Markus Dowe will die Kommunen stärken

Markus Dowe schätzt Oskar Lafontaine und Willy Brandt. Foto: Detlef Erler
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Er stammt aus Gelsenkirchen, doch geprägt haben ihn einige Jahre in Afrika. Nun lebt Markus Dowe aber schon seit 25 Jahren in Herne und tritt für die Partei Die Linke als Kandidat bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Herne / Bochum II an. Wesentlichen Anteil daran hat Oskar Lafontaine.

Während die meisten Kinder eher Pferde als Reittiere bevorzugen, hat Markus Dowe damals auf dem Rücken eines Dickhäuters Platz genommen. Da brauchte es aber keine guten Beziehungen zu einem Zoo oder Zirkus in unserer Region, denn „ich habe als Kind fünf Jahre in Kenia gelebt“, berichtet der 44-Jährige wohlgelaunt.

Die Schere zwischen Arm und Reich

Sein Vater war Entwicklungshelfer und aktiver Gewerkschafter. Als Zehnjähriger verschlug es ihn daher auf den Schwarzen Kontinent. „Dort habe ich die Differenzen zwischen Arm und Reich kennengelernt“. Offenbar prägende Erlebnisse, denn diese Erinenrungen ließen ihn nie wieder los. „Mit 15 Jahren kam ich zurück und war schnell in der Friedensbewegung aktiv“, erinnert sich Dowe. Nicht umsonst sieht er es als seinen bisher größten Erfolg an, „dass ich dabei geholfen habe, die Abschiebung zweier Menschen in den Sudan zu verhindern“.

Doch auch als politisch interessierter junger Mensch muss man Geld verdienen. Er studierte Jura und Sozialwissenschaften, machte sich dann aber nach dem Vordiplom als EDV-Berater für ambulante Pflegedienste selbstständig. „Das war damals eine Marktlücke“, lässt er wissen. Inzwischen hat er sich zum Fachinformatiker im Bereich System-Integration weitergebildet.

In die Partei Die Linke brachte ihn dann aber die Lektüre des Kapitels über die Gründe für den Kosovo-Krieg in Oskar Lafontaines „Das Herz schlägt links“. „Seine Meinung stimmte mit meiner zu hundert Prozent überein. Danach habe ich den Mitgliedsantrag ausgefüllt“.

Das war 2009. Seitdem arbeitete Dowe bis 2012 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsmitglieds Ingrid Remmers. Im September 2012 wurde er dann Sprecher des Kreisverbandes der Partei.

Beeindruckt von Willy Brandt

Dabei ist sein Vorbild einer der großen Namen der SPD. „In vielen Bereichen ist es Willy Brandt. Er war ein mutiger Mensch und hat stets seine Meinung vertreten“, erklärt Dowe. So habe Brands OstWest-Politik für nachhaltige Veränderung gesorgt. „Wenn es einen Kanzler der Einheit gibt, dann ihn.“ Nein, ein Fan von Helmut Kohl ist Markus Dowe nicht.

Wenn Dowe der Einzug in den Bundestag gelingt, will er mithelfen „die Schere zwischen Arm und Reich zu verringern“. Die Kommunen sollen gestärkt werden, um aus eigener Kraft wieder ihren Aufgaben nachkommen zu können. Zudem fordert Dowe, den Spitzensteuersatz zu erhöhen, der soziale Wohnungsbau müsse gestärkt, Kapitalgesellschaften zurückgedrängt werden.

Auf der Weltbühne fürchtet er insbesondere die Konflikte wie derzeit in Ägypten oder Syrien. Es sei ein Fehler zu glauben, „dass man mit Bomben Frieden schaffen kann.“ Damit einher geht die Sorge, dass vermehrt „antidemokratische Kräfte an die Macht kommen“.

Und damit ist das Treffen denn auch schon vorbei. Schließlich ist bis zum Wahltag viel zu tun.

www.markus-dowe.de
www.dielinke-herne.de

Markus Dowe schätzt Oskar Lafontaine und Willy Brandt. Foto: Detlef Erler
Der junge Markus Dowe lässt es sich schmecken. | Foto: Privatfoto Markus Dowe
Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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