Ermittlungen gegen Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Recklinghausen

Staatsanwaltschaft Bochum
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Nach einem Polizeieinsatz an der Stimbergstraße in Oer-Erkenschwick am Abend des 7. August besteht der Verdacht der Nötigung gegen vier Polizeibeamtinnen und -beamte des Polizeipräsidiums Recklinghausen. Das haben die unverzüglich eingeleiteten und intensiven Ermittlungen der Polizei Dortmund ergeben.

Mann verstarb

Bei diesem Einsatz hatte ein 39-Jähriger in einer Wohnung randaliert und leistete anschließend massiven Widerstand gegen die eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten. Im Laufe des Einsatzes verlor der - nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen - unter starkem Drogeneinfluss stehende 39-Jährige das Bewusstsein. Nach zunächst notärztlicher Versorgung und Reanimation am Einsatzort wurde er zur stationären Behandlung in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert. Dort verstarb er in der darauffolgenden Nacht.

Obduktion

Bei der anschließenden Obduktion konnte eine konkrete Todesursache noch nicht festgestellt werden und bedarf weiterer Untersuchungen, die derzeit stattfinden. Aus Neutralitätsgründen hat das Polizeipräsidium Dortmund das polizeiliche Ermittlungsverfahren unter Federführung der zuständigen Staatsanwaltschaft Bochum übernommen. Das Ermittlungsverfahren gegen die acht eingesetzten Kräfte wird wegen Körperverletzung im Amt geführt.

Einsatzort

Am Einsatzort gab es zahlreiche Schaulustige, auch Anwohner filmten den Polizeieinsatz. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es Anhaltspunkte dafür, dass eingesetzte Beamte Filmaufnahmen auf den Mobiltelefonen der Zeugen im unmittelbaren Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen eingesehen und zumindest in einem Fall auch gelöscht haben könnten. Die zuständige Staatsanwaltschaft Bochum geht insoweit bezüglich vier weiterer Einsatzkräfte von einem Anfangsverdacht für eine Nötigung aus.

Im Rahmen der Ermittlungen beauftragte das Polizeipräsidium Dortmund in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Bochum eine externe Firma mit der Sicherung und Wiederherstellung der möglicherweise gelöschten Videoaufnahmen.

LKA NRW

Die bislang bereits gesicherten Filmaufnahmen, die der Polizei vorliegen, werden aktuell beim LKA NRW zur Auswertung aufbereitet. Die Ermittlungen dauern an.

Die Polizei Dortmund sucht weiterhin Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Ermittlungsverfahren machen können. Hinweisgeber melden sich bitte bei der Dortmunder Kriminalwache unter Tel. 0231/132-7441.

Der Einsatz

Auf der Stimbergstraße hat es am Sonntagabend den 7. 8. einen größeren Polizeieinsatz gegeben. Zeugen hatten gegen 19.35 Uhr die Polizei alarmiert, weil ein Mann in einer Wohnung randaliert haben soll. Nach bisherigen Erkenntnissen war auch eine Frau in der Wohnung, die sich aber selbst in Sicherheit bringen konnte. Schon zu Beginn des Einsatzes befanden sich einige Schaulustige vor Ort.

Der 39-Jährige aus Oer-Erkenschwick ließ sich von den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten nicht beruhigen und leistete massiven Widerstand, so dass Pfefferspray eingesetzt und der Mann fixiert werden musste. Im Rahmen des Einsatzes verlor der 39-Jährige das Bewusstsein und wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. An der Einsatzstelle hatten sich zwischenzeitlich etwa 150 Schaulustige versammelt.

Im Laufe der Nacht verstarb der Mann. Es bestehen Anhaltspunkte dafür, dass der Oer-Erkenschwicker Drogen genommen hatte.

Aus Neutralitätsgründen übernimmt - wie vorgesehen - das Polizeipräsidium Dortmund die weiteren Ermittlungen.

Staatsanwaltschaft Bochum
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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