Keine Großveranstaltungen bis Ende August

Es wird wohl viele Absagen hageln ...

Kleverland. Große Veranstaltungen bleiben in ganz Deutschland bis Ende August verboten. Das trifft viele Veranstaltungen im Klevere Land. Das Parookaville auf dem Weezer Airport ist bereits ebenso abgesagt wie das Jugendfestival Courage des Kreises Kleve.
Zwar stehen vor Ort die offiziellen Entscheidungen noch aus, doch gerade größere Volksfeste werden diesen Sommer wohl nicht stattfinden können. Auch die Schausteller bangen um den Wegfall der Kirmessaison.
Trotz Krise ist Schaustellerchef Dirk Janßen guten Mutes. "Endlich wissen wir, was in den nächsten Monaten auf unsere Branche zukommt," so Janßen. Bereits in diesen Wochen wären die ersten Vorbereitungen für die Volksfeste am Niederrhein getroffen worden.

Gute Zusammenarbeit

"Wir haben jederzeit mit den Ordnungsbehörden und Kommunen in Kontakt gestanden. Im Einvernehmen haben wir bereits vor Wochen besprochen, dass Feste erstmal nicht abgesagt werden. Jetzt haben wir Gewissheit. Mit der aktuellen Situation müssen und können wir leben," erklärt der Klever Schausteller. Für eine ganze Branche heißt es nun Kosten zu minimieren und eventuelle Alternativen zu finden. "Einige meiner Kollegen in ganz Deutschland haben beispielsweise ihren Imbissbetrieb in Industriegebieten oder vor Supermärkten aufgebaut um wenigstens etwas Geld zu verdienen. Natürlich ist auch das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Für viele geht es um die Existenz. Wenn ein Fahrgeschäft gerade erst angeschafft worden ist, müssen die Kredite und ähnliches trotz Stillstand bedient werden." Dennoch blickt auch Janßen positiv in die Zukunft. "Falls der Moment eintritt, dass Volksfeste, in welcher Form auch immer, stattfinden, stehen wir parat und sind sofort mit dabei. Wir wollen aber auch betonen, dass es eine einheitliche Regelung für alle geben soll und nicht irgendjemand eine Extrawurst bekommt," erklärt der Schaustellerchef. Eines ist jedoch auch für ihn klar: Eine Rückkehr zur Normalität im Bereich der Großveranstaltungen und Volksfeste ist nur mit einem geeigneten Medikament oder Impfstoff möglich.
Das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August wegen der Corona-Pandemie betrifft auch Schützenfeste, hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in dieser Woche deutlich gemacht. In diesem Zeitraum fallen in der Gemeinde Bedburg-Hau etwa die Kirmessen- und Schützenfeste in Till-Moyland, Hau, Qualburg und Schneppenbaum. Abgesagt wurden in Kalkar schon das Stadtfest "Kalkar in Blüte", die Ritterspiele und die Wheels-Trucker-Ausfahrt. Betroffen sind auch die Kalkarer Kirmes und "Kalkar Genießen".
Nach einem gelungenem Neustart der Kranenburger Kirmes im letzten Jahr muss 2020 eine Pause eingelegt werden. "Ich habe damit gerechnet. Damit müssen wir jetzt leben", so Joachim Janssen vom Kirmeskomitee. Eine Verschiebung sei nicht möglich, da die Schausteller Termine bis Allerheiligen hätten. Kultveranstaltungen wie Dorfrock Schottheide oder Rock im Kreis dürften ebenfalls ausfallen.
In Kleve könnte "Angrillen - Made in Kleve" auf der Kippe stehen, die Klever Kirmes sowieso.
Ist aber auch der Klevische Klaviersommer im Forstpark schon eine Großveranstaltung? Diese Frage stellt sich auch Bruno Schmitz von "cinque". Der Kleinkunstverein will die Sommernacht Ende August noch nicht aufgeben. "Parookaville, Rock am Ring oder Bundesligaspiele sind für mich Großveranstaltungen. Es muss doch erst einmal definiert werden, was eine Großveranstaltung ist", will Schmitz erst einmal weitere Entscheidungen der Politik im Mai abwarten
T.T./Schü.-