Hattingen hat neue Elterninfos

Freuen sich über die neue Broschüre – Eltern und Kinder und – in offizieller Funktion Bürgermeister Dirk Glaser (links), Juliane Lubisch (3.v.l.) vom Bündnis für Familie und dem Hattinger Jugendamt, Beigeordnete Beate Schiffer (3.v.r.) und Sparkassen-Marketingchef Udo Schnieders (rechts). Foto: Pielorz
  • Freuen sich über die neue Broschüre – Eltern und Kinder und – in offizieller Funktion Bürgermeister Dirk Glaser (links), Juliane Lubisch (3.v.l.) vom Bündnis für Familie und dem Hattinger Jugendamt, Beigeordnete Beate Schiffer (3.v.r.) und Sparkassen-Marketingchef Udo Schnieders (rechts). Foto: Pielorz
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Zu Beginn des Jahres 2014 hat das Hattinger Bündnis für Familie in Kooperation mit der Volkshochschule und begleitet von der Journalistin Dr. Anja Pielorz eine Elternreihe gestartet, die wesentliche Themen und Probleme in der Erziehung von Kindern anspricht. Fachkompetente Referenten geben einen Einblick in die jeweiligen Inhalte und stehen für Fragen zur Verfügung. Bereits 2016 wurden diese Abende in einer Broschüre zusammengefasst, um nachhaltig über die Themen zu informieren. Der STADTSPIEGEL begleitet die Elterntreffen bis heute im „Lokalkompass“. Jetzt gibt es ganz druckfrisch eine zweite Broschüre – noch größer und bunter und mit Kinderzeichnungen bestückt.

„Kinder zu erziehen war zu keiner Zeit einfach. Jede Zeit hat ihre spezifischen Schwierigkeiten. Doch noch nie gab es so viele Experten, Tipps und Bücher zum Thema wie heute. Junge Eltern werden überschwemmt mit Informationen, was für ihr Kind das Beste ist. Und noch nie war die Unsicherheit, ein Kind zu erziehen, so groß wie heute. In Konsequenz kommen junge Eltern der Informationsvielfalt kaum noch hinterher und fragen sich: Welche Informationen sind wirklich wichtig“, fassen die Initiatoren die Idee hinter der Dokumentation zusammen.
Dabei habe man nun eine neue Form der Präsentation gewählt: erschien die erste Broschüre noch im kleineren Format, gibt es jetzt Informationen satt im DIN A4-Format und mit bunten Kinderzeichnungen bestückt. Die stammen aus einem Aufruf an Kindergärten und Grundschulen aus dem Frühjahr 2018. „Neben den Texten wünschten wir uns diesmal auch selbstgemalte Bilder von Kindern“, erklärt Melanie Becker vom „Bündnis für Familie“. „Kinder im Kindergartenalter bis hin zur Vollendung der Grundschule sollten sich angesprochen fühlen und mir ihr schönstes Bild schicken. Das haben auch sehr viele gemacht und so konnten wir die schönsten Bilder aussuchen und in der Broschüre präsentieren.

Viele Tipps zum Thema Erziehung

Ganz besonders witzig ist das Foto eines Schiffsmodells in Anlehnung an die Eltern-Kind-Beziehung, die Heilpädagoge Jörg Winterscheid immer wieder – und auch in der Elterntreff-Reihe – darstellt: „Wir wollen alle Harmonie und Wärme. Was passiert aber, wenn wir die Hände aneinander reiben? Es entsteht Reibung, die wiederum Wärme erzeugt. Das Bild ist übertragbar. Aus Reibung und Konflikten kann Liebe und Wärme entstehen. Eltern und Kinder stehen in meinem Modell, vergleichbar einem Schiffskörper, auf unterschiedlichen Ebenen. Die Kinder „unter Deck“ wollen nach oben aufsteigen, weil sie mitbestimmen möchten. Die Eltern „auf Deck“ wiederum schicken die Kinder wieder auf die untere Ebene. Dabei kann sowohl das Durchsetzen als auch das partnerschaftliche Verhandeln einen Konflikt lösen.“ Doch wie soll ein Kind lernen, selbstständig zu werden, wenn es immer „unter Deck“ ist? Auch dafür hat Winterscheid eine Lösung: „Es gibt in dem Modell die Beiboote, das bedeutet, enge und sichere Räume, in denen das Elternteil dem Kind Eigenverantwortung zugesteht und seinen eigenverantwortlichen Radius erweitert. Das ist symbolisch zunächst ein Dreirad, dann ein Roller, ein Fahrrad, ein Moped und schließlich ein Auto – mit jedem Fortbewegungsmittel vergrößert sich der Radius. Ist ein Kind noch klein und sein Radius sehr eng, dann kann das Elternteil ihn sogar wieder völlig auflösen, wenn das Kind unangemessen damit umgeht.“ Eine völlige Selbstständigkeit im Sinne „des eigenen Kapitäns sein“ vollzieht sich aber erst im vollzogenen Abnabelungsprozess aus dem Elternhaus.“
Auf der Kinderzeichnung haben „Ich“ und „mein Bruder“ bereits das Deck erklommen…
„Unsere Bilder zeigen: Erziehung ist so bunt und vielschichtig wie die Kinderbilder und Themen in dieser Broschüre“, freut sich Melanie Becker. Das rund 50 Seiten starke Werk gibt es unter anderem bei der Stadt Hattingen, Hattinger Bündnis für Familie, Bahnhofstraße 48. Wie sagte schon der deutsche Dichter und Pädagoge Jean Paul: „Über Erziehung schreiben, heißt beinahe über alles auf einmal schreiben“.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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