Erstattung der Biersteuer
"Regionale Brauereien in der Krise unterstützen!“

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Die SPD-Fraktion im Landtag NRW kämpft für den Erhalt der regionalen Vielfalt in der Brauwirtschaft und fordert, dass den Brauern drei Jahre lang die Biersteuer erstattet wird. Weil vielen kleineren und mittleren Brauereien durch die Corona-Pandemie zurzeit dringend benötigte finanzielle Mittel fehlen, um Arbeitsplätze zu sichern und notwendige Investitionen zu leisten, hat der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider jetzt zwei Brauereien im Kreis Wesel besucht und ihnen die Idee der SPD vorgestellt.

In Nordrhein-Westfalen gibt es rund 150 Brauereien. Mit der Brauerei Geilings in Kamp-Lintfort und dem Brauprojekt 777 in Voerde kommen allein zwei davon aus dem Kreis Wesel. Kleinere regionale Brauereien arbeiten oft mit der Gastronomie vor Ort zusammen. Der Lockdown hat auch sie besonders hart getroffen, denn dadurch ist das Fassbier-Geschäft, von dem vor allem solche kleinen Brauereien leben, um rund 50 Prozent eingebrochen. „Theoretisch stehen den Betrieben Corona-Hilfen zu. Der Haken: Dafür müssten die Brauereien 80 Prozent ihres Geschäftes mit der Gastronomie machen. Das tun allerdings die wenigsten“, kritisiert Schneider.

Die Folge: Neue Absatzmöglichkeiten wurden gesucht und so wird nun noch mehr Bier in Flaschen abgefüllt und über Getränkemärkte und den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben. „Die Verluste durch die Pandemie kann das allerdings nicht auffangen“, hat René Schneider von Arne Hendschke und Torsten Mömken vom Brauprojekt 777 erfahren. Wenn das Fassbier-Geschäft zurückkäme, könnte das Brauprojekt letztlich sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen. Bis dahin ist es vermutlich aber leider noch ein langer Weg, sodass die Erstattung der Biersteuer finanziell Luft verschaffen und Raum für weitere Innovation ermöglichen würde. „Die Corona-Pandemie bremst die weitere Entwicklung und verhindert, dass lange geplante Projekte wie ein klimaneutraler Biergarten umgesetzt werden. Das Geld aus der erstatteten Biersteuer könnte auch für das Brauprojekt 777 die Sprungschanze aus dem Tal sein“, sagt Schneider. Für Braumeister Johannes Lehmbrock von der Brauerei Geilings wäre die Ersparnis ein „Ausbildungssicherungsgeld“. Er überlegt derzeit, ob er die weitere Ausbildung in der Krise stemmen kann. "Würde die monatliche Abbuchung der Steuer wegfallen, könnte das Geld eins-zu-eins in die Ausbildung gesteckt werden", so Johannes Lehmbrock.

„Jede Region hat ihr eigenes Bier. Das macht irgendwie auch Heimat aus. Und vor allem die kleinen Brauereien bestechen durch ihre neuen Ideen und den Mut, auch mal Ungewöhnliches auszuprobieren. Ich fände es sehr schade, wenn diese Vielfalt sterben würde“, so René Schneider. Die SPD-Landtagsfraktion macht deshalb den Vorschlag, über drei Jahre die Biersteuer zu erstatten und den kleinen Brauereien diese so zu erlassen. „Das kostet das Land rund 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der NRW-Rettungsschirm hat ein Volumen von 25 Milliarden Euro“, erklärt Schneider.

Autor:

René Schneider (SPD) aus Kamp-Lintfort

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