Wir verurteilen Rassismus und Diskriminierung
FFF Kleve: Herbe Kritik an Umgang mit der Künstlerin Ronja Maltzahn

Ronja Maltzahn #worldpop  | Foto: Pressefoto: TIMEZONE RECORDS: KUENSTLERDETAILS https://www.timezone-records.com/kuenstler/details/ronja-maltzahn/
  • Ronja Maltzahn #worldpop
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Am vergangenen Mittwoch machte eine Instagram-Nachricht der Fridays for Future Ortsgruppe Hannover an die Künstlerin Ronja Maltzahn die Runde, in welcher Sie von der Demo in Hannover ausgeladen wurde, da Sie als weisse Person Dreadlocks trägt. Hierbei handle es sich um Kulturelle Aneignung. In der Nachricht bot die Ortsgruppe Hannover an Frau Maltzahn könne sehrwohl noch auf der Demonstration auftreten, sollte Sie sich die Dreadlocks abschneiden. Für dieses Angebot entschuldigte sich die Ortsgruppe Hannover kurz darauf, hielt die Ausladung jedoch aufrecht. Aufgrund der medialen Debatte die hieraus entstand sowie dem Schweigen der Bundesebene von FFF Deutschland hat sich die Ortsgruppe Kleve dazu entschieden ein Statement zu formulieren und zu veröffentlichen:
Wir als Ortsgruppe Kleve empfinden den aktuellen Umgang mit dem Thema der "Kulturellen Aneignung" als problematisch. Wir verurteilen Rassismus und Diskriminierung aufs schärfste und setzen uns besonders seit Mittwoch verstärkt mit dem Thema auseinander. Der Umgang der Ortsgruppe Hannover mit der Künstlerin Ronja Maltzahn stieß bei uns auf herbe Kritik. Trotz der Entschuldigung durch die Ortsgruppe Hannover, sehen wir uns dennoch zu einem Statement gezwungen:
Als Ortsgruppe der Klimagerechtigkeitsbewegung sehen wir uns durchaus in der Pflicht Rassismus, Diskriminierung und Kolonialismus anzusprechen und zu bekämpfen. "Kulturelle Aneignung" ist jedoch schwer zu identifizieren und auch in der Wissenschaft herrscht noch kein klarer Konsens zu diesem Thema. Wir sehen es als problematisch an, dass Menschen aufgrund ihres Äußeren von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen werden sollen, was als Diskriminierung ausgelegt werden kann. Letzteres ist jedoch nicht unser Ansinnen. Wir empfinden diese Debatte als kontraproduktiv für den Kampf gegen den Klimawandel und befürchten, dass durch eine Überlagerung der Klimadebatte der Kerngedanke von Fridays for Future überschattet wird.
Damit wollen wir keineswegs leugnen, dass die Klimakrise rassistische, diskriminierende und koloniale Anteile hat, sondern befürchten eine Entfremdung von der Gesellschaft durch unausgereifte Konzepte zur Verhinderung von Rassismus, Diskriminierungen und Kolonialismus durch die Bewegung. Auch den Umsetzungsgedanke finden wir befremdlich, würde er doch quasi  den Ausschluss aller Demonstrationsteilnehmenden bedeuten, welche beispielsweise Dreadlocks tragen.
Wir als Ortsgruppe Kleve haben uns intern mit dem Thema auseinandergesetzt und würden uns von der restlichen Bewegung ebenfalls eine kritische Reflexion erhoffen, insbesondere da das Image der Bewegung stark beschädigt wurde. Besonders der Umgang der Bundesebene von FFF Deutschland mit der Situation ist bei uns auf harte Kritik gestoßen. Wir hätten uns eine Stellungnahme sowohl gegenüber der Ortsgruppe Hannover als auch gegenüber der Künstlerin Ronja Maltzahn gewünscht.
Für uns ist klar: Wir werden auch weiterhin auf unseren Veranstaltungen keine Person ausschließen, welche sich für die Klimagerechtigkeit einsetzen will, da wir eine Vielfältige Gesellschaft wertschätzen. Außerdem werden wir uns intern weiterhin mit Antirassismus, - diskriminierung und -kolonialismus, hauptsächlich in Zusammenhang mit dem Klimawandel, auseinandersetzen und den Diskurs hochhalten. Zudem wünschen wir uns von der gesamten Bewegung eine Ausrichtung am Strukturpapier und einen Schwerpunkt auf der Bekämpfung des Klimawandels.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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