Viktoria Labisch: Bacon und Football

Schon ganz schön amerikanisch sieht hier die Hattinger Gymnasiastin Viktoria Labisch aus. Im August ist sie in Richtung Atlanta/Georgia geflogen. Sie wird für ein Jahr in den USA bleiben
  • Schon ganz schön amerikanisch sieht hier die Hattinger Gymnasiastin Viktoria Labisch aus. Im August ist sie in Richtung Atlanta/Georgia geflogen. Sie wird für ein Jahr in den USA bleiben
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Erinnern Sie sich noch an Viktoria Labisch? Anfang August berichtete der STADTSPIEGEL erstmals über die 15jährige Schülerin vom Gymnasium Holthausen. Zu der Zeit befand sie sich buchstäblich gerade auf dem Sprung „über den großen Teich“ in die USA.

Inzwischen ist sie gesund, munter und sicher bei ihren Gasteltern Eve und John, beide Mitte 40, in der Nähe von Atlanta/Georgia angekommen, wo sie ein Jahr lang wohnen wird.
Den STADTSPIEGEL-Lesern hat sie ja versprochen, immer mal wieder aus den USA zu berichten.
Diesmal hat sie diesen Text geschickt.
„Alleine stehe ich an der Passkontrolle für Ausländer. Noch höre ich deutsche Stimmen – doch das wird sich binnen Sekunden ändern.
Zwei Stunden später sitze ich mit einer Ice Cream von ,Wendy‘s‘ und einem zufriedenen Lächeln im Auto meiner amerikanischen Gastfamilie.
Nach einem knappen Monat hier habe ich mich inzwischen eingewöhnt und fühle mich mit jedem Tag mehr ,amerikanisch‘.
Meine Sorge, ich könnte mich nicht in die Familie integrieren, schwand schon nach den ersten Tagen. So ist es nicht selten, dass ich meinen Tag mit meiner Gastschwester Jessica und ihrem Bruder Jeff, beide in meinem Alter, in der schwülen Sommerhitze draußen verbringe. Um uns herum die vier Hunde: ein Pudel, ein Terrier, ein Labrador und ein English Mastiff, mit denen ich ebenfalls super klar komme.
Die Schule ist jedoch ein Fall für sich und nach den ersten Wochen dort stellt man schnell fest, dass es nicht wie in ,Highschool Musical‘ ist.
Trotzdem weisen manche Dinge auf die altbekannten Klischees hin. So erkennt man in der Cafeteria, in der es nur Fastfood gibt, schnell die verschiedenen ,Gruppen‘: ein Tisch für die Sportler, am anderen sitzen die rosa gekleideten Cheerleader und ganz hinten in der Ecke sehe ich die Musiker der Marchingband.
Doch die vielfältigen Fächer, die hier angeboten werden, lassen die unterschiedlichen Cliquen bunt durchmixen und so dauert es nicht lange, neue Freunde zu finden.
Der ,School Spirit‘ wird hier groß geschrieben und so hat jede Schule sogar einen eigenen Shop, wo Artikel rund zu den großen Events angeboten werden.
Einige davon durfte ich schon miterleben und so war mein erstes Footballspiel ein prägendes Erlebnis: Man stelle sich eine gigantische Rasenfläche vor, zwei Seiten mit Fans beider Mannschaften, die ihre Fan-Outfits sehr ernst nehmen. Am Rande des Feldes stehen gefühlte 80 Footballspieler und das, obwohl ja fast immer nur das gleiche zwölfköpfige Team um den Football kämpft.
Fehlpass! Spieler 53 hat den so begehrten Ball und läuft auf die ,Ziellinie‘ zu. Die Versuche der anderen Mannschaft, den Football zurückzugewinnen, scheitern maßlos. Es kann ihn keiner einholen.
Point!!! ,Unsere‘ Fans toben und ich sehe auf der gegenüberliegenden Seite die enttäuschten, aber jetzt noch mehr motivierten Gesichter ,unserer‘ Gegner.
Wie ich es finde? Zum Beschreiben fehlen mir die Worte. Das einzige, das ich dazu zu sagen habe, ist: Ich bin froh, dass ich dieses mein Abenteuer habe wahr werden lassen.
Und damit meine ich nicht nur das Footballspiel.“
Fortsetzung folgt!

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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