Fritz Steinhoff: Historischer Fund
Wertvoller Koffer auf einer Müllhalde entdeckt

Ein Bild aus vergangenen Tagen: NRW-Ministerpräsident Fritz Steinhoff (vorne, 2.v.re.) besuchte als neuer Landesvater den Kreis Kleve im Frühjahr 1956, nachdem er erst wenige Wochen zuvor durch ein konstruktives Misstrauensvotum ins Amt gewählt worden war. Foto: Kreisarchiv Kleve
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  • Ein Bild aus vergangenen Tagen: NRW-Ministerpräsident Fritz Steinhoff (vorne, 2.v.re.) besuchte als neuer Landesvater den Kreis Kleve im Frühjahr 1956, nachdem er erst wenige Wochen zuvor durch ein konstruktives Misstrauensvotum ins Amt gewählt worden war. Foto: Kreisarchiv Kleve
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Die Älteren werden sich auf jeden Fall noch an ihn erinnern und den Jüngeren ist sein Name bestimmt bekannt: Fritz Steinhoff (1897-1969), NRW-Ministerpräsident in den 50er Jahren, geboren in Dortmund-Wickede, aufgewachsen in Unna, gestorben in Hagen und in Iserlohn begraben.
Lang ist es her, es gibt viel zu erzählen über den recht kleinen, energischen und entschlossenen SPD-Politiker, der 1956 Landesvater von Nordrhein Westfalen wurde und davor im Jahre 1945 als Stadtverordneter in Iserlohn eingesetzt war. Steinhoff stand zudem von 1946 bis 1956 und noch einmal von 1963 bis 1964 als Oberbürgermeister an der Hagener Verwaltungsspitze. In Iserlohn war er während des Krieges als Metallarbeiter tätig.
Doch jetzt gibt es Neuigkeiten vom längst verstorbenen Ministerpräsidenten: Denn durch einen glücklichen Zufall wurden rund 70 original handschriftliche Briefe, zwei Medaillen und das große Bundesverdienstkreuz gefunden.
Diese und weitere Gegenstände Fritz Steinhoffs hat das Stadtarchiv Hagen vom Finder Willi Henke erhalten. "Die Sachen lagen in einem Koffer, der ebenfalls Fritz Steinhoff gehört hat", erklärte der Finder.

Willi Henke und Christine Walter (li.) übergaben die Fundstücke von Fritz Steinhoff an die Archivare Andreas Korthals und Hubertus Wolzenburg vom Stadtarchiv Hagen. Foto: Linda Kolms/Stadt Hagen
  • Willi Henke und Christine Walter (li.) übergaben die Fundstücke von Fritz Steinhoff an die Archivare Andreas Korthals und Hubertus Wolzenburg vom Stadtarchiv Hagen. Foto: Linda Kolms/Stadt Hagen
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Bereits vor etwa 15 Jahren entdeckte Willi Henke den Koffer auf der Müllhalde eines Entsorgungsunternehmens. Er nahm den Koffer mit nach Hause und sichtete gemeinsam mit seiner Frau Christine Walter den Inhalt.
Nach aufwändiger Recherche stellte sich heraus, dass es sich bei den handschriftlichen Briefen um Aufzeichnungen von Fritz Steinhoff handeln musste.
Die Finder versuchten, Steinhoffs Briefe an seine Frau Käthe, die in Sütterlin verfasst waren, zu entziffern. Doch nach einiger Zeit stockte die Übersetzung. Die Neugier verebbte und die Fundstücke gerieten wieder in Vergessenheit.
Bis heute, als sich das Ehepaar im November diesen Jahres, anlässlich Steinhoffs 125. Geburtstag, wieder an den Koffer erinnerte.
Aus diesem Grund meldete Henke den außergewöhnlichen Fund erst jetzt beim Stadtarchiv Hagen, das sich natürlich sehr für die Stücke interessierte. "Der Koffer bereichert nun den vorhandenen Steinhoff-Nachlass in Hagen", so Stadtarchivar Andreas Korthals.
Die Grabstätte von Fritz Steinhoff und seiner Ehefrau Käthe ist übrigens auf dem Hauptfriedhof in Iserlohn zu finden. Nachkommen hatte das Paar keine.

Der historische Teil des Iserlohner Hauptfriedhofs: Neben Fritz Steinhoffs letzter Ruhestätte, sind dort noch viele andere Gräber bedeutender Bürger der Stadt zu finden. Archivfoto: Stephan Faber
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Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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