"Die Kamera muss mit"

Erwin Richter

von Dino Kosjak

Ein Foto von Erwin Richter hat es auf die Seite „August“ des Sparkassen-Kalenders 2014 geschafft. Der STADTSPIEGEL stellt zum Monatsanfang die jeweiligen Fotografen vor.

„Ein vernünftiger Vordergrund ist wichtig“, sagt Erwin Richter, „er verleiht einem Bild Tiefe“. Auch für das Kalenderfoto hat er sich an diese Regel gehalten: Der Blick wandert über den Henrichsteich. Den Vordergrund füllt die Brücke, darüber breitet die Skulptur „Der Späher“ ihre Flügel aus. Im Hintergrund ragen Hochofen und Schlot in den blauen Himmel.
Seit 60 Jahren fotografiert Erwin Richter, anfangs mit einer sehr einfachen Boxkamera, später mit analogen Kleinbildkameras. Seit einigen Jahren ist er unterwegs mit einer kompakten Digitalkamera.
Seine Vorliebe gilt Natur- und Landschaftsaufnahmen. Er fotografiert spontan, legt dabei großen Wert auf den richtigen Moment.

Fotografieren aus Leidenschaft

„Möchte ich einen blauen Himmel fotografieren, dann muss ich auch mal Geduld haben“, sagt er. Niemals käme er auf die Idee, einen blassen Himmel nachträglich blau zu färben – am Computer. „Damit beschäftige ich mich nicht“, lacht er, „das Kalenderfoto habe ich als Papierabzug eingereicht.“
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Anita ist Erwin Richter viel herum gekommen. „Sozusagen vom Süd- zum Nordpol“, sagt Anita Richter.
Sie sahen Pinguine in der Antarktis, Sonnenuntergänge in Südamerika und schwärmen noch heute von den bunten Trachten der Frauen im indischen Rajasthan. Unzählige Dias zeugen von den Reisen. „An die 40 Alben werden das sein“, schätzt Erwin Richter. „Aber genauso gerne gehe ich in den Schulenberger Wald“, fährt er fort, „da kann man wunderbar Pilze fotografieren.“
Erwin Richter holt eine historische Ansichtskarte hervor, ein Schwarz-Weiß-Foto der Hütte: Breite Bahnschienen verlaufen an der Ruhr, darüber erheben zwei Dutzend Schlote; Rauchschwaden verdecken die Wolken.
„Wie sich das verändert hat“, sagt er, „heute bedaure ich, diesen Wandel nicht in Bildern festgehalten zu haben“. Er schmunzelt: „Ich hätte jetzt Zeit. Als Pensionär.“
Bald brechen die Richters wieder zu einer Reise auf, es geht nach Spitzbergen. „Mit etwas Glück sehen wir Eisbären und Walrosse“, freut sich Erwin Richter.
Noch allerdings gibt es ein Problem: „Die Kamera hat einen Wasserschaden. Viel ist damit nicht mehr los“.
Anita Richter zuckt mit den Schultern und blickt ihren Mann an. „Tja, da muss wohl schnell Ersatz her“, lächelt sie, „wir können doch nicht ohne Kamera verreisen“.

Der Sparkassen-Kalender 2014 entstand durch einen Aufruf im STADTSPIEGEL, Fotos dafür einzuschicken. Der STADTSPIEGEL stellt den jeweiligen Fotografen des Motivs am Monatsanfang vor.
Auch für den ­Kalender 2015 wird diese ­Aktion von Sparkasse und STADT­SPIEGEL durchgeführt. Also, Fotos schicken!

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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