auf Schwerte. „Der ganze Verein fiebert dem Sonntag entgegen“, erzählt Jörg Niedergethmann. „Der Vorstand hat einen Bus organisiert, der schon rappelvoll ist. Die zweite Mannschaft hat ihr Spiel verlegt. Und die komplette Jugend-Abteilung wird sich aufmachen. Es werden bestimmt 300 Obersprockhöveler in Schwerte einfallen.“
Nur in Zivil wird dies Brian Sieweke tun (doppelter Bänderriss sowie Knorpelschaden im Knöchel), während Nikita Wirt den Landesliga-Aufstieg des SCO wegen seines Heimaturlaubs wohl verpassen wird.
Der SCO-Coach erwartet eine Partie zweier ähnlicher Mannschaften, die nämlich jung sind und Fußball spielen – und die sich in der Hinrunde 1:1 getrennt und beide in der Rückrunde 35 Punkte geholt haben. „Aber die Jungs haben auch in dieser Woche wieder richtig konzentriert gearbeitet“, betont Jörg Niedergethmann und will gar nicht über Schwerter Qualitäten nachdenken, etwa über Dominik Hennes, der schon 25-mal getroffen hat. „Wir“, wiederholt er sich, „müssen unser Ding machen!“

Im Kampf um den Klassenerhalt lastet auf dem TuS Hattingen immenser Druck. Und am Sonntag könnte es besonders kompliziert werden, weil die Partie der Rot-Weißen beim Tabellensechsten SG Hemer (51 Punkte, 63:60 Tore), der sich im Hinspiel mit 4:1 durchgesetzt hat, erst um 16.15 Uhr in der Overhoff-Arena am Damm angepfiffen wird (Teichstraße 25). Das Team von Interimstrainer Daniel Gerling wird also spätestens in der Pause wissen, was auf den anderen Plätzen passiert sein wird.
Die Situation für den Tabellen-16- vom Wildhagen (33 Zähler, 48:76 Tore) ist so, dass er zwei Spieltage vor dem Saisonende zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer liegt, hinter dem Tabellen-14. DJK GW Menden und dem Tabellen-13. SV Bommern (jeweils 35), die sich an diesem Spieltag aber mit den beiden Kellerkindern TSV Fichte Hagen und TuS Ennepetal II messen. So ist für den TuS Hattingen zu befürchten, dass er im Falle eines Patzers bei der SG Hemer schon am Sonntagabend nur noch A-Kreisligist sein könnte.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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