Internationale Studierende erleben deutsche Geschichte und Gegenwart

Für die überwiegend nach der Wende geborenen Studierenden wurde ein Stück jüngerer Geschichte hautnah erlebbar.
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Ehemalige Deutsch-deutsche Grenze und Autostadt besichtigt

FH SWF. Die ehemalige innerdeutsche Grenze in Marienborn und Wolfsburger Autostadt standen auf dem Programm einer Exkursion für die neu eingeschriebenen internationalen Master- und Erasmus-Studierenden der Fachhochschule Südwestfalen.

Organisiert und geleitet wurde die zweitägige Fahrt von Sabine Mahlstedt vom Akademischen Auslandsamt am Campus Soest. 30 Studierende aller vier Hochschul-Standorte und verschiedenster Nationen nahmen an der vom DAAD geförderten Bildungsreise teil.

An der ehemaligen Grenzübergangsstelle (GÜSt) direkt an der Bundesautobahn A2 ragen zwischen großflächig überdachten Baracken und zweistöckigen Gebäuden noch heute hohe Lichtmasten in den Himmel - die Skyline Marienborn.

Sie erinnern auch verbeifahrende an das Nadelöhr zwischen Ost und West. Der Übergang an der bewehrten Grenze, die bis 1989 nicht nur Deutsche von Deutschen trennte, sondern Europa und die Welt in zwei sich feindlich gegenüberstehende militärisch- politische Machtblöcke, in zwei konkurrierende Wirtschaftssysteme und Interessensphären teilte.

In der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn vermittelte eine englischsprachige Führung einen nachhaltigen Eindruck zur damaligen Teilung. Für die überwiegend nach der Wende geborenen Studierenden wurde ein Stück jüngerer Geschichte hautnah erlebbar.

Keiner der Studierenden hatte vorher eine Vorstellung davon, wie viele Schicksale in Marienborn entschieden wurden: Kinder, die bei misslungenen Fluchtversuchen dauerhaft von ihren Eltern getrennt wurden, akribische Verhör- und Durchsuchungsmethoden sowie perfide ausgebildete Mitarbeiter der Staatssicherheit, die eine Atmosphäre der Angst und des Misstrauens verbreiteten. Sadia Sharmeen aus Bangladesch fasste zusammen, was viele empfanden: "Dies verursacht allein nur vom Zuhören schon Gänsehaut".

Auf ganz andere Art und Weise beeindruckend war die Besichtigung der Autostadt am zweiten Tag der Exkursion: Hier präsentierte sich der Industrie- und Autostandort Deutschland von seiner fortschrittlichen Seite und vermittelte Freude an Innovation und Technik. Die Studierenden probierten einiges aus. Wie schon in Marienborn machten sie auch hier zahlreiche Erinnerungsfotos, nur den Abholschein für ein neues Fahrzeug hat leider niemand gefunden …

"Zu einem Studienaufenthalt im Ausland, in diesem Falle Deutschland, gehört es, neben aktuellen Aspekten wie Wirtschaft und Kultur auch Einblicke in die Geschichte zu bekommen", erläutert Mahlstedt. "Nur so kann man Gesellschaft und Menschen besser kennen lernen und verstehen".

www.fh-swf.de/international

Autor:

Arp Hinrichs aus Iserlohn

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