Stellungnahme der Jusos Lünen zum Verkauf der Provinzial an den Allianz Konzern

Sehr geehrte Pressevertreter,

Seit mehreren Tagen wird, auch in der Presse, über den möglichen Verkauf der Westfälischen Provinzial Versicherung an den Allianz Konzern diskutiert.

Der Juso Stadtverband Lünen spricht sich ausdrücklich gegen einen Verkauf aus und stellt sich hinter die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Westfälischen Provinzial in Münster und den Geschäftsstellen.

Bisher können wir die Entscheidung von Sparkassenchef Gerlach nicht nachvollziehen! Denn die Provinzial, die durch das dichte Geschäftsstellennetz in ganz Westfalen verwurzelt ist und vielen Menschen einen sicheren und guten Arbeitsplatz bietet, gehört nicht in die Hände eines weltweiten Konzerns, dessen einziges Ziel es ist, seine Gewinne zu maximieren. Die Provinzial darf unter keinen Umständen an eine „Heuschrecke“ verkauft werden.

Einen solchen Konzern zu zerschlagen bedeutet für die Kommunen und viele Vereine drastische Einschnitte. Die Provinzial ist ein großer Unterstützer vieler kultureller und sportlicher Einrichtungen und hat durch das dichte Netz an Geschäftsstellen den direkten Draht zu den Menschen in unserer Region.

Die drei Eigentümer der Provinzial sollten sich genau überlegen, welchen „Kollateralschaden“ sie mit einer Zustimmung zum Verkauf anrichten.
Uns erscheint es so, als ob wieder ein Stück Tafelsilber der öffentlichen Hand verscherbelt werden soll, um kurzfristig Bilanzen zu polieren. Leider fehlt es uns bei solchen Entscheidungen an Weitblick, denn das Geld der Allianz fließt nur einmal, die Gewinne der Provinzial Münster kontinuierlich und schon viele, viele Jahrzehnte und sorgt für ein hohes gesellschaftliches Engagement des Unternehmens in der gesamten Region.

Dabei steht im Focus der öffentlichen Versicherer nicht nur die Maximierung ihrer Profite, sondern ebenfalls das Allgemeinwohl der Städte und Kommunen. Dem Allianz Konzern wäre es sicher egal, ob Nachtbusse in Westfahlen die Menschen sicher nach Hause bringen oder ob ein Sportverein eine Bandenwerbung bekommt – der Provinzial aber nicht, denn sie ist hier zuhause, und das soll sie auch bleiben.

Man darf sich hier nicht von einem Milliardenangebot locken lassen und ein gutes Stück Tradition, aber auch einen guten Arbeits- und Ausbildungsbetrieb zerschlagen!
Denn fest steht, wenn sich die Allianz erst einmal eingekauft hat, stellt diese Entscheidung den gesamten Sparkassen-Finanzbund in Frage, und dem vertrauen Millionen von Menschen in unserem Land, und das zu Recht.

Wir schließen uns der Meinung der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft an und fordern ein klares Bekenntnis vom Landschaftsverband, der Sparkasse Lünen und der Landesregierung zur PROVINZIAL.

Auch Bürgerinnen und Bürger können sich durch eine Unterschriftenliste, die in den meisten Geschäftsstellen der Westfälischen Provinzial ausliegt, solidarisieren. Auch wir werden Unterschriften für den Erhalt des Unternehmens sammeln und dafür kämpfen, dass das Unternehmen Teil des öffentlichen Finanzbundes bleibt!

Schließlich möchten wir noch die Landesregierung und alle Bürgermeister auffordern, sich klar zu positionieren, um damit Tausende von Arbeitsplätzen zu sichern und Tausende von Provinzialkunden nicht ihrer Sicherheit zu berauben.

Mit freundlichem Glückauf


Daniel Wolski
(Juso Stadtverbandsvorsitzender Lünen,
Stellv. SPD Stadtverbandsvorsitzender Lünen)

Autor:

Daniel Wolski aus Lünen

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