Neujahrsempfangs-Auftakt in Oestrich

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Friedhelm Siegismund war beim Neujahrsempfang des Heimatvereins Ortsring Oestrich als Vorsitzender bestens gelaunt. Denn schließlich konnte er sich in diesem Jahr sicher sein, dass der Referent "gescheit daherreden" wird. Er konnte sich in seiner Begrüßung nicht einen Seitenhieb auf die Stadt verkneifen: "Ich träume schon manchmal von einem 20 000 Euro-Zuschuss, der in manch` anderem Orsteil Realität ist." Da Oestrich als Kreissieger des Wettbewerbs "Mein Dorf hat Zukunft" erstmals obsiegt hat und folglich den Kreis auf Landesebene "mit viel Engagement" vertreten wird, ist eigentlich sicher, dass Oestrich "schon einmal Gelder anmahnen möchte".
Thorsten Schick wies in seinem Grußwort als stellvertretender Bürgermeister auf den "Bedeutungsverlust der klassichen Medien hin" und äußerte "große Sorge". Besser konnte eigentlich nicht die Überleitung zum Referenten Jürgen Schattmann sein, der als Experte im Düsseldorfer Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration einen sehr informativen Vortrag über das veränderte Freizeitverhalten der Jugend hielt. Er verwies auf den demografischen Wandel, lieferte Zahlen für ein verändertes Verhalten der Jugendlichen und stellte fest, "dass das Organisieren der gemeinsamen Kindheit schwierig wird." Ein Grund ist sicherlich , "dass Kinder mehr Zeit in den Einrichtungen wie Ganztagsschulen verbringen". Schattmann: "Die Folge ist doch, dass weniger Zeit für das Ehrenamt bleibt." Handy und Internet sind zudem zum wichtigsten Kommunikationsmittel herangereift. Wie aber kann diese Entwicklung gestoppt, die heranwachsende Generation für Beruf und Ehrenamt gewonnen werden? Kommunale Bildungsnetzwerke sind eine Chance, wenn man die Jugendlichen ernst nimmt und wichtige Angebote schafft. "Das", so Schattmann, "darf aber nicht dazu führen, um das knappe Gut Nachwuchs zu konkurrieren". Jugend bewegt etwas, Jugend steht für Wandel. Mit diesen Fakten entließ Schatmann die gut hundert Gäste des Oestricher Neujahrsempfanges in den weiteren Abend.
Friedhelm Siegismund ehrte vor dem Suppenfassen aber noch zwei verdienstvolle Oestricher: Egbert Lehnert wurde als unermüdliche Tischtennisseele ausgezeichnet. Eleonore Ranke, die wegen einer überstandenen Krankheit nicht vor Ort war, wurde für ihr vielfältiges soziales Engagement für die Suppenküche oder die Letmather CariTasche geehrt.
Bleibt letztlich die Anmerkung, dass die beiden jungen Musiker Björn Tillmann und Jan Turck bei ihren bemerkenswerten Liedbeiträgen etwas mehr Respejkt verdient gehabt hätten.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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