Michaela Noll lud Bürger aus dem Südkreis Mettmann nach Berlin ein.

Die Besuchergruppe von Michaela Noll auf der Aussichtsplattform des Reichstagsgebäudes. Foto: Bundesregierung / Atelier Schneider.
22Bilder
  • Die Besuchergruppe von Michaela Noll auf der Aussichtsplattform des Reichstagsgebäudes. Foto: Bundesregierung / Atelier Schneider.
  • hochgeladen von Jürgen Steinbrücker

Politik und Geschichte standen zur Diskussion.

Kreis Mettmann. Nicht in erster Linie den 58 qm großen und 2 t schweren Bundesadler wollten die 50 Besucher (aus Langenfeld, Hilden, Haan, Erkrath) auf den Besuchertribünen des Deutschen Bundestages sehen, sondern sich vor allem über die parlamentarische Arbeit informieren. Ein kurzweiliger und interessanter Vortrag von Nicole Sommer hat viele Fragen beantwortet, auch solche, die danach noch gestellt wurden. „Rund 3000 Besucher kommen täglich, um sich zu informieren und die Reichstagskuppel zu besichtigen“, berichtete Sommer.

Mitunter sehe es im Plenum der Plenarsitzungen etwas leer aus, dann würden bei bestimmten Themen nur die Fachleute der Fraktionen teilnehmen. Die Hauptarbeit für die Gesetze geschehe in Ausschüssen und Gremien, wofür Montag bis Mittwoch vorgesehen sei. Am Donnerstag und Freitag fänden die Plenarsitzungen statt.

Die Besucher kamen auf Anregung der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll nach Berlin. Da sie leider verhindert war, an dem vorgesehenen Gespräch teilzunehmen, sprang ihre Büroleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Franziska Tietz ein, um Fragen zu beantworten. In den mehr als 20 Sitzungswochen gehe es sehr hektisch zu, ließ sie wissen, dafür sei es dann in der übrigen Zeit ruhiger. Sie könne trotzdem Familie und Beruf unter einen Hut bringen. „Ich habe Politik studiert, aber was ich studiert habe und was ich hier mache, ist sehr verschieden.“ Die textliche Ausarbeitung zum Beispiel einer Rede gehe sehr detailliert und genau vonstatten, bis sie fertig ist. „Ich schreibe, sie (frau Noll) schreibt um, ich schreibe um, sie schreibt um und hält dann die Rede.“

Ein Höhepunkt war für viele der Besucher, das Kanzleramt von innen kennen zu lernen.
Alexandra Bubendey und Martin Núñez führten jeweils die Hälfte der Gruppe durch das Haus, nachdem ein Film einen Überblick gegeben hatte. Die Porträts der bisherigen Bundeskanzler waren ebenso im Blick wie der Kabinettssaal mit den festen Plätzen von Bundeskanzlerin, Ministern, Staatssekretären samt einer vierseitigen Uhr und der Glocke für die Bundeskanzlerin. Auch Kunst hat in den Kabinettssaal Einzug gehalten.

Das Besuchsprogramm war zwei Tage lang eng getaktet. Ein Besuch der Ständigen Ausstellung im Deutschen Historischen Museum mit der Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart gehörte ebenso dazu wie der Besuch des Tränenpalastes, in dem die Teilung Berlins mit Kontrolle und Fluchtversuchen thematisiert wurde. Ständiger Begleiter auch bei mehreren Stadtrundfahrten war der Historiker Gerd Callenius mit einem riesigen Fundus an Geschichtswissen über die Vergangenheit und Gegenwart Berlins.

Was passiert hinter den Mauern der Ministerien? Im Verteidigungsministerium hielt Oberstleutnant Scharnhorst einen Impulsvortrag und beantwortete zahlreiche Fragen vor allem zur Wehrtechnik, dem Haushalt und den Auslandseinsätzen. Etwa 180.000 Soldatinnen und Soldaten umfasst die Bundeswehr, davon sind es 21.000 Soldatinnen.
2.000 Menschen arbeiten im Verteidigungsministerium in Berlin, 250 in Bonn.

Berlin vom Wasser aus zu sehen war ein besonderes Erlebnis. Auf der „Viktoria“ der Reederei Eddyline wusste René Schulz („Ich bin der Kapitän“, stellte er sich vor) über die Sehenswürdigkeiten zwischen Friedrichstraße und Spreekreuz alles zu erzählen. Am Spreekreuz treffen der Landwehrkanal und der Charlottenburger Verbindungskanal auf die Spree. 236 km betrage die schiffbare Strecke. „Mit diesem hohen Schiff kann ich nicht überall fahren“, erklärte der Kapitän. Grund seien die niedrigen Brücken, weshalb die Gäste auf dem Schiff sitzen bleiben müssen und auch er selbst manchmal den Kopf einzieht.

Am Ende der Reise gab es ein mehr als positives Fazit. Ursula Brecher-Schmelcher aus Haan: „Highlights waren für mich das Kanzleramt und das Verteidigungsministerium, ich interessiere mich für die Außeneinsätze der Bundeswehr.“ Sie habe Wahlkampf für Frau Noll gemacht. Ramon Kimmel aus Hilden, Mitglied der Jungen Union, meinte: „Das ganze Programm war toll, interessiert haben mich vor allem das Verteidigungsministerium und der Tränenpalast.“

Sigrid Gertges aus Erkrath war vom Kanzleramt sehr beeindruckt und vielen neuen Informationen. Sie sei das 2. Mal dabei und auch privat in Berlin gewesen. „Ich finde Berlin schön, aber wohnen möchte ich hier nicht, es ist zu voll und zu laut.“ Andreas Jansen aus Langenfeld interessiert sich sehr für Politik, „aber auch die Vielzahl der historischen Gebäude und die Architektur, und im Kanzleramt den Kabinettstisch mit den Kaffeetassen und Namensschildern.“ Berlin habe eine hohe Aufenthaltsqualität. Frau Dr. Merkel habe er schon mal in Düsseldorf gesehen, auch Norbert Röttgen sei er schon begegnet.

Der gute Geist auf der gesamten Reise war wie so oft der stellv. Landrat Ernst Buddenberg, immer hilfsbereit, umsichtig und darauf bedacht, dass keiner verloren ging.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

6 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.