Der Gewerkschaftler Bernd Lauenroth geht in Rente
Wer Anstöße geben will, der muss auch anstoßen können

Rikschafahrer Bernd Lauenroth mit den Sponsoren
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In Hattingen ist er bekannt wie ein bunter Hund, er kommt aber aus dem Norden und wuchs in Peine auf. Hätte Landwirt werden können, ist aber Werkzeugmacher geworden bei der Maschinen- und Schraubenwerke AG in Peine.
Er ist der Typ „Macher“ und verfügt über gutes "Werkzeug". Der erlernte Beruf am Stahlstandort Peine ist die solide handwerkliche Grundlage, die jungen Leuten heute oft fehlt, sie wird später ergänzt durch Studien in Hamburg, Volkswirtschaftslehre und Sozialökonomie mit Diplom-Abschluss 1986.
In der IG Metall kann sich Bernd Lauenroth dann mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten einbringen: Er arbeitet als Gewerkschaftssekretär zunächst in seiner Heimatstadt Peine, dann ab 1987 hier bei uns, in Hattingen. Nach dem Aus für die Henrichshütte, der Kampf für die Belegschaft: keine Kündigungen, Sozialpläne, viel Geld für die Entstehung des Hüttenparks statt Industrieruine. 2008 wechselt er in den Vorstand der IG Metall.
„Er ist ein „kreativer Ideengeber und Macher“, so sein damaliger „Kampfgefährte“ Alfons Eilers. Und jetzt der Ruhestand?
Selbstverständlich bleibt Bernd Lauenroth weiterhin aktiv und er hat ein sehr breites Betätigungsfeld: Es fängt zu Hause in der Südstadt an: Er ist ab 2007/ 2010 Gründungsmitglied und derzeit „Finanzminister“ im ersten Hattinger Mehrgenerationen-Wohnhaus „Wir wohnen zusammen“ (Wiwozu e.V.), wo seine handwerklichen und organisatorischen Fähigkeiten und seine zupackende Art geschätzt werden.
Solange der Vorrat reicht, versorgt er die Nachbarn mit Honig von Bienen auf seinem Balkon. Legendär sind auch seine Einladungen zum Grünkohl- und Spargelessen aus Peiner Anbau auf dem  elterlichen Hof.
Bernd Lauenroth ist – obwohl nie Leistungssportler - ein sportlicher Typ, der Herausforderungen liebt, auch extreme. Man sah ihn bis zu einer notwendigen Knie-OP regelmäßig mit Läufern der Berg- und Skigilde im Schulenbergwald joggen. Aber es dabei zu belassen, ist nicht sein Ding. So erfüllte sich 2008 den Traum, erfolgreich am New-York-Marathon teilzunehmen.

Ähnliches gilt für das Radfahren: Hier nimmt er durchaus an Rad-Touristik-Touren der Radsportvereine teil. Aber das reicht ihm nicht. Er startete mehrfach bei den "Hamburg Cyclassics" und seit 2017 in Schweden bei der Rundfahrt um den Vättern See (Vätternrundan). Da schaffte er im Juli 2023 die 315 km lange anspruchsvolle Strecke in 16 Stunden und 18 Minuten, inklusive Pausen an 9 Verpflegungsstationen. Das schaffte mit 66 Jahren nichtmals Udo Jürgens!

Die Liebe zum Radfahren brachte ihn dann zum ADFC-EN. Seit der Gründung einer eigenen ADFC-Ortsgruppe Hattingen (2021) ist er maßgeblich in einigen Abteilungen des Vereins aktiv:
Bei den ADFC -Touren dienstags und freitags ist er als gelegentlicher Tourguide neben Chef Gerd Isenberg dabei und vor allem ist er Mitorganisator mehrtägiger Radtouren zu den Kulturhauptstätten Europas:
2022 nach Esch/ Luxemburg, 2023 „Von Linz über Vesprém nach Budapest, und 2024 soll es nach Kaunas/ Litauen gehen.
Bernd Lauenroth hat ein Herz für Kinder und alte Menschen und arbeitet ehrenamtlich beim ambulanten Hospizdienst Witten/ Hattingen.
Und mit Herzblut widmet er sich seit Jahresanfang dem Projekt „Radeln ohne Alter“ im ADFC. Bernd Lauenroth hat maßgeblich dazu beigetragen, die Spenden- und Sponsorengelder für den Kauf einer komfortablen Rikscha, insgesamt 14.000 €, zusammenzukriegen. Beteiligt haben sich AVU, Volksbank, Sparkasse, HWG und Gartenstadt Hüttenau sowie der ambulante Hospizdienst Witten/ Hattingen.
Neben dem Geld für die Anschaffung des Gefährts und der Sicherung des Unterhalts sind aber die Menschen unabdingbar, die bereit sind, den Senioren mit den Rikscha-Touren durch die Stadt eine kleine Freude zu machen. In Kooperation des ADFC mit der Hattinger Gemeinde St-Peter und Paul, die über eine eigene Rikscha verfügt, haben sich schon 25 Menschen gefunden, die dazu bereit sind.

Aktueller Aufruf der ADFC-Rikscha-Abteilung
Sie werden gesucht …
• Sie sind älter als 18 Jahre und fahren gerne Rad?          
• Sie möchten sich sozial engagieren?
• Sie haben ein Herz für Senioren?
Der ADFC bietet den Senioren in Hattinger Heimen kostenfreie Rikschatouren durch Hattingen und Sprockhövel an und sucht dafür  Fahrerinnen und Fahrer!
Alte Menschen, die schlecht hören oder sehen können, die vergesslich sind und Orientierungsprobleme haben, die nicht mehr gut zu Fuß sind und alltägliche Kontakte mit der Außenwelt verloren haben, haben auch ein Recht auf Wind in den Haaren. Oder?
Neugierig geworden auf das „Radeln ohne Alter?“
Kontakt:
Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC), OG Hattingen
Bernd Lauenroth, mobil 0170 3333453, Mail: b.m.lauenroth@t-online.de

Autor:

Peter Hupperich aus Hattingen

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