Wassertreppe am Rathaus wird Licht_blau

So sieht das Modell von "Licht_blau" aus. Bald beginnen die Arbeiten.
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Bald wird Lünen einen interessanten neuen Ort bekommen. Einen Ort zum Anschauen, zum Ausruhen, vielleicht sogar zum Meditieren: Licht_blau heißt das Kunstwerk, das am westlichen, also am hinteren, Eingang des Rathauses entstehen soll.

Von der alten, längst vergammelten, „Wassertreppe“ dort bleibt dann nur noch der Grundriss. Die blauen Mosaikbecken werden entfernt. Es entsteht eine neue durchgängige Ebene, parallel zur umgebenden Platzfläche Sie wird um ca. 17,5 cm plastisch angehoben und oben abgeschlossen mit einer Schicht aus blauem Glasgranulat. Unter dieser blauen Fläche sind in unterschiedlich großen Kreisen, die sich zum Teil überschneiden, LED-Lichtbänder angeordnet. Sie leuchten pulsierend: „Das vermittelt den Eindruck eines ins Wasser geworfenen Steins oder fallenden Wassertropfens, der sich in Wellen kreisförmig ausbreitet, und gibt der sonst ruhigen großen blauen Fläche einen meditativen Charakter“, erklärt Peter Freudenthal, 2. Vorsitzender des Fördervereins für Kunst und Kultur Lünen (FKKL). Die blaue Fläche kann man auch betreten. Auf der West- und Südseite sind Betonblöcke als Sitzbänke angeordnet.
Noch befindet sich hinter dem Lüner Rathaus die „Wassertreppe“. Bei der Planung des Hochhauses vor rund 54 Jahren hatten die Architekten Rausch und Stein dieses Element mit entworfen und gebaut. Ein schöner Gegensatz: Das hoch aufragende Rathaus und die liegende Fläche am Boden. In den drei jeweils breiter werdenden Becken war das Wasser als ruhige, leise, flächige Wasserlandschaft erlebbar.
Doch seit den 70er Jahren ist die Wassertreppe keine Wassertreppe mehr: Die Anlage wurde umgestaltet und bepflanzt. Längst sieht sie nicht mehr gut aus. Die schönen blauen Mosaikbecken bieten immer mehr ein Bild der Zerstörung. Unkraut wuchert. „Ein unzumutbarer Zustand, ein Schandfleck für das Stadtbild“, so Peter Freudenthal.

Das wird ein toller neuer Ort in Lünen

Kein Wunder, dass die Verwaltung der Stadt Lünen und die Mehrheit der politischen Entscheider dazu neigten, die Anlage ganz zu entfernen. Der Förderverein für Kunst und Kultur Lünen wollte sich dem aber nicht anschließen.
Die Wiederherstellung der Wassertreppe scheiterte. Auch auf Grund technischer Probleme wäre ein möglicher Kostenrahmen absolut überschritten worden. Nach eingehenden Gesprächen und in Abstimmung zwischen den verantwortlichen Fachleuten der Stadt Lünen und dem Fördervereinsvorstand entschloss sich der FKKL, ein Gutachterverfahren auszuschreiben.
Architekten, Stadtplaner, Freianlagenplaner und Künstler wurden eingeladen.
Im Rahmen einer Bewertungskommission unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Guthoff von der FH Dortmund wurde im September 2013 der Vorschlag Licht_blau der ARGE RW Architekten Stadtplaner ST Freiraum Landschaftsarchitekten, Duisburg, aus vier Beteiligten gewählt.
Bei diesem Modell wird nicht nur baulich das Thema der ehemaligen Wassertreppe neu interpretiert, auch das Ziel einer künstlerischen Überhöhung des Ortes kann erreicht werden.

Peter Freudenthal vom Förderverein für Kunst und Kultur Lünen: „Wir werden einen bemerkenswerten, neu geschaffenen Ort in Lünen bekommen. Licht_blau ist ein Entwurf, der sehr subtil auf die historischen Bedingungen Rathauseingang mit der ehemaligen Wassertreppe als originärem Vorschlag eingeht und darüber hinaus auch noch künstlerischen Ansprüchen genügt.“

Autor:

Doro Backmann-Kaub aus Lünen

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