Die Odyssee einer Samtpfote

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„Es war, als ob er sagen wollte ‚Endlich bist du wieder da‘, “ erzählt Ulrike Thomaschewski gerührt vom Wiedersehen mit ihrem Felix. Denn die Hoffnung auf auf eine glückliche Wiedervereinigung mit dem rotblonden Stubentiger war gering, war er doch fast anderthalb Jahre verschwunden.
Das Unglück nahm im September 2010 seinen Lauf. „Ich musste damals zu einer Schulung“, erinnert sich die 61-jährige Verwaltungsangestellte. Wie gewohnt fanden ihre beiden Kater Felix und Olli für diese Zeit Unterschlupf bei ihrer Tochter Manuela in Dotmund-Derne.
Wie es halt manchmal so ist „zu dieser Zeit hatte sie viel Stress“, erklärt die Katzenmama. Eines Tages machten sich die beiden Kater auf die Pfoten, „vielleicht hatten sie sich erschreckt“, mutmaßt Ulrike Thomaschewski. Beide sind Freigänger, also gewohnt, draußen unterwegs zu sein. „Doch Olli stand bald wieder vor der Tür, Felix nicht.“
Natürlich wurden alle Hebel in Bewegung gestzt, Plakate gedruckt, Hinweisen nachgegangen – alles umsonst. „Ich habe meiner Tochter nur gesagt, da ist nix zu ändern. Natürlich war ich traurig, aber sollte ich ihr etwa Vorwürfe machen?“
Die Zeit verging, und so langsam schwand die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Eine neue Katze wollte Ulrike Thomascheski aber nicht haben, auch wenn Tochter und Enkelin das vorschlugen. „Ich habe immer gesagt, dass er nicht tot ist. Denn er hat einen Chip, dann wäre ich bestimmt benachrichtigt worden.“ Auch angesichts des harten Winters im letzten Jahr hatte Ulrike Thomaschewski zumindest diese letzte Hoffnung.
Der entscheidende Anruf kam dann Anfang Februar: Felix war in der Dortmunder Tierklinik. Und da kam dann der Moment der Unsicherheit. „Ich hatte Angst, wie er wohl reagiert. Schließlich war er so lange allein draußen und hat bestimmt viel erlebt.“
Doch bei der Zusammenführung von der Samtpfote auf Abwegen und seiner Besitzerin verflog schnell alle Unsicherheit. „Als ich den Finger in den Käfig steckte, hat er geschnuppert und fing an zu schmusen – und er sah gut und wohlgenährt aus“.
Des Rätsels Lösung: er hatte sich in Dortmund ein neues Revier zugeleget. Eine Frau, die dort ein Haus mit drei Tannen im Garten hat, stellte ihm immer Futter hin. Als es kälter wurde, hat man Felix mit einer Lebendfalle geschnappt.
Nun ist er wieder in seinen heimischen vier Wänden. „Es ist, als wäre er nie weggewesen, er hat sich nicht verändert“, freut sich Ulrike Thomaschweski, dass ihr kleiner Felix den Weg nach Hause wiedergefunden hat.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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