IBSV-Königspaar enttäuscht: Flüchtlingskinder dürfen nicht an Martinszug teilnehmen

Auch wenn die eigentlich geplante Aktion nicht durchgeführt werden konnte - Laternen für die Kinder gab es trotzdem. | Foto: privat
  • Auch wenn die eigentlich geplante Aktion nicht durchgeführt werden konnte - Laternen für die Kinder gab es trotzdem.
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Zum diesjährigen St. Martinsumzug des IBSV hatte sich das Königspaar Ralf Wille und Kirsten Greitzke mit Unterstützung von Munir Miro etwas Besonderes einfallen lassen: Die Teilnahme der Flüchtlingskinder, die in den ehemaligen Räumlichkeiten der Firma Lobbe untergebracht sind.

Kurzerhand wurden Laternenstäbe, Batterien und Laternen eingekauft, die das Königspaar für die Kinder stiften wollte. Für die sollte der musikalische Umzug durch die Iserlohner Innenstadt mit der Ausgabe der Stutenkerle ein unvergesslicher Abend werden. „Munir Miro als Vermittler hatte sich im Vorfeld um die Zusage vor Ort gekümmert und diese noch einen Tag zuvor erhalten. Sogar ein Bus der Firma Rosier, die auch die Kosten übernommen hätten, war organisiert worden und stand bereit“, erzählt Kirsten Greitzke. Punkt 17 Uhr sollte es in Richtung Innenstadt gehen.

Aktion kurzfristig abgesagt

Doch kurz nach dem Eintreffen des Busses und des Königspaares an der Unterkunft sei dieses Vorhaben abgesagt worden, erklärte Kirsten Greitzke am Donnerstag. Eine Entscheidung, die sie nicht nachvollziehen kann. „Nicht nur das Engagement des IBSV wurde damit niedergestreckt - vor allem aber die Kinder, die sich sehr gefreut hatten und schon zum Teil mit selbst gebastelten Laternen zum Abholen bereit standen, wurden enttäuscht. Es blieb nach langem Hin und Her also nichts anderes übrig, als die Laternen bei Lobbe vor der Tür an die Kinder zu verteilen“, so Greitzke enttäuscht. Sie versteht die Absage nicht. „Das Wohl der Flüchtlinge sollte doch im Mittelpunkt stehen.“

"Absprache im Vorfeld erforderlich"

Genau aus diesem Grund aber wurde die Aktion wohl seitens der Johanniter abgelehnt. „Wir haben eine Grundverantwortung - wir können nicht einfach jemandem die Kinder mitgeben, den wir nicht kennen“, erklärte Martin Vollmer, Pressesprecher der Johanniter RV Östl. Ruhrgebiet, auf Nachfrage des STADTSPIEGEL. „So etwas muss abgesprochen und geplant werden. Wir müssen mit den Eltern reden und Übersetzer organisieren.“ Es habe aber keine Absprache gegeben. „Erst 15 Minuten vorher haben wir die Info bekommen - das ist zu kurzfristig“, begründete er die Entscheidung. Grundsätzlich sei man offen für Aktionen. „Wir finden das genial und begrüßen dieses Engagement sehr“, so Vollmer.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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