Amadou Diallo möchte in Guinea eine Berufsschule bauen
Er will ein Vorbild sein

Der 32-Jährige Amadou Diallo möchte in seinem Heimatdorf in Guinea eine Berufsschule bauen. Dafür sucht er nun nach Werkzeug, Material und einer möglichen Schulausstattung, um diese mit einem Container nach Guinea zu transportieren.

Kleve. Als Amadou Diallo vor fünf Jahren nach Kleve kam, wusste er noch nicht so genau was ihn hier erwartet. "Wir haben in der Schule immer gelernt, dass Deutschland ein nicht so freundliches Land ist", so der 32-Jährige. Das mag auch daran liegen, dass in seinem Heimatdorf in Guinea mit Schulbüchern aus den 80er-Jahren unterrichtet wird. Schon nach kurzer Zeit war ihm klar: "Die Solidarität, die mir hier entgegengebracht worden ist, habe ich so noch nirgendwo anders erlebt." Nach seiner Ausbildung als Elektriker in einem Klever Betrieb, absolviert er derzeit in der Abendschule die Ausbildung als Techniker.

Den Menschen eine Perspektive geben 

Seit einiger Zeit steht für ihn fest, dass er etwas in seiner Heimat bewegen möchte. Das Dorf Thiangel Bory, mit rund 2.000 Einwohnern liegt in Guinea. "Das größte Problem in unserem Land ist die Korruption und der schlechte Bildungsstand. Nach dem Besuch der Grundschule ist es fast unmöglich eine weitere Schule zu besuchen - außer man ist reich", erklärt Diallo. Um das zu ändern, möchte er dort eine Berufsschule bauen. Ein Grundstück von über 8.000 Quadratmetern hat er bereits gekauft. Nun soll dort in den nächsten zwei Jahren eine Schule entstehen.
"Ich möchte jedem die Chance geben einen Beruf erlernen zu können. Männer und Frauen haben nach der Grundschule keine Perspektive. In der Schule wird alles nur theoretisch erklärt. Alle wissen, was eine Glühbirne ist, aber keiner wie man sie zum Leuchten bringt", erklärt Amadou. Guinea lebt überwiegend von importierten Waren aus dem Ausland. Eigene Wirtschaftszweige gibt es nur wenige vor Ort.
Eine Kleinanzeige für einen Betonmischer lieferte den Stein des Anstoßes. Wilfried Stuckmann hatte diese aufgegeben. "Die freundliche Art der Kontaktaufnahme hatte mich sofort für Herrn Diallo eingenommen, noch bevor ich ihn näher kennenlernte. Er schrieb nicht einfach: „Is noch da?“, sondern schrieb in vollständigen Sätzen, mit höflicher Anrede und Gruß und mit vollständigem Namen.
Als dann Herr Diallo vor mir stand mit seinen zwei Söhnen und mir nach und nach von seinen Plänen zum Bau einer Schule in seinem Heimatland berichtete, war ich sofort begeistert. Das war diesmal erkennbar nicht eine der üblichen „Verschenk-Aktionen“, sondern entpuppte sich gewissermaßen als humanitäre Aktion. Wir spenden auch gerne regelmäßig an Hilfsorganisationen, sind aber verständlicherweise leider nur sehr ungenau informiert, wie das Geld dann eingesetzt wird. Hier war das anders, da stand vor mir ein offensichtlich tatkräftiger, sympathischer Mann mit Vision und klaren Plänen. Und eine Schule zu bauen ist für mich als Lehrer natürlich eine ganz hervorragende Idee.
Ich suchte sofort noch ein Verlängerungskabel und eine Schüppe, die Herr Diallo sehr gerne auch noch mitnahm", freut sich Wilfried Stuckmann.

Es wird einiges benötigt

Einige Materialien hat Amadou Diallo bereits sammeln können. Zwei Betonmischer, zahlreiche Fenster und Kleinwerkzeug. Benötigt werden Betonstahl, weitere Maschinen, aber auch Einrichtungsgegenstände wie Stühle oder Tische. Alle gesammelten Sachen sollen dann mit einem Container nach Guinea verschifft werden.

So kann man helfen

Wer die Aktion unterstützen möchte, kann eine E-Mail an akdiallo314@gmail.com schicken. Amadou Diallo meldet sich dann umgehend.

Autor:

Tim Tripp aus Kleve

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.