Chronik einer extremen Vorrunden-Saison

Eine seiner „Vorrunden-Lieblingsaufnahmen“ war für den Roosters-Fotografen Jonas Brockmann, der regelmäßig nach den Heimspielen eine interessante Bildergalerie unter www.lokalkompass.de/iserlohn veröffentlicht, dieses Foto von Torhüter Mathias Lange. | Foto: Jonas Brockmann
  • Eine seiner „Vorrunden-Lieblingsaufnahmen“ war für den Roosters-Fotografen Jonas Brockmann, der regelmäßig nach den Heimspielen eine interessante Bildergalerie unter www.lokalkompass.de/iserlohn veröffentlicht, dieses Foto von Torhüter Mathias Lange.
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Eine Vorrunden-Saison, wie sie extremer nicht hätte sein können, erlebten die Fans der Iserlohn Roosters. Die ohnehin leidgeplagte Anhängerschaft der Sauerländer bekam ihre Nerven bis aufs Äußerste strapaziert.

Aber der Reihe nach.
Der Sommer, inklusive der Vorbereitung, verlief vielversprechend wie selten zuvor. Bei der Zusammenstellung des Kaders ging Manager Karsten Mende einen anderen Weg. Junge dynamische Spieler, die zum ersten Mal den Schritt nach Europa wagten, um sich dort mit guten Leistungen einen Namen zu machen, standen im Fokus des Managers.

Die Vorbereitungsspiele machten Appetit

Zudem gelang es auch noch, zwei von ihnen (Raedeke und Macek) mit einem deutschen Pass auszustatten. In der Theorie las sich der Kader schon mal recht vielversprechend, doch für die Fans zählten vor allem die guten Auftritte in den Vorbereitungspartien mit Siegen gegen Wolfsburg, Köln und Düsseldorf.
Voller Freude startete die Roostersfamilie in die DEL- Saison - und wie.
Mit einem 6:0-Kantersieg wurden die Augsburger Panther aus Iserlohn wieder nach Hause geschickt. Die Belohnung dafür gab es obendrauf. Die Sauerländer übernahmen die erste Tabellenführung der Saison. Positiv ging es auch weiter. Nach dem 4:3-Erfolg am 6. Spieltag standen die Roosters auf Platz fünf und damit voll im Soll.

Carons Unzufriedenheit

Obwohl gerade erst einmal drei Wochen gespielt waren, kriselte es ein wenig hinter den Kulissen. Iserlohns Nummer eins im Tor, Sébastien Caron, zeigte seine Unzufriedenheit und forderte mehr Eiszeit. Die bekam er dann auch notgedrungen, weil sich der bis dahin starke Mathias Lange verletzte.
Doch Caron patzte gegen Straubing, meldete sich krank, ließ sich nicht beim Training blicken und die Mannschaft beim Auswärtsspiel in Wolfsburg im Stich. Oberligatorhüter Henning Schroth machte das Spiel seines Lebens, und die Roosters gewannen durch eine überragende Teamleistung das Auswärtsspiel mit 5:2.
Ein Ausrufezeichen? Leider nein. Die Leistungen wurden immer schlechter. Hinzu kamen Verletzungen und viele individuelle Fehler.
Auch die Stimmung bei den Fans wurde explosiver. Im Zentrum der Kritik stand Trainer Doug Mason, der schon in der Vorsaison den Kredit bei den Anhängern der Blau-Weißen verspielt hatte.
Der Höhepunkt war die 2:5-Niederlage gegen Hamburg am 15. Spieltag. Bereits am Tag darauf wurde Mason beurlaubt und Co-Trainer Jari Pasanen zum Chef an die Bande beordert.
Die erwünschten Erfolge blieben aber dagegen aus. Zwar wurden die Leistungen besser, aber außer einigen Ausrufezeichen gegen Straubing, Nürnberg oder Düsseldorf sprang nichts dabei heraus.

Die längste Negativserie der Vereinsgeschichte

Bis zum 28. Dezember hielt die längste Negativserie in der Vereinsgeschichte an. In den drei Monaten gelangen den Iserlohnern nur sechs Siege aus 26 Partien. Die Quittung war Platz 13 mit gerade mal 31 Punkten nach 32 Spielen.

Zu diesem Zeitpunkt rechnete keiner mehr mit einem Play-Off-Platz am Ende der Hauptrunde. Was dann folgte, hatte es in der Vereinsgeschichte der Roosters noch nicht gegeben. Trotz der schweren Verletzungen ihrer beiden Kapitäne Michael Wolf und Mike York wuchs die Mannschaft noch enger zusammen und startete eine Siegesserie, die ihresgleichen sucht. Jari Pasanen stellte zusammen mit dem neuen Co-Trainer Jamie Bartman das System um, und ab dem 28. Dezember waren die Sauerländer bis zum Ende der Hauptrunde das erfolgreichste Team der gesamten Liga. 43 Punkte holte das Team vom Seilersee in 19 Spielen und das reichte aus, um nach der Partie gegen Schwenningen den Einzug in die Play-Off’s zu feiern.
Ein Erfolg, an den zum Jahreswechsel wohl keiner geglaubt hat.

Diese Chronik hat André Günther zusammengestellt.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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