St. Marien Hopital: Schnelle Hilfe für die Seele

Bei ihnen sind die Patienten in besten Händen (von links): Psychologe Andre Dyllong, Fachärztin Dr. Bettina Jung, Dr. Peter W. Nyhuis (Chefarzt und Ärztlicher Direktor des St. Marien Hospitals Eickel), Krankenschwester Katarin Wittstock und Mark Kölpin (Fachpfleger für Psychiatrie). WB-Foto: Detlef Erler
  • Bei ihnen sind die Patienten in besten Händen (von links): Psychologe Andre Dyllong, Fachärztin Dr. Bettina Jung, Dr. Peter W. Nyhuis (Chefarzt und Ärztlicher Direktor des St. Marien Hospitals Eickel), Krankenschwester Katarin Wittstock und Mark Kölpin (Fachpfleger für Psychiatrie). WB-Foto: Detlef Erler
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www.marienhospital-eickel.de

Landesweit einzigartig ist das Konzept des St. Marien Hopitals Eickel: Hier werden Menschen schnell versorgt, die unter psychischen Erkrankungen und Krisen leiden. Bundesweit gibt es nur in München eine ähnliche Einrichtung.

„Mit unserem Konzept, das sich auf Erwachsene bezieht, schließen wir eine Lücke zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten“, betont Dr. Peter W. Nyhuis, Chefarzt und Ärztlicher Direktor des St. Marien Hospitals Eickel. „Es richtet sich vor allem an Menschen, für die eine ambulante Hilfe nicht ausreichend wäre, eine stationäre Therapie aber nicht zwingend erforderlich ist.“

Gründe für die Behandlungsbedürftigkeit können vielfältig sein: Arbeitslosigkeit, Tod eines nahen Angehörigen, Angststörungen nach schweren Unfällen, Traumata oder Panikattacken.

Betroffene nehmen Urlaub

Die Betreuung findet an zehn aufeinanderfolgenden Werktagen statt. Sie be-
ginnt bereits einen Tag nach der Kontaktaufnahme – ein kleines Wunder, wenn man bedenkt, dass man in unserer Region mitunter sechs Monate auf einen Termin beim Psychotherapeuten warten muss. Ein Krankenschein ist im übrigen nicht unbedingt erforderlich. Die Betroffenen nehmen statt dessen Urlaub.

„Nach zehn Tagen ist vielen bereits geholfen“, berichtet Psychologe Andre Dyllong. „Wenn nicht, entscheiden wir gemeinsam mit dem Patienten, ob eine anschließende ambulante Therapie oder ein stationärer Aufenthalt sinnvoll ist.“ In beiden Fällen kümmert sich das St. Marien-Team um einen Platz.

Während der Behandlung sind die Patienten – maximal 15 – täglich von 8 bis 16 Uhr in der Klinik. Morgens nehmen sie gemeinsam das Frühstück ein, jeden Tag gibt es Gruppentherapie, jeweils drei psyhchotherapeutische Gespräche sind in der Regel vorgesehen. Das Angebot umfasst zudem Sporttherapie, Werktherapie sowie die Chance zum Schwimmen und Reiten. Hinzu kommen Entspannungstechniken und Bewegungsübungen. Zwischendurch gewährt das Therapie-Team seinen „Kunden“ immer wieder genügend Zeit zum Durchatmen.

Bisher wurde 100 Patienten geholfen

Nach dem ersten halben Jahr – das Angebot startete im August 2013 – ist Chefarzt Dr. Nyhuis sehr zufrieden mit der Resonanz: Rund 100 Patienten konnte bisher geholfen werden. In Befragungen gaben sie an, „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“ mit dem Projekt zu sein. Ein Teilnehmer spricht offenbar für viele, wenn er sagt: „Es hat sich viel für mich getan, das hätte ich nicht erwartet.“

Selbst Arbeitslose, so Psychologe Dyllong, hätten während der Versorgung mit Herz neue Lebensperspektiven etwickeln können.

In Zukunft solle das Konzept möglicherweise auch Alkoholkranke umfassen, gibt Dr. Nyhuis einen Ausblick. „Eine Entgiftung ist in jedem Fall möglich.“ Noch ist aber nichts entschieden.
Kontakt: 02325/374-0.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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