Selbsthilfekonferenz: Marianne Zetzsche gibt ihr Ehrenamt ab

Marianne Zetzsche vor einem Bild "Brücken", welches sie von der Selbsthilfekonferenz geschenkt bekam. Foto: Pielorz
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Die Hattinger Selbsthilfe ist ohne Marianne Zetzsche eigentlich nicht denkbar. Und, dies darf verraten werden, das bleibt auch so, denn den Elternkreis für drogenabhängige und drogengefährdete Jugendliche wird sie auch weiterhin leiten. Doch als Sprecherin der Selbsthilfekonferenz steht sie in Zukunft nicht mehr zur Verfügung.

„Ich habe meinem Mann versprochen, zu meinem 75. Geburtstag gebe ich dieses Ehrenamt ab. Am 26. September werde ich 75 Jahre alt und ich begleite noch den Selbsthilfetag auf der Hattinger Messe am 24. Oktober in der Gebläsehalle, doch zum Jahresende ist dann Schluss. Ich möchte nach 22 Jahren einfach auch mal nur im Publikum sitzen und nicht mehr Termine koordinieren müssen und auf dem Podium moderieren“, sagt Marianne Zetzsche.
Dann erinnert sie sich an die Anfänge vor 22 Jahren. Damals gründete sie den „Elternkreis für drogenabhängige und drogengefährtete Jugendliche“. In dieser Funktion traf sie auf Martin Bartelworth, der damals bereits in der Hattinger Selbsthilfe organisiert war. „Es gab etwa sechs Selbsthilfegruppen. Heute sind es über 100“, sagt sie. Zeitgleich zum Elternkreis sollte in Hattingen eine Selbsthilfe entstehen, die durch eine Konferenz ihre Vertreter abbildet. Sprecherin dieser Selbsthilfekonferenz wurde Marianne Zetzsche, die das am Anfang gar nicht wirklich wollte. „Ich hatte Zweifel, ob ich das konnte“, sagt sie.

Am 26. September feiert sie ihren 75. Geburtstag

Heute, 22 Jahre später, weiß man: Sie konnte es und hat ihre Sache richtig gut gemacht. Jeden Monat trifft sich die Selbsthilfekonferenz im Hattinger Rathaus. Oft gibt es Schwerpunktthemen. All dies muss organisiert und moderiert werden. Außerdem ging Marianne Zetzsche „Klinken putzen“. Öffentlichkeitsarbeit und eben Sponsorensuche gehörten zu ihren Hauptaufgaben, denn regelmäßige Einnahmen hat die Selbsthilfekonferenz nicht. Fünf Jahre nach ihrer Gründung wurde die KISS Hattingen, die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe, aus der Taufe gehoben. Bis heute werden ihre Stunden durch das Diakonische Werk finanziert. Leiter der Hattinger KISS ist zur Zeit Michael Klüter, mit dem Marianne Zetzsche vertrauensvoll zusammenarbeitet. Nie sei es für sie aber ein Thema gewesen, dass die Selbsthilfekonferenz dadurch überflüssig wurde. „Wir wollten immer unabhängig sein. In dieser Konferenz ist jede Selbsthilfegruppe durch einen Sprecher vertreten. So soll das bleiben.“
Doch auch das Gesamtgebilde braucht eine Sprecherin und Katharina Huy, die ehrenamtlich schon lange an der Seite von Marianne Zetzsche steht, will und kann das nicht alleine machen. Wer sich also berufen fühlt, ehrenamtlich hier mitzuarbeiten, ist willkommen.
Für Marianne Zetzsche soll es nun langsamer zugehen. „Mein Mann Ingo hat mich immer unterstützt. Ich habe keinen Führerschein und ohne ihn hätte ich viele Termine nicht machen können. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, einen Gang zurück zu schalten.“
Eines aber ist ihr sehr wichtig: Sie möchte „ihre“ Selbsthilfekonferenz in gute Hände legen und wissen, dass die Arbeit weitergehen wird.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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