Für alle Kunden weniger
CariTasche kämpft mit steigenden Kundenzahlen und sinkenden Lebensmittelspenden

Deutlich angewachsen ist die Zahl der Kunden, die zur Tafel in Iserlohn, Letmathe und Hemer kommen. | Foto: CariTasche
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  • Deutlich angewachsen ist die Zahl der Kunden, die zur Tafel in Iserlohn, Letmathe und Hemer kommen.
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Einen Aufnahmestopp hat so manche Tafel verhängt. Das ist bei der CariTasche kein Thema. Der Verein „Tafel Iserlohn Hemer / Caritas“ will seinen Betrieb auf jeden Fall aufrecht erhalten. Einen größeren Zulauf an Kunden bei gleichzeitig sinkenden Lebensmittelspenden spürt die CariTasche allerdings schon.

Von Vera Demuth

Drei Gründe sieht der Vereinsvorsitzende Josef Radine, warum sich auch die Situation bei der Tafel in Iserlohn und Hemer verschärft hat. Zum einen ist die Zahl der Tafelkunden deutlich gestiegen. In beiden Städten zusammen sind etwa 900 Menschen aus der Ukraine registriert. „Das sind 60 bis 70 Prozent mehr Kunden als vorher“, so Radine. Dagegen hätten die steigenden Lebenshaltungskosten noch nicht zu einem Kundenanstieg bei der CariTasche geführt. Radine rechnet jedoch zum Winter damit, „wenn die gestiegenen Energiekosten bei den Menschen ankommen“.
Während die Tafel mehr Kunden verzeichnet, sind zugleich die Lebensmittelspenden der Supermärkte und Ketten signifikant gesunken. „Das bezieht sich im Wesentlichen auf Obst und Gemüse“, erläutert der Vereinsvorsitzende den zweiten Grund. Im Gegensatz zu einigen Tafeln in anderen Städten will die CariTasche allerdings einen Aufnahmestopp vermeiden. Stattdessen setzt der Verein darauf, dass sich die Kunden solidarisch zeigen. Daher erhalten alle Kunden mittlerweile Tüten mit weniger Inhalt, als es im vergangenen Winter der Fall war. Das kommt nicht bei allen gut an. „Es gibt auch Diskussionen. Das kann ich nicht verhehlen“, sagt Josef Radine. „Aber wir können nur das verteilen, was uns zufließt.“

Tafel hat selbst hohe Energiekosten

Als dritten Grund nennt Radine die steigenden Energiekosten, die der Tafel selbst zu schaffen machen. Drei Fahrzeuge hat die CariTasche, „und die Dieselkosten sind erheblich gestiegen“. Daher sei es kostenmäßig von Vorteil, dass inzwischen eines der drei Fahrzeuge elektrobetrieben sei. Die hohen Gas- und Strompreise merkt die Tafel, indem sie mehr Geld für Lagerung und Kühlung aufwenden muss. Auch Dienstleistungen, die der Verein in Anspruch nehmen muss, werden wegen der höheren Energiekosten teurer. Zwar arbeiten alle Tafelmitarbeiter ehrenamtlich, aber fällt zum Beispiel eine Reparatur an, wird ein Dienstleister engagiert. „Auch die Anhebung des Mindestlohns wird sich bemerkbar machen“, blickt der Vereinsvorsitzende auf den Herbst. Hinzu kommen die Ausgaben für die Hygienemaßnahmen, die nach wie vor wegen der Coronapandemie gelten. „Die Preise für Hygieneartikel sind in den letzten 24 Monaten exorbitant gestiegen“, sagt Radine.
Um die bedürftigen Menschen in Iserlohn und Hemer auch künftig ausreichend unterstützen zu können, freut sich die CariTasche über Spenden. „Wir können haltbare Lebensmittel sowie Hygieneartikel, wie Zahncreme, Seife, Duschgel und Shampoo, gebrauchen“, erklärt Josef Radine. Auch seien Geldspenden sehr hilfreich, „um die missliche Situation mit der Kostenwelle im Griff zu behalten“.

Spenden für die Tafel

Wer die CariTasche finanziell unterstützen möchte, kann dies über das folgende Spendenkonto tun:
Kontoinhaber: Tafel Iserlohn Hemer/Caritas e. V.
Kreditinstitut: Sparkasse Iserlohn
IBAN: DE82 4455 0045 0004 0090 64

Deutlich angewachsen ist die Zahl der Kunden, die zur Tafel in Iserlohn, Letmathe und Hemer kommen. | Foto: CariTasche
Dienstags, mittwochs und donnerstags gibt die CariTasche Lebensmittel an ihrem Standort an der Pütterstraße 27 in Iserlohn aus. | Foto: CariTasche
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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