Kamener Stadtrundgang auf vier Pfoten

Nicht nur Frauchen und Herrchen, auch Husky-Mix Luna hat viel Spaß an der Führung.
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Aufgeregtes Hundebell schallt über den Kamener Marktplatz: Die Gästeführer-Gilde der Sesekestadt hat zum zweiten Stadtrundgang mit Vierbeiner geladen.

Gästeführer Siegfried Selle führt seit 2008 Interessierte durch Kamens Geschichte. Die Idee zu der Stadtführung mit Hunden hatte seine Frau. "Wir hatten überlegt, was wir mal Neues machen könnten", erzählt er. "Da kam meine Frau auf die Idee, eine Führung mit Hunden zu machen. Viele Besitzer wollen gerne eine Führung mitmachen, aber nicht ihren Vierbeiner zuhause lassen." Unterstützung erhält er bei der heutigen, zweistündigen Führung von seiner Frau Bärbel und Kollegin Maria Wrobel.

Die Teilnehmer freuen sich auf den Rundgang. "Ich bin gespannt, was für besondere Ecken wir kennen lernen werden", freut sich Diana Maul. "Ich habe bisher nur an einer Führung in Münster teilgenommen." Ihr ein Jahr alter Shi-Tzu/Chihuahua-Mix Bonnie ist ebenfalls schon sehr gespannt und schnüffelt neugierig am Hinterteil des Nebenhundes.

Die anwesenden Frauchen und Herrchen sind alle aus Kamen. Trotzdem erfahren sie viel Neues über ihre Heimatstadt. Selle erklärt ihnen zum Beispiel, dass das alte Rathaus am Marktplatz früher auch eine Elle hatte, an der Marktbesucher überprüfen konnten, ob die Händler sie nicht übers Ohr gehauen hatten. Eine kuriose Begebenheit hat er auch auf Lager: Ein Bürgermeister hatte seinen Knecht nicht korrekt bezahlt, worauf dieser aus Rache auf dem Hof des Bürgermeisters Feuer legte. Dieses griff auf die halbe Stadt über. Unverständlich für die heutige Zeit: Als der Knecht den Bürgermeister daraufhin auch noch verklagte, bekam er Recht. Für die Brandstiftung wurde er übrigens nicht belangt.

Vom Markt geht es weiter zur Pauluskirche. Auf dem Weg dorthin erzählt Selle, dass die Führungen immer gut besucht sind. "Viele gehen danach mit ganz anderen Augen durch die Stadt." An der Kirche erklärt er, dass der Turm vermutlich deshalb schief gebaut wurde, damit er bei einem Brand nicht auf das Schiff der Kirche stürzt.

Zwischendurch gibt es immer wieder Leckerli für die Hunde. Neben den Frauchen und Herrchen hat auch Bärbel Selle etwas zu knabbern für die Vierbeiner mitgebracht. An einer Stelle müssen die Hunde etwas zur Seite gehen, da Radfahrer vorbei wollen. Besonders Gaby Kolters Husky-Mix Luna ist ganz brav: "Ich muss nur 'Fahrrad' rufen, dann setzt sie sich folgsam hin", demonstriert ihr Frauchen.

An der Maibrücke erklärt Selle, dass der Name eigentlich eine Verballhornung ist. "Dort stand der so genannte Hohmey, an dem für Nicht-Kamener Maut erhoben wurde. Später wurde daraus der Name der angrenzenden Brücke."

Diana Maul gefällt die Führung. "Ab und zu hab ich nicht alles mitbekommen, da ich mich auch um Bonnie kümmern musste, aber es war sehr interessant." Auch Markus Nockemann hat viel Spaß: "Meine Luna braucht als Jack Russell viel Auslauf. Von der Führung hatte ich im Stadtspiegel gelesen." Das Tempo ist ebenfalls gut, wie Agnes Brockmann bestätigt. "Die Führung kann man gut mit einem Sonntagsspaziergang mit meiner Agi-Nala kombinieren", findet sie.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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