Beim Baumschnitt wird Omas Rat befolgt
Eine Streuobstwiese zum Nachahmen!

Die Streuobstwiese am Gut Zehnthof wurde durch Jutta Schmolke (von rechts) vom Netzwerk Streuobstwiesenschutz NRW ausgezeichnet. Eine Ehrung, die nicht nur den Besitzer Kurt Papenhoff erfreut, sondern auch Johannes Paas, den Vorsitzenden der Kreisbauernschaft Ratingen/Heiligenhaus. | Foto: Ulrich Bangert
  • Die Streuobstwiese am Gut Zehnthof wurde durch Jutta Schmolke (von rechts) vom Netzwerk Streuobstwiesenschutz NRW ausgezeichnet. Eine Ehrung, die nicht nur den Besitzer Kurt Papenhoff erfreut, sondern auch Johannes Paas, den Vorsitzenden der Kreisbauernschaft Ratingen/Heiligenhaus.
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Von Streuobstwiesen profitieren seit Generationen nicht nur die Menschen, sondern auch die Natur. und um die hochstämmigen Obstbäume entwickelt sich ein vielfältiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Jutta Schmolke vom Netzwerk Streuobstwiesenschutz NRW, das unter anderem vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und den Landwirtschaftsverbänden getragen wird, zeichnete jetzt die Familie Papenhoff vom Gut Zehnthof in Heiligenhaus für den vorbildlichen Streuobstwiesen-Bestand aus. Nachbarin Kerstin Ehrenbogen, die von ihrem Haus immer auf die Baumwiese schaut, hatte die Bewerbung angestoßen.

Biologische Vielfalt

Johannes Paas von der Kreisbauernschaft Ratingen/Heiligenhaus freut sich mit den Papenhoffs über den Preis: „Das ist was zum Nachahmen!“ Julian Oymanns von der Biologischen Station Haus Bürgel hebt die Bedeutung dieser Fläche für die biologische Vielfalt hervor. „Hier ist das Brutrevier für den Steinkauz. Der ist eigentlich sehr selten, aber hier ist schon seit Jahren sein Standort.“ Der Wildtierökologe empfiehlt deshalb allen Verbrauchern, verstärkt alle Sorten nachzufragen.

30 Obstsorten

30 Obstbäume wachsen auf der Wiese hinter dem denkmalgeschützten Backhaus, in dem man auch heiraten kann: Neben Pflaumen, Kirschen, Mirabellen und Birnen, sind viele Apfelbäume dabei, darunter so alte Sorten wie Roter Boskop, Jakob Lebel, Kaiser Wilhelm oder Rote Sternrenette, aber auch die noch recht junge Züchtung Elstar.

Für Fruchtqualität
und Vitalität

„Die Streuobstwiese hier am Hof hat mir immer Freude gemacht“, bekennt Kurt Papenhoff, dessen Vorfahren die ältesten Bäume gepflanzt hatten. In den vergangenen trockenen Sommern schleppte er viel Wasser zu den jungen Bäumen. „Eine Ladung Mist im Frühjahr gehört dazu.“ Unumgänglich ist der richtige Schnitt, der nicht nur Fruchtqualität und Vitalität fördert, sondern auch dem Wind weniger Angriffsfläche bietet. Beim winterlichen Baumschnitt hält sich der Landwirt an den Rat seiner Großmutter: „Ein Apfelbaum muss so licht geschnitten sein, dass man seinen Hut durchwerfen kann.“

Die Reste landen im Saft

Im langjährigen Durchschnitt fällt eine Ernte von 500 Kilo an. Was nicht sofort gegessen oder verarbeitet wird, bringt Kurt Papenhoff zu einer Isenbügeler Süßmosterei, die aus den Früchten der Region einen nachhaltigen Apfelsaft in die Flaschen füllt.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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