Clevere Arbeitshelfer
Iserlohner Werkstätten bekommen 15 Werkassistenz-Systeme und neun Roboter

Dank einer großzügigen Förderung der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW konnten die Iserlohner Werkstätten 15 Werkassistenz-Systeme und neun kollaborative Roboter der Firma Hahn Robotics/Rethink anschaffen.
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In einem feierlichen Rahmen, allerdings Corona konform, stellten die Iserlohner Werkstätten in ihrem neuen Domizil „Karree 38“ nun ihre neusten Errungenschaften vor. Es handelt sich dabei um 15 Werkassistenz-Systeme und neun Roboter mit den Namen Ulixes und Sawyer.

Der Geschäftsführer der Iserlohner Werkstätten Martin Ossenberg konnte auch bei seiner Ansprache sein Glück noch nicht Glauben, dass diese Chance überhaupt ermöglicht wurde. „Dank einer großzügigen Förderung der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW haben wir die Möglichkeit erhalten, neue digitale Assistenzsysteme einzuführen.“ Alle zehn Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von 900.000 Euro wurden genehmigt, so dass demnächst die 15 Werkassistenz-Systeme und neun Roboter auf die fünf Standorte aufgeteilt werden. Dahinter steht das Projekt „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“, das mit Hilfe digitaler Unterstützung auf die Abmilderung der coronabedingten Folgen von Unternehmen zielt.
Bei der Feierstunde wurden die ersten vier kollaborativen Roboter von Hahn Robotics/Rethink den Gästen vorgestellt. Sawyer ist ein Assistent für die Bereiche Handwerk, Industrie und Inklusion, praktisch ein „zweiter Arm“. So können Beschäftigte mit eingeschränktem Bewegungsradius nun dank technischer und digitaler Unterstützung Montageprozesse durchführen, zu denen sie aufgrund einer Behinderung im Vorfeld nicht in der Lage waren.

Projektleiterin Maike Franke nennt das Beispiel einer Frau die im Rollstuhl sitzt und an einer starken Spastik leidet. „Mit dem neuen Roboter ist sie nun in der Lage, ohne dass sie auf andere Leute angewiesen ist, eigenständig Werkzeuge aus einer Kiste zu nehmen und Bauteile zusammenzufügen. Vorher benötigte sie für jeden einzelnen Arbeitsablauf eine Person zur Hilfe. Das ist nun nicht mehr nötig.“ Erste Versuche haben bereits gezeigt, dass die Projektteilnehmer hervorragend mit den Robotern interagieren und die eigenständige Arbeit die Teilnehmer zu Teil euphorisiert.
Die neuen Roboter und Werkassistenz-Systeme sind allerdings auch für viele Unternehmen äußerst attraktiv, die mit den Iserlohner Werkstätten zusammenarbeiten. Viele davon kommen aus der Sanitär- und Leuchtenindustrie, für die die Iserlohner Werkstätten die Produkte montieren und verpacken. Die neuen mechanischen Helfer erweitern nun deutlich die Möglichkeiten der Arbeitsbereiche. „Mit diesem Weg gehen wir große Schritte in Richtung Modernisierung der Werkstätten“, sagte Maike Franke. Sie ist davon überzeugt, dass die Iserlohner mit dem Einsatz dieser Assistenzsysteme eine Vorbildfunktion für andere Werkstätten haben.

Vor drei Monaten wurden bereits ein Roboter und ein Werkassistenzsystem im eigens dafür errichteten Labor angelernt und in Betrieb genommen. In diesem Zusammenhang haben die Werkstätten drei neue Stellen geschaffen, davon zwei für Werksstudenten. Rene Wenzel ist einer der Köpfe, die sich explizit mit der Programmierung des Sawyers beschäftigt hat. Bei der Feierstunde demonstrierte er, was er den kollaborativen Robotern beigebracht hat. Mit der Faust, dem sogenannten Corona-Gruß, stieß er einen der Roboter an, die daraufhin selbstständig den Gruß an ihre Roboterkollegen weitergaben. In den kommenden Wochen und Monaten sollen viele weitere Funktionen hinzukommen, damit die Menschen mit Handicap den Roboter benutzen können.

Autor:

André Günther aus Iserlohn

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