Eltern fordern angemessenen Lohn für Erzieherinnen

In Keve gingen Eltern für "ihre" Erziehreinnen auf die Straße: Sie fordern einen angemssenen Lohn für Mitarbeiterinnen in Kindergärten der Lebenshilfe. | Foto: Heinz Holzbach
  • In Keve gingen Eltern für "ihre" Erziehreinnen auf die Straße: Sie fordern einen angemssenen Lohn für Mitarbeiterinnen in Kindergärten der Lebenshilfe.
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„Das hätte ich nicht erwartet.“ Mütter, Väter und viele kleine Kinder hatten Plakate geschrieben, hatten sich Gedanken gemacht, wie sie „ihre“ Erzieherinnen der Lebenshilfe im Kampf um bessere Bezahlung unterstützen konnten. Die Idee war schnell geboren: „Wir demonstrieren“, das stand zu Beginn der Woche fest. Heute war es also weit - auf dem Fischmarkt in Kleve hatten sich viel mehr Demonstranten eingefunden, als die Ideengeber ursprünglich erwartet hatten. Auf den Plakaten war zu lesen: „Wir unterstützen unsere Erzieherinnen“, „Weil unsere Erzieherinnen es verdienen“, „Herr Spreen, warum lassen Sie unsere Kinder im Regen stehen“?

Gehaltsminus bei der Lebenshilfe

Die Kinder besuchen alle einen Kindergarten in Trägerschaft der Lebenshilfe. 16 Städte und Gemeinden zählen zum Kreis Kleve, elf von haben kein eigenes Jugendamt. In diesen Städten und Gemeinden werden die Kindergärten vom Kreis Kleve finanziert. „Alle Kindergärten in Zuständigkeit des Kreisjugendamtes werden zu 100 Prozent finanziert“, erklärt Elke Sanders, Öffentlichkeitsarbeit des Kreises Kleve. Die restlichen neun Prozent schieße der Kreis als freiwillige Leistung bei, erklärt Ruth Keuken, Pressesprecherin des Kreises Kleve. In dieser Pauschale, die pro Kind bezahlt würde, sind alle Aufwendungen enthalten, also auch die Gehälter der Erziehrinnen. Und das angelehnt an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Die Erzieherinnen in den Einrichtungen der Lebenshilfe werden nicht nach öffentlichem Dienst-Tarif bezahlt, sondern bekommen ein weitaus geringeres Gehalt als ihre Kolleginnen. „Wir wissen von Unterschieden bis zu 400 Euro brutto“, so eine Mutter, die lieber anonym bleiben möchte (Name ist der Red. bekannt).

Zur Demonstrantenschar gesellte sich auch der Verdi-Gewekschaftssekretär, Harlad Hüskes. „Nein“, sagt er „wir haben die Erzieherinnen nicht aufgestachelt. Sie sind nach zweijähriger, erfolgloser Verhandlung an uns herangetreten und haben uns um Unterstützung gebeten.“ Die wird gewährt - in der nächsten Woche steht eine weitere Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeber an. Hüskes: In Unna haben wir gerade eine Einigung erzielt. Die Situation war der in Kleve sehr ähnlich.“

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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