Sulecin bittet Kamener um Unterstützung
55 Menschen bereits in Kamen angekommen

Kundgebung letzte Woche auf dem Alten Markt: Kamen zeigt Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Foto: Frank Heldt
  • Kundgebung letzte Woche auf dem Alten Markt: Kamen zeigt Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Foto: Frank Heldt
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Die Stadt Kamen arbeitet mit Hochdruck an den Vorbereitungen zur Aufnahme einer großen Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine: In eigenen Unterkünften sowie in angemieteten Wohnungen hat die Stadt in den vergangenen Tagen Raumkapazitäten für 86 Menschen geschaffen, darüber hinaus bereitet sie die Anmietung weiterer Wohnmöglichkeiten vor. „Hierzu führen wir aktuell zahlreiche Gespräche mit Wohnungsbaugesellschaften und Immobilienbesitzern“, schildert die Beigeordnete Hanna Schulze. Mietangebote nimmt die Stadt gern entgegen.

Nichts dem Zufall überlassen

Wie viele Flüchtlinge Kamen noch erreichen werden, lässt sich aktuell noch nicht vorhersagen. „Wir möchten aber möglichst nichts dem Zufall überlassen“, sagt Bürgermeisterin Elke Kappen.
Die Stadt befindet sich zur Vorbereitung in engem Austausch mit dem Kreis Unna und der Bezirksregierung in Arnsberg.

23 Kinder

Bislang haben 55 Kriegsflüchtlinge, davon 23 Kinder, zumeist über private Kontakte die Sesekestadt erreicht. Diese wurden zunächst auch von ihren Kontaktpersonen aufgenommen. „Hier ist es immer wichtig, dass sich die Geflüchteten aus der Ukraine im Rathaus melden. Wir können dann unter anderem so wichtige Dinge wie den Krankenversicherungsschutz und die finanzielle Absicherung klären“, appelliert Kappen.
Die Verwaltung hat deshalb kurzfristig die entsprechenden Arbeitsbereiche personell verstärkt und Bereitschaftsdienste eingeführt. Darüber hinaus bereitet sich die Stadt darauf vor, die geflohenen Menschen mit einem engmaschigen Betreuungsnetz in Kamen zu unterstützen. Hierzu hat die Stadt den Kontakt mit Kirchengemeinden, Hilfsorganisationen, Vereinen und Verbänden sowie Ehrenamtlichen aufgenommen, um Patenschaften zu organisieren und Ansprechpartner für die einzelnen Unterkünfte benennen zu können. Ein erstes Treffen hierzu findet am kommenden Dienstag statt.

Betreuungsmöglichkeiten

Darüber hinaus plant die Stadt Betreuungsmöglichkeiten in den einzelnen Ortsteilen. „Da wir davon ausgehen, dass sich unter den Flüchtlingen viele Kinder befinden werden, bereiten wir in unseren Bürgerhäusern tägliche Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten vor“, berichtet Kappen. Mehr als erfreut ist die Bürgermeisterin über die zahlreichen Unterstützungsangebote, die die Stadt bislang erreicht haben. So wurden der Verwaltung über 30 Übernachtungs- und Wohnmöglichkeiten mitgeteilt. Unter der Adresse: kamen-hilft@stadt-kamen.de können Bürger ihre Hilfsangebote durchgeben. Darüber hinaus hat die Stadt auf ihrer Homepage unter:www.stadt-kamen.de ein Formular eingestellt, mit dem Bürger ihre Hilfe anbieten, Unterkünfte bereitstellen oder bei der Betreuung der Flüchtlinge vor Ort als Dolmetscher oder Begleitung helfen können.
Das Formular kann darüber hinaus auch für Anfragen nach Unterstützungsleistungen genutzt werden. „Wir tragen diese Angebote jetzt zusammen, bündeln sie und geben sie an unsere Ansprechpartner im Hilfsnetzwerk vor Ort weiter“, berichtet Kappen.
Sulecin bittet Kamener Bevölkerung um Unterstützung
Aktuell unterstützt die Stadt Kamen zusätzlich ihre polnische Partnerstadt Sulęcin mit einer Sammelaktion.
In Sulecin sind mittlerweile über 300 Mütter mit ihren Kindern aus der Ukraine eingetroffen. Um sie mit dem Nötigsten versorgen zu können, bittet die Stadt Sulęcin die Kamener Bevölkerung um Sachspenden. Die Stadt Kamen organisiert hierzu eine Hilfslieferung. Folgende Artikel werden von den Geflüchteten am dringendsten benötigt:

• Kissen
• Decken
• Handtücher
• Schlafsäcke
• Windeln
• Seife / Duschgel
• Shampoo
• Zahnpasta
• Zahnbürsten
• Toilettenpapier
• Hygieneprodukte für Frauen

Die Spenden können bis zum 18. März sowie vom 21. bis zum 23. März an den zu diesem Zweck eingerichteten Sammelstellen abgegeben werden. Um den Transport zu erleichtern, bittet die Stadt Kamen darum, die Spenden möglichst in Kartons zu verpacken.

Wann und wo können die Spenden abgegeben werden:
• Evangelisches Gemeindebüro Kamen-Mitte, Schwesterngang 1, 9 bis 12 Uhr
• Jugendfreizeitzentrum Lüner Höhe, Ludwig-Schröder-Straße 18, 13 bis 19 Uhr
• Evangelische Kirchengemeinde Heeren, Lutherzentrum, Rückseite der Heerener Str. 144, 8 bis 18 Uhr
• Bürgerhaus Methler, Heimstraße 3, 14 bis 18 Uhr
• Evangelisches Gemeindezentrum Johannes-Buxtorf-Haus, Perthes-Str. 8, 9 bis 12 Uhr

Gesucht werden darüber hinaus noch Freiwillige, die am Freitag, 25. März, beim Verladen der Hilfsgüter auf den Lkw mit anpacken. Kontakt: Katja Herbold, Telefon 02307 148-2102.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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