Krankenstand ist durch Grippewelle im Kreis Kleve deutlich angestiegen

Der Krankenstand der AOK-versicherten Beschäftigten im Kreis Kleve hat sich im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Gesamtjahr 2012 merklich erhöht.

Verantwortlich für den Anstieg von 4,64 auf 5,00 Prozent sind die Arbeitsausfälle, die durch die Grippewelle in den Anfangsmonaten des Jahres verursacht wurden. Bei den Atemwegserkrankungen kam es zu einer prozentualen Erhöhung der Arbeitsunfähigkeitstage um 80,5 Prozent: 2012 verursachten diese Erkrankungen 215,99 Fehltage je 100 Versichertenjahre, nach einer Hochrechnung auf Basis der Halbjahresdaten wird für 2013 mit 389,86 Tagen gerechnet.

Unterbrochen ist erfreulicherweise der Negativtrend bei den psychischen Erkrankungen. Erstmals verringert sich die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage bei den Beschäftigten im Kreis Kleve in dieser Diagnosegruppe leicht von 252,42 Tagen im Vorjahr auf 233,25 Tage im Jahr 2013. Gemessen an den prozentualen Anteilen der Arbeitsunfähigkeitstage fallen die psychischen Erkrankungen somit zurück auf Platz drei. Dies liegt aber auch daran, dass gleichzeitig die Atemwegserkrankungen so stark zunahmen, dass diese nach den Muskel- und Skelettkrankheiten wieder Platz zwei in der Krankheitsstatistik belegen.

Obwohl der Krankenstand im Kreis Kleve deutlich angestiegen ist, liegt er mit 5,00 Prozent weit unter dem Durchschnitt des Rheinlands (5,76 Prozent). Rheinlandweit werden 48,4 Prozent der Arbeitnehmer im Jahresverlauf einmal oder mehrmals krankgeschrieben. Im Kreis Kleve fehlen dagegen 56,4 Prozent der Beschäftigten krankheitsbedingt an keinem Tag. Die Gründe für die günstigen Werte beim Krankenstand sind vielfältig. „Einerseits spielt die hiesige Wirtschaftsstruktur, die durch kleine, mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe geprägt ist, eine Rolle“, erklärt AOK-Regionaldirektorin Barbara Nickesen. „Ein weiterer Grund dürfte der Altersdurchschnitt der AOK-Versicherten im Kreis Kleve sein, der deutlich niedriger ist als der in anderen Regionen des Rheinlandes. Aber sicherlich sind auch die Bemühungen der Arbeitgeber, für gesunde Arbeitsplätze zu sorgen, erfolgreich.“ Die Unternehmen werden dabei vom Kölner Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg unterstützt und profitieren von den positiven Ergebnissen, da durch den niedrigen Krankenstand erhebliche Lohnnebenkosten eingespart werden.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings im regionalen Gesundheitsbericht der AOK: Häufiger als im rheinlandweiten Mittel kommen im Kreis Kleve Arbeitsunfälle, zu denen auch die Wegeunfälle zählen, vor.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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