Trend: Landwirte im Kreis Unna sorgen für Farbe am Ackerrand
Blühstreifen als Nahrung und Lebensraum für Insekten

Hier schmeckt´s: Blühstreifen am Feldrand.
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Beim Sommerspaziergang in der heimischen Feldflur fällt auf: Es blüht und summt entlang vieler Felder. Viele Landwirte der Region Ruhr-Lippe haben einen Streifen ihrer Äcker nicht mit Früchten bestellt, sondern dort eine Mischung aus verschiedenen Blumen und Kräutern ausgesät.
„Im dritten Jahr in Folge haben wir unsere Aktion ‚Blühendes Band durch Bauernhand‘ gestartet“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hans-Heinrich Wortmann. Die blühenden Streifen sehen schön aus, das ist aber nicht der wichtigste Grund, warum die Bauern in der Region Ruhr-Lippe die Blühpflanzen ausgesät haben. „Wir verzichten hier auf einen Teil des Ertrages, weil wir Insekten und anderen Wildtieren zusätzlichen Lebensraum und Nahrung geben möchten“, sagt Wortmann.
„Die bunte Farbenpracht bietet Nektar für Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele weitere Insekten“, erläutert er und führt weiter aus: „Zudem finden Bodenbrüter dort Brutflächen und Wildtiere Rückzugsgebiete.“ Feldhase, Fasan, Kiebitz, Rebhuhn und andere Wildtiere würden die Blühstreifen als Zufluchts- und Aufzuchtort nutzen. Die Samen seien außerdem Nahrung zahlreicher Vögel. Von kleinen Säugetieren werde der Blühstreifen ebenfalls als Wohn- und Nistplatz genutzt, diese fänden zudem dort Deckung vor Greifvögeln. „So können wir einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt leisten und gleichzeitig die Attraktivität der Region erhöhen“, so der Vorsitzende.

Blühmischung: Von Biologen und Landwirten entwickelt

Wer die Natur aufmerksam beobachte, der sehe, dass sich die Blühflächen wandeln würden, sagt Wortmann. „Aktuell blüht es hauptsächlich weiß und violett, später werden die gelben Sonnenblumen ihre Köpfe herausstrecken“, so der Bauernvorsitzende. Bei der Auswahl der Mischungen hätten Biologen und Landwirte zusammengearbeitet und besonders darauf geachtet, dass viele Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten enthalten seien und somit ein langer Blühzeitraum von Frühjahr bis Herbst entstehe. Ein beliebte Mischung würde beispielsweise aus 16 Kulturpflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften bestehen: Kulturmalve, Rotklee, Phacelia, Sonnenblume, Ölrettich, Sommerwicken, Buchweizen, Ringelblume, Leindotter, Öllein, Borretsch, Dill, Koriander, Ramtillkraut, Inkarnatklee und Schmuckkörbchen würden für ein kontinuierliches Nahrungsangebot sorgen.

Eine Bitte hat Wortmann noch: „Zum Schutz von Tieren und Pflanzen sollten die Blühstreifen nicht betreten werden und auch Hunde sollten nicht darüber laufen.“

Hier schmeckt´s: Blühstreifen am Feldrand.
Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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