"20.000 Seiten" - viel zu lesen am Stenner

von Lukas Bärfuss, präsentiert vom Literaturkurs von Frau Hillebrand.
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  • von Lukas Bärfuss, präsentiert vom Literaturkurs von Frau Hillebrand.
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Nachdem der Literaturkurs unter Führung von Frau Körner-Weinert bereits mit großem Erfolg das Stück "Die Hölle, das sind die Anderen" präsentierte, folgte nun der Kurs unter Führung von Frau Hillebrand mit dem Stück 20.000 Seiten von Lukas Bärfuss.

In knapp 2,5 Stunden wurde die Geschichte am Mittwoch, den 4. Juni und Donnerstag den 5. Juni von Tony erzählt, dem durch einen Unfall 20.000 Seiten über den Kopf geschüttet wurden und sich nun das gesamte und geballte Wissen, vornehmlich über die Schweiz, in seinen Kopf befindet. 25 Bände mit exakt 20.000 Seiten. Jeden Band, jede Seite und jede Zeile konnte Tony auswendig; konnte den Inhalt bei Aufforderung exakt wiedergeben. Doch was nutzt ihm all das Wissen, unnützes Wissen über die Vergangenheit mit zum Teil schrecklichen Einzelschicksalen? Nichts! Es ist eine Qual für ihn, an all die Einzelschicksale zu denken und zu wissen, was geschah. Doch niemand, wirklich niemand - nicht mal seine Freundin Lisa - möchten ihm glauben, sodass er in der Psychiatrie landet und dort auf eine verrückte Psychologin trifft.

Doch auch von der wird er kaum mehr Ernst genommen, sodass er entscheidet im Radio Gleichgesinnte zu suchen und von seinem Problem zu berichten. Doch das örtliche Bürgerradio hat exakt eine Zuhörerin, die sich für all seine Geschichten nicht interessiert und sich lediglich einen Song wünscht.

Erfolglos trifft er zufällig auf eine Beraterin aus dem Showbusiness, die ihn ganz groß raus bringen möchte. Im Glauben er könne nun im Fernsehen mehr Menschen erreichen, die sein Problem lösen können, vertraut er sich ihr zusammen mit seiner Freundin Lisa an und schafft es sogar bis ins Finale, wo er all seine Chancen durch sein Wissen verspielt und vom Sicherheitsdienst von der Bühne gerafft wird.

So konnte ihm auch das Fernsehen nicht weiterhelfen, sodass er schließlich wieder in der Psychiatrie landet, in der die verrückte Psychologin mit ihm das Experiment wiederholen möchte und so all sein unnützes Wissen durch nützliches Wissen ersetzten möchte. Exakt 20.000 Seiten prasseln erneut auf ihn ein und es gelingt! Das unnütze Wissen in seinem Kopf wurde durch brauchbares Wissen bestehend aus einem Kochbuch, Sprachbuch und anderen in der Zukunft wichtigen Daten ersetzt. Doch leider hat der Erfolg ein Nachspiel: Nicht nur die 20.000 Seiten wurden aus ihm gelöscht, sondern sämtliches Wissen und Verhaltensweisen. Mehr als die neuen 20.000 Seiten kennt Tony nicht mehr - nicht mal seine Freundin Lisa, die verzweifelt versucht, an ihn ranzukommen.

Doch vergeblich: Von allen Menschen wurde er nur für deren Zwecke missbraucht und nicht verstanden. Nicht mal ansatzweise wollte jemand zuhören.

An dieser Stelle ...

... möchten wir auf den dritten Literaturkurs unter Leitung von Frau Bieder hinweisen, der am Dienstag, 17. und Mittwoch, 18. Juni das Stück "Me, Myself and I" um 19:00 Uhr in der Aula des Gymnasium An der Stenner aufführen wird. Beginn ist um 19:30 Uhr.

Autor:

Daniel Bohle aus Iserlohn

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